Private und ORF vielleicht bald "unter einem Dach"
ProSiebenSat.1 Austria Gruppe zieht ins Media Quarter Marx.
leadersnet.at präsentiert die Top-Manager der heimischen Fernsehlandschaft.
Im Spotlight der neuesten Ausgabe des leadersnet.at-Entscheiderfeatures stehen jene Personen, welche Herrn und Frau Österreicher den wohlverdienten Feierabend mit jeder Menge Information, Entertainment und Sport versüßen. Wer in der österreichischen TV-Landschaft ganz vorne mit dabei ist und wie sie dort hingekommen sind, lesen Sie hier.
Alexander Wrabetz, ORF
Bereits während seines Studiums der Rechtswissenschaften heuerte Alexander Wrabetz als freier Mitarbeiter beim ORF Landesstudio Wien an. 1983 absolvierte er sein Gerichtsjahr, bevor er das Traineeprogramm der Girozentrale und Bank der Österreichischen Sparkassen absolvierte. 1987 wechselte Wrabetz zum ÖIAG, wo er mehrere Positionen innerhalb der Holding durchlief und schließlich 1990 zum Generalsekretär der Austrian Industries wurde. 1992 verließ der gebürtige Wiener den ÖIAG in Richtung Voest Alpine Intertrading GmbH, wo er zwei Jahre lang als Geschäftsführer tätig war. 1995 führte ihn sein Weg zur Vamed GmbH, deren Geschicke Alexander Wrabetz drei Jahre lang leitete. Zeitgleich kehrte Wrabetz zu seinen quasi Wurzeln im ORF zurück und war Mitglied des Kuratoriums des Österreichischen Rundfunks. 1998 folgte der endgültige Wechsel in die Medienbranche als Kaufmännischer Direktor des ORF. Seit 2007 bekleidet Wrabetz das Amt des Generaldirektors des größten Medienanbieters Österreichs.
Die historischen Wurzeln des ORF reichen in das Jahr 1924 und auf die Radio Verkehrs AG zurück. 1938 wurde diese liquidiert und der Reichsrundfunkgesellschaft (später Großdeutscher Rundfunk) als Reichsender Wien unterstellt. Nach dem Zweiten Weltkrieg sendeten die Besatzungsmächte in den jeweiligen Zonen ihr eigenes Programm. 1955 wurde das Österreichische Rundspruchwesen ins Leben gerufen, drei Jahre später entstand die Österreichische Rundfunk GesmbH. 1961 startete der ORF sein zweites Programm unter dem Titel ORF 2. Die Grundlage des Österreichischen Rundfunks in seiner heutigen Form geht auf das erste Volksbegehren im Jahr 1964 zurück. Dies zielte auf eine Reformierung des Rundfunkwesens ab und schlug sich im 1966 beschlossenen und 1967 in Kraft getretenen Rundfunkgesetz nieder. 1974 wurde mit einer Novellierung desselben der ORF in eine Anstalt öffentlichen Rechts überführt. 2001 wurde die Sendeanstalt per Gesetzesänderung in eine Stiftung öffentlichen Rechts umgewandelt, deren Begünstigter die Allgemeinheit ist.
www.orf.at
Markus Breitenecker, SevenOne Media Austria
Der studierte Rechtswissenschaftler Markus Breitenecker heuerte 1995 bei Wetter und Reisen TV an, ein Jahr später übernahm er die Geschäftsführung des Wetterkanals Deutschland in Düsseldorf. 1997 wechselte der gebürtige Wiener zu kabel eins nach München, wo er die Geschäftsbereiche Sales und Medienpolitik leitete. Mit der Gründung der Mediengruppe Austria (der jetzigen SevenOne Media Austria) zog es Breitenecker im Jahre 1998 zurück in seine Heimat. Fortan lenkte er die geschäftlichen Agenden der deutschen Mediengruppe in Österreich. Unter seiner Führung startete ProSieben Austria 2004 die ersten redaktionellen Programmfenster und launchte 2008 Österreichs viertes Vollprogramm PULS 4. Seit November 2011 ist Markus Breitenecker Cluster Head CEE der ProSiebenSat.1 Media AG für Österreich, Ungarn und Rumänien.
SevenOne Media Austria wurde 1998 als MediaGruppe Austria GmbH zum Start von ProSieben Austria gegründet. Ein Jahr später launchte kabel eins austria, im Jahre 2000 fiel der Startschuss zur Online-Vermarktung der österreichischen Sender-Ableger. Die MediaGruppe Austria war zum damaligen Zeitpunkt der erste Anbieter von Privat-TV und Internet aus einer Hand. 2001, im Zuge der Übernahme der Vermarktung von SAT.1 Österreich, kam es zur Umfirmierung des Unternehmens auf SevenOne Media Austria GmbH. Im Folgejahr startete ProSieben Österreich, gleichzeitig mit dem ProSieben Text Austria, 2night.tv sein erstes Advertainment-Format. 2004 ging mit den Austria TopNews das erste echte redaktionelle Programmfenster on air. Ebenso kam es zur Übernahme der Vermarktungsagenden des Senders PULS TV (PULS 4), welcher 2007 von der ProSiebenSat.1 Media AG gekauft wurde. 2005 startete das Senderkonglomerat Café Puls, Österreichs erstes Frühstücksfernsehen auf ProSieben Austria, SAT.1 Österreich, kabel eins austria und PULS 4. Ein Jahr später kam es zum Relaunch der Formate "ProSieben AustriaNews", "Tonight.tv" und "ProSieben Austria TopTalk". 2008 ging Österreichs viertes Vollprogramm PULS 4 on air. Im Frühjahr 2012 erweiterte die Gruppe mit der Übernahme von Austria 9 ihr Portfolio. Im Sommer soll der Sender in Kooperation mit PULS 4 und SIXX gerelauncht werden.
www.sevenonemedia.at
Gerhard Riedler, IP Österreich
Nach seinem Studium an der Wirtschaftsuniversität in Wien startete Gerhard Riedler seine berufliche Karriere 1988 bei der Österreichischen Revision und Treuhand GmbH. Mitte 1989 wechselte er als Assistent des damaligen kaufmänischen ORF Direktors Peter Radel am Küniglberg. Ab 1991 verantwortete Riedler die finanziellen Agenden bei der Dr. Puttner Bates Werbeagentur. Sechs Jahre später übernahm er die Position des Kaufmännischen Geschäftsführers bei Lowe GKK. Seit Juni 2006 fungiert Gerhard Riedler als Geschäftsführer der IP Österreich, der Vermarkterin der RTL Sender in Österreich.
Die Vermarktungsgesellschaft IP Österreich wurde 1995 als IP-plus (Österreich) gegründet. Mit 1. April 1996 ging das RTL Werbefenster Österreich on air. Mit Anfang des Jahres 1997 wurde es erstmals im Teletest mess- und auswertbar. Zwei Jahre später startete das RTL II Fenster, mit 1. Jänner wurde das dritte Werbefenster (Super RTL) in das Portfolio der Vermarktungsagentur aufgenommen. Mit Start des ersten österreichischen Musiksenders gotv im Oktober 2002 übernahm die RTL Tochter die Vermarktungsagenden (bis 31.12.2003). Mit Beginn 2003 startete der Werbungsverkauf beim Spartensender TW1. Dieser endete zwei Jahre später im Herbst 2005. 2004 erweiterte IP Österreich abermalig ihr Angebot mit einem weiteren TV-Sender der RTL Familie, das VOX Werbefenster. Im folgenden Jahr übernahm der österreichische RTL –Ableger die exklusive Agenturvermarktung für die Kinos der UNA-Film. Ebenso fiel im gleichen Jahr der Startschuss für das erste österreichische Programm im RTL II-Werbefenster - die "Kronehit Charts ", eine Chartshow in Kooperation mit dem bundesweiten Radiosender Kronehit, gehen samstags um 18.00 Uhr on air. 2006 folgte der zweite Launch - "Jollyboxx.tv", ein vierminütiges Kinder-Infotainment-Format, wird zweimal täglich im Super RTL-Werbefenster Österreich ausgestrahlt. Im Zuge der sukzessiven Ausweitung der Eigenprogramm-Strategie wurde noch im selben Jahr eine neue Jugendschiene ins Leben gerufen: "2 hours of power" wird samstags zwischen 18.00 und 20.00 Uhr ausgestrahlt und besteht aus den Sendungen "music 'n' more" (Musikformat), "Skip.tv" (Kinomagazin) und "Game Base weekly" (Techno- & Spielkonsolenmagazin). Ende 2008 finden der Privatsender AUSTRIA 9 und die heimischen Teletext-Ableger von RTL & VOX den Weg ins Portfolio. Im Frühjahr 2009 erweitert IP Österreich die Bandbreite der Mediengattung und vermarktet die Websites RTL.at, gzsz.de, vip.de und wetterde.at.
www.ip-oesterreich.at
Ludwig Bauer, ATV
Ludwig Bauer studierte Germanistik und Anglistik an der Universität in München. Seine Medienkarriere startete er 1992 als Programmchef bei Kabelkanal (seit 1994 Kabel 1). 1995 wechselte er zu ProSieben, wo zuerst als stellvertretender Programmdirektor und Leiter der Programmplanung tätig war. Ein Jahr später ging er wieder zu kabel eins zurück und fungierte dort für drei Jahre als Geschäftsführer. 1999 wurde Bauer zum Fernsehvorstand der damaligen ProSieben Media AG ernannt. Im Zuge der Fusion mit Sat.1 wurde er zum Vorstand Fernsehen der ProSiebenSat.1 Media AG bestellt. 2004 übernahm der gebürtige Deutsche den TV-Vorstand der Viva Media AG und war somit für die beiden deutschen Musiksender Viva und Viva plus sowie für die ausländischen TV-Sender der Viva-Gruppe in Polen, Ungarn, der Schweiz und den Niederlanden verantwortlich. Seit Juli 2005 ist Ludwig Bauer in der Geschäftsführung der Tele München Gruppe tätig und verantwortet den gesamten TV-Senderbereich des Unternehmens unter anderem auch für ATV. Ende 2007 übernahm er den Vorstandsvorsitz bei dem österreichischen Privatsender.
1997 startete der Lokalsender Wien 1 (W1) über das Kabelnetz seinen Betrieb. 2000 wurde dieser zu einem österreichweiten Programm ausgenbaut und firmierte Fortan unter ATV. Aufgrund der damaligen Rechtslage war dieser weiterhin nur über Kabel bzw. im Rahmen des Bezahl-Senders Premiere zu beziehen. Mit in Krafttreten des Privatfernsehgesetzes am 1. August 2001 und der daraus resultierenden landesweiten Zulassung von Privatanbietern war auch der Weg für einen österreichweiten Rollout von ATV geebnet. Am 1. Februar 2002 erfolgte seitens der Kommunikationsbehörde Austria die Vergabe der ersten und einzigen bundesweiten terrestrischen analogen Zulassung für einen Zeitraum von zehn Jahren an ATV. Am 1. Juni 2003 startet ATVplus als erster Privatsender Österreichs seinen Betrieb. 2006 folgte die Rückänderung des Namens auf ATV. Mit 1. Dezember 2011 startete der Sender seinen zweiten Kanal, ATV2.
www.atv.at
Martin Blank, ServusTV
Martin Blank studierte an der Ludwig-Maximilians-Universität und der FU Berlin Journalistik, Soziologie, Politikwissenschaften, Organisationspsychologie wie auch an der Deutschen Journalisten-Schule in München und am Werner-Friedmann-Institut. Nach seinem Studium war der gebürtige Deutsche unter anderem als Chefradakteur und Geschäftsführer bei Radiounternehmen, als Trainer für On-Air-Performances und On-Air-Personalities wie auch als Drehbuchautor für TV und Kino tätig. Ab 2002 fungierte Blank als Geschäftsführer und Gesellschafter bei der Puls City TV GmbH (PULS 4). 2010 wechselte er in die Geschäftsführung des Red Bull Senders ServusTV.
Die Anfänge von ServusTV gehen bis in die frühen 1990er zurück. Der Sender (damals noch Salzburg TV) ging aus der Filmproduktionsfirma UNI PRO von Ferdinand Wegschneider und Christian Jörgner hervor. Beim Sendestart des Privaten, am 17.09 1995, erreichte dieser 15.000 Haushalte im Pinzgau. Aufsehen erregte Salzburg TV im Jahre 2000, als dieser als erster österreichischer Privatsender einen terrestrischen Sender in Betrieb nahm und somit auch der Empfang per Zimmerantenne möglich war. Dies verstieß allerdings gegen die damaligen gesetzlichen Grundlagen, weshalb die TV-Station fünf Tage später von Beamten der Funküberwachung abgeschaltet wurde. Aus Protest trat Wegschneider für zwei Wochen in Hungerstreik. Mit in Kraft treten des Privatfernsehgesetzes erhielt Salzburg TV 2002 eine terrestrischen Sendelizenz und konnte ab Dezember des gleichen Jahres per Antenne empfangen werden. 2004 wurde der Sender durch eine 95 prozentige Übernahme von der WK Salzburg, dem Raiffeisenverband und der Spängler-Bank vor der drohenden Insolvenz bewahrt. Drei Jahre später verkauften die Mehrheitseigentümer ihre Anteile an Red Bull weiter. Anfang 2008 verließen die beiden Gründer Wegschneider und Jörgner das Unternehmen und der Sender ging zu 100 Prozent in den Besitz des Energydrink-Produzenten über. Der Relaunch des Senders erfolgte am 1.10.2009, welcher fortan unter ServusTV firmierte. In Deutschland wird der Sender seit Anfang September 2010 über Telekom Entertain übertragen, seit Dezember 2011 ist er ebenfalls in Berlin über DVB-T zu empfangen.
www.servustv.com
(Quelle: Teletest 2011, Basis: Personen 12+/alle Empfangsebenen)
* Summe Österreichfenster & deutsches Programm
(Quelle: Teletest 2011, Basis: Personen 12+/alle Empfangsebenen)
* Summe Österreichfenster & deutsches Programm