Die PwC Global CEO Survey 2021 zeigt einen weltweiten Rekord-Optimismus auf und auch hierzulande ist die Stimmung gut: Vier von fünf CEOs in Österreich rechnen mit einem Anstieg des Weltwirtschaftswachstums.
76 Prozent der mehr als 5.000 weltweit befragten CEOs glauben, dass sich das globale Wirtschaftswachstum im Jahr 2021 verbessern wird. Im Vorjahr lag dieser Anteil bei nur 22 Prozent. Mit 79 Prozent sind österreichische CEOs im Vergleich sogar noch um eine Spur optimistischer (Vorjahr: 12 Prozent). An einen Rückgang des Weltwirtschaftswachstums glauben derzeit nur noch 14 Prozent der weltweiten Top-Manager (Vorjahr: 53 Prozent), in Österreich sind es sogar nur mehr 10 Prozent (Vorjahr: 68 Prozent).
"Obwohl die Auswirkungen der Pandemie in unserer Vorjahresstudie noch nicht abzusehen waren, zeigten sich österreichische CEOs damals schon pessimistisch, noch gar nicht wissend, welche Herausforderungen ihnen 2020 bringen würde. Es tut gut zu sehen, dass Vorstände hierzulande nach einem derart schwierigen Jahr wieder neuen Optimismus fassen und an den Aufschwung glauben", so Peter Perktold, CEO und Senior Partner bei PwC Österreich. "Viele Prognosen sprechen mittlerweile auch für eine solch positive Grundhaltung, die Erholung in Österreich werden wir aber nicht in allen Branchen in gleicher Qualität und Geschwindigkeit sehen."
Vertrauen österreichischer CEOs ins eigene Umsatzwachstum
Zuversicht äußern CEOs hierzulande auch dann, wenn es um das Umsatzwachstum ihres eigenen Unternehmens geht. Ganze 92 Prozent gaben an, sehr zuversichtlich (40 Prozent) bzw. zuversichtlich (52 Prozent) zu sein, dass ihr Unternehmen 2021 ein Wachstum verzeichnen wird. Damit steigt die Wachstumserwartung österreichischer Unternehmer nicht nur gegenüber dem Vorjahr deutlich an (73 Prozent), sondern überholt im Vergleich auch Nachbarland Deutschland (81 Prozent) sowie den europäischen (83 Prozent) und globalen Durchschnitt (85 Prozent). Beim Dreijahresausblick verdichtet sich diese Zuversicht: sogar 95 Prozent der österreichischen CEOs glauben dann an ein Umsatzwachstum ihres Unternehmens – und damit mehr als im europäischen (90 Prozent) und globalen (89 Prozent) Vergleich.
Große Branchenunterschiede
Eine Analyse auf globaler Ebene zeigt jedoch große Unterschiede in der Wachstumserwartung nach Branchen. CEOs aus dem Technologie- bzw. Telekommunikationssektor sind zu 45 Prozent bzw. 43 Prozent "sehr zuversichtlich", im Jahr 2021 ein Umsatzwachstum in ihrem Unternehmen erzielen zu können. Am wenigsten optimistisch zeigen sich hingegen CEOs weltweit in den Branchen Transport und Logistik (29 Prozent) sowie im Gastgewerbe und Freizeitsektor (27 Prozent).
Deutschland hat Priorität
Als wichtigsten Wachstumsmarkt für die nächsten zwölf Monate wählen CEOs weltweit erneut die USA an erster Stelle (35 Prozent). Damit konnten sie ihre Führungsposition gegenüber China (28 Prozent) nach einer Annährung im Jahr 2020 wieder ausbauen (Vergleich 2020: USA 30 Prozent, China 29 Prozent). Für Österreichs CEOs ist mit großem Vorsprung weiterhin unser Nachbarland Deutschland (76 Prozent) der attraktivste Markt, gefolgt von den USA (36 Prozent) und China (33 Prozent).
Der Survey zufolge herrsche mehr Sorge vor Überregulierung und Cyber-Angriffen als vor Pandemien. Für immer mehr CEOs stellt der Klimawandel eine Bedrohung für das eigene Unternehmen dar. "Wie unsere Studienergebnisse zeigen, sehen die meisten heimischen CEOs die Auswirkungen der Pandemie nicht mehr als entscheidende Bedrohung für ihr Unternehmenswachstum. Vielmehr steht in Österreich mit der staatlichen Überregulierung traditionellerweise ein bekanntes Thema an der Spitze der größten Herausforderungen. Zudem rückt aber auch die Sorge vor Cyberkriminalität gerade in letzter Zeit immer stärker in den Fokus“, sagt Peter Perktold.
Zwei große Herausforderungen
CEOs stehen vor zwei grundlegenden Herausforderungen. Einerseits, wie sie Vertrauen bei ihren diversen Stakeholdern aufbauen können, deren Erwartungen an Unternehmen höher sind als je zuvor. "Andererseits, wie sie ihre Unternehmen anpassen und nachhaltige Ergebnisse liefern, in einem Umfeld, das sich in rasantem Tempo verändert. Unternehmen, denen das gelingt, werden stärker, widerstandsfähiger und produktiver aus der Pandemie hervorgehen und auch besser in der Lage sein, künftigen Disruptionen standzuhalten", so Peter Perktold.
Digitalisierung und Investitionsbereitschaft
Die COVID-19-Krise zeigt Auswirkungen auf die langfristigen Investitionen vieler Unternehmen in den kommenden drei Jahren. So möchten 57 Prozent der CEOs in Österreich vermehrt in die digitale Transformation ihres Unternehmens investieren. Dabei liegt Österreich über dem globalen Durchschnitt von 49 Prozent. (jw)
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