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Auf die IT-Industrie kommen bis 2020 große Herausforderungen zu. "In zehn Jahren muss die IT noch schneller, flexibler und anpassungsfähiger sein", meint Moshe Rappoport, Executive Technologie Briefer bei IBM Research.
Dem Experten nach können aktuelle Computersysteme mit den Anforderungen zukünftiger Anwendungen der Zukunft nicht mehr effizient umgehen. "Wir brauchen neue Werkzeuge", fordert Rappoport. Allein ein Blick auf die wachsenden Datenmengen zeige, dass neue Computer und Speichersysteme benötigt werden, um die Informationen zu verarbeiten. Dazu kommt, dass relevante Daten künftig vor allem in unstrukturierter Form vorliegen werden. Sie stammen aus Chats, von Nachrichtenagenturen oder von Diensten wie Twitter. "Eine einzige Statusmeldung bei Twitter liefert sehr viele relevante Informationen, die zum Beispiel von Marketingabteilungen verarbeitet werden können. Diese Infos tauchen aber ungeplant auf und müssen erst analysiert und kategorisiert werden. Dafür brauchen wir völlig andere Systeme, als uns heute zur Verfügung stehen", so Rappoport.
Analyseinstrumente verbessern
Passende Analyseinstrumente werden darüber hinaus bei der Vorhersage von Verkehrsflüssen, Wetterereignissen oder im Management von Städten benötigt. "Lernende Computer" nennt der IT-Experte jene Systeme, die sich anhand von durchgeführten Berechnungen und Ergebnissen selbst optimieren, um künftig noch bessere und genauere Resultate von Datenanalysen zu liefern. Die Selbstoptimierung betrifft in erster Linie die Software, wird aber später sogar die Hardware umfassen.
Die ersten Schritte in Richtung verbesserte Analytik hat IBM gesetzt. Mit dem Supercomputer "Watson" konnten die Entwickler die Leistungsfähigkeit von modernen Analysesystemen veranschaulichen. Die Maschine ist in der Lage, in natürlicher Sprache gestellte Fragen zu verstehen, Informationen in einen Kontext zu setzen und dadurch Schlüsse zu ziehen. Der Supercomputer konnte auf diese Weise bereits in der Spieleshow Jeopardy gegen die besten menschlichen Gegner triumphieren.
Renaissance der Bandspeicher
Einen Rückgriff auf Methoden aus den Anfängen der Computertechnik ortet der IBM-Experte in der Speichertechnik. Für die Datenarchivierung, die nur selten benötig wird, greifen die Techniker wieder mehr auf Bandspeicher zurück. "Mittlerweile ist es technisch möglich, rund 16 Mlliarden Bits auf einem Terabyte zu speichern, was Bandkassetten mit einer Speicherkapazität bis zu 35 Terabyte an Daten erlaubt", sagt Rappoport. Die Speicherung auf Tapes ist deutlich energieeffizienter und kostengünstiger als die Verwendung von Disks. Vor allem dann, wenn die Informationen nur selten benötigt werden, ist diese Methode die richtige Wahl.
Einen weiteren Trend ortet Rappoport in der Art, wie künftige Rechner aufgebaut sein werden. "Nicht mehr die CPU wird im Zentrum eines Rechners stehen, sondern die Daten. Mehrere Prozessoren kümmern sich künftig gemeinsam um die Verarbeitung der Informationen", meint der IT-Experte im pressetext-Gespräch. Dazu sei es notwendig, die Prozessortechnologie rasch weiter zu verbessern. Der Schlüssel dafür sei die Nanotechnologie, an der in der Branche bereits auf Hochdruck gearbeitet wird, so der Fachmann. (pte)
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