Das aktuelle APA-Comm-Politik-Ranking, das laufend die Berichterstattung von 15 österreichischen Tageszeitungen analysiert, weist für Mai 2021 Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) als den medial präsentesten Politiker des Landes aus. Kurz führt das Ranking mit 1.614 Beiträgen vor Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein (Die Grünen, 661 Beiträge) und Finanzminister Gernot Blümel (ÖVP, 609 Beiträge) deutlich an. Die Plätze 4 und 5 belegen Vizekanzler Werner Kogler (Die Grünen, 419 Beiträge) sowie der mittlerweile designierte Parteiobmann Herbert Kickl (FPÖ, 338 Beiträge).
Kurz und die Justiz
Bundeskanzler Kurz stand im Mai vor allem in Bezug auf den Vorwurf der Falschaussage im Ibiza-U-Ausschuss sowie eine mögliche Anklage durch die WKStA im Zentrum der medialen Aufmerksamkeit. Während Kurz selbst seine Unschuld wiederholt betonte und der Koalitionspartner laut Vizekanzler Kogler (Die Grünen, Platz 4) die Justiz am Zug sah, wurden insbesondere seitens der Opposition, etwa durch Pamela Rendi-Wagner (SPÖ, Platz 13) oder Beate Meinl-Reisinger (NEOS, Platz 31), Rücktrittsforderungen im Fall einer Verurteilung laut.
Gesundheitsminister Mückstein (Die Grünen) baute seine mediale Präsenz leicht aus und findet sich – mit einem Abstand von rund 1.000 Beiträgen – hinter Bundeskanzler Kurz auf Platz 2. Mückstein war dabei insbesondere in Bezug auf das Thema möglicher Öffnungsstrategien in der Corona-Pandemie-Bekämpfung in der Berichterstattung präsent. Finanzminister Blümel (ÖVP, Platz 3) stand mit der Thematik rund um die verzögerte Akten-Lieferung an den Ibiza-U-Ausschuss im Zentrum der Berichterstattung. Abseits dieses Themas war der Finanzminister zentraler Akteur in der Debatte rund um das Ende der Corona-Hilfen.
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Maurer mit starkem Zuwachs
In der FPÖ spitzte sich die Obmann-Debatte im Laufe des Monats zu. Klubobmann Kickl (Platz 5) unterstrich seine Ambitionen, FPÖ-Spitzenkandidat zu werden und Parteiobmann Norbert Hofer (Platz 9) ablösen zu wollen. Anfang Juni erklärte Ex-Parteichef Hofer überraschend seinen Rücktritt, womit die Nachfolgerdebatte eröffnet war. Am 7. Juni wurde Kickl schließlich vom Bundesparteipräsidium zum freiheitlichen Bundesparteiobmann designiert.
Einen besonders starken Zuwachs im APA-Comm-Politik-Ranking zeigt Klubobfrau und Nationalratsabgeordnete der Grünen Sigrid Maurer (Platz 15, +313%). In der Causa rund um die Verlängerung des Ibiza-U-Ausschusses kündigte Maurer an, aus Koalitionsräson und um die künftige Zusammenarbeit mit der ÖVP nicht zu gefährden gegen eine Verlängerung zu stimmen. Zudem fand Maurers scharfe Kritik an dem von WKO-Präsident Harald Mahrer (Platz 50) geäußerten Vorschlag, das Arbeitslosengeld künftig degressiv zu gestalten, medialen Niederschlag. (as)
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