Blackberry-Hersteller RIM vor Verkauf

| 21.12.2011

Microsoft und Nokia prüfen Übernahme.

Die beiden Giganten wollen gemeinsam den Blackberry-Hersteller RIM übernehmen, berichtet das Wall Street Journal. Leopold Salcher, Analyst bei der Raiffeisen Zentralbank glaubt hingegen nicht, dass diese Unternehmen großes Interesse an RIM haben. "Diese Nachricht überrascht mich, schließlich ist RIM ziemlich angeschlagen und kämpft mit sinkenden Verkaufszahlen seiner Produkte."

Manager von den drei Unternehmen hätten sich laut US-Medienberichten getroffen, um über die Entwicklung ihrer bisherigen Zusammenarbeit zu sprechen. Zudem hätte RIM anderen Herstellern wie HTC und Samsung eine Lizenz für sein nächstes Betriebssystem Blackberry 10 angeboten. "Eine mögliches Interesse durch Microsoft kann ich nicht erkennen. Die US-Amerikaner bringen bald Windows phone 8 auf den Markt, die Erwartungen an dieses Produkt sind sehr hoch", so Salcher.

Kurssprung

Die Übernahmegerüchte haben jedoch für einen Kurssprung der RIM-Aktie gesorgt, die gestern, Dienstag, nachbörslich einen Sprung von mehr als zehn Prozent hingelegt hatte.  "Das Papier ist ordentlich geprügelt worden, die Bewertungen sind am Boden und der Unternehmenswert ist deutlich gesunken", so Salcher, der die Zukunft von RIM düster einschätzt. "Mittelfristig mache ich mir zunehmend Sorgen über das weitere Wachstumspotenzial", unterstreicht der Analyst.

Schlechte Zeiten

Auch im laufenden Quartal wird sich die ernste Lage bei RIM nicht verbessern. Das Unternehmen geht davon aus, dass es lediglich elf bis zwölf Millionen Blackberrys verkaufen wird, ein enormer Rückgang im Vergleich zum Vorjahr, in dem im dritten Finanzquartal noch 14,1 Millionen Smartphones abgesetzt werden konnten. Co-Firmenchef Jim Balsillie räumt ein, Ziele verfehlt zu haben und arbeitet gemeinsam mit CEO Mike Lazaridis nun für ein symbolisches Gehalt von lediglich 1 Dollar im Jahr um der Schwere der Lage Ausdruck zu verleihen.

2011 verärgerten mehrere verschobene Produktstarts die Blackberry-Fans. Ein Netzwerkausfall, für dessen Kontrolle man drei Tage benötigte, sorgte ebenfalls für schlechte Schlagzeilen. Auch an Skandalen fehlte es nicht: Zwei führende Mitarbeiter randalierten stark betrunken während eines Fluges von Toronto nach Peking, weshalb die Maschine in Vancouver landen musste. (red/pte)

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