Facebook überlegt Verbot von politischer Werbung

Maßnahme im Hinblick auf den US-Wahlkampf im Herbst.

Facebook zieht ein Verbot von politischer Werbung im Vorfeld der US-Wahlen, die am 3. November über die Bühne gehen wird, in Betracht. Das berichtet Bloomberg unter Berufung auf Quellen aus dem Umfeld von Mark Zuckerbergs Unternehmen. Die Überlegung dahinter sei, Fake News und irreführende Inhalte zu reduzieren.

"Keine Lösung gegen Verbreitung von Fake News"

Bisher hat sich Facebook stets geweigert, politische Anzeigen einem Faktencheck zu unterziehen, was immer wieder zu scharfer Kritik an der Social Media-Plattform führt, da dadurch unkontrolliert Falschmeldungen in Umlauf gebracht werden können. In Stein gemeißelt ist das angedachte Verbot jedoch noch nicht, da es auch Stimmen im Unternehmen gibt, die diese Maßnahme kritisch sehen. So würde das Verbot auch dazu führen, dass keine Werbung geschalten werden dürfte, die die Menschen überhaupt zum Wählen animieren sollen.

Auf Seiten der US-Politiker stoßen die Gerüchte erwartungsgemäß auf wenig Gegenliebe. Nell Thomas, CTO der Demokraten, schreibt auf Twitter, dass ein generelles Verbot von Anzeigen, nicht die wirkliche Lösung gegen die Verbreitung von Fake News auf Facebook sei. Eine Meinung, der sich auch Rob Flaherty, Digital Director des Wahlkampfteams des demokratischen Kandidaten Joe Biden. 

Alex Stamos, ehemaliger Top-Sicherheitsbeauftragter von Facebook, fürchtet, dass ein politisches Werbeverbot vor allem Donald Trump helfen würde: "Das Eliminieren politischer Online-Anzeigen kommt nur denjenigen zugute, die über Geld, Amtszeit oder die Möglichkeit verfügen, Medienberichterstattung zu erhalten."

Disney schließt sich Facebook-Boykott an

Die Überlegungen politische Werbung zumindest zeitweise einzuschränken dürften auch daher rühren, dass im Zuge der #StopHateForProfit-Initiative immer mehr große Unternehmen vorläufig keine Werbung mehr auf Facebook schalten. Zuletzt habe sich Disney zu den bereits über 100 Firmen gesellt, die den Boykott unterstützen, berichtet das Wall Street Journal. (as)

www.facebook.com

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