Das Rechercheportal ProPublica hat einen Datensatz der US-Steuerbehörde Internal Revenue Service (IRS) in die Hände bekommen. Er enthält, so ProPublica, Steuerunterlagen der vergangenen Jahre von Tausenden der reichsten Menschen in den USA. Darunter befinden sich auch so prominente Superreiche, wie etwa Amazon-Gründer Jeff Bezos, New Yorks Ex-Bürgermeister Michael Bloomberg, Großinvestor Warren Buffett, Tesla-Chef Elon Musk, Medien-Tycoon Rupert Murdoch, Microsoft-Gründer Bill Gates und Facebook-Chef Mark Zuckerburg.
Die Unterlagen sollen zeigen, wie gering die Steuern sind, die zahlreiche Superreiche zahlen müssen. Dies gelinge vor allem deshalb, weil sie legale Steuerschlupflöcher für sich nutzen können. Der höchste Einkommenssteuersatz in den USA liegt bei 37 Prozent. Er wird ab einem Einkommen jenseits der 628.300 US-Dollar fällig. Die 25 Reichsten zahlen laut ProPublica im Schnitt jedoch nur eine Abgabenquote von 3,4 Prozent. Zu diesem Schluss kommt das Rechercheportal, indem es die Bundeseinkommensteuern der 25 Reichsten für die Jahre 2014 bis 2018 ihren Vermögenszuwächsen gemäß der Forbes-Milliardärsliste gegenüber stellt.
Buffett zahlte 0,1 Prozent
"Die IRS-Daten zeigen, dass die Superreichen ganz legal Einkommenssteuersätze zahlen können, die nur einen winzigen Teil von den Hunderten Millionen, wenn nicht Milliarden, ausmachen, die ihr Vermögen jedes Jahr wächst", so das ernüchternde Fazit von ProPublica. In den Jahren 2007 und 2011 hat beispielsweise Jeff Bezos in den USA keinen Cent Einkommenssteuer bezahlt. Elon Musk hat es ihm 2018 gleich getan. Warren Buffett hingegen hatte von 2014 bis 2018 einen Vermögenszuwachs von 24,3 Milliarden Euro, für das er, auf Basis der Berechnungen von ProPublica, lediglich 0,1 Prozent Steuern zahlte.
Letzteres ist auch insofern bemerkenswert, als dass sich Buffett eigentlich für höhere Steuern für Spitzenverdiener ausspricht. In einem Statement gegenüber ProPublica teilt er mit, dass er plane, 99,5 Prozent seines Vermögens für wohltätige Zwecke zu stiften. Auch wenn er weiterhin ein faires Steuersystem unterstütze, glaubt er, dass es für die Gesellschaft sinnvoller sei, sein Vermögen "philantropisch zu verteilen" als es zur "leichten Reduzierung der ständig steigenden US-Staatsschulden" zu benutzen. (as)
www.propublica.org
Steuer fällt an wenn das virtuelle Vermögen tatsächlich versilbert wird.
Kommentar schreiben