AOL, Yahoo und Microsoft schließen Werbedeal

Webgiganten wollen Google-Dominanz die Stirn bieten.

Mit AOL, Yahoo und Microsoft schließen sich die drei führenden IT-Unternehmen der 90er-Jahre im Werbesektor zusammen, um Googles Dominanz zu brechen. Dazu soll bereits ein Treffen von Vertretern der drei Unternehmen sowie Mitgliedern der Werbewirtschaft stattgefunden haben.

"Es ist noch zu früh, um eine definitive Beurteilung darüber abzugeben. Es ist natürlich gut, wenn der Wettbewerb dadurch tatsächlich angekurbelt wird: Das hilft, die Preisdisziplin zu bewahren", so Volker Nickel, Pressesprecher des Zentralverbands der deutschen Werbewirtschaft.

Bessere Angebote an Werber

Hintergrund ist, dass die drei Unternehmen hinsichtlich der Werbeeinnahmen zunehmend Boden gegenüber Google eingebüßt haben. Die Lösung der drei Konzerne besteht darin, sich einen gemeinsamen Werbe-Pool zu schaffen und damit der Werbewirtschaft attraktivere Angebote zu machen. Langfristig soll sich dieser Plan rechnen, auch wenn es den Marketing-Teams zunächst schwer fallen dürfte, Werbeplatz auf der Seite der Konkurrenz zu verkaufen.

Die IT-Konzerne hoffen mit ihrem Schulterschluss auch andere Online-Verleger anzulocken, die der Partnerschaft beitreten. Die Allianz soll speziell auch die Abhängigkeit von externen Werbenetzwerken verringern, die Werbelücken bisher mit wenig interessantem Material gefüllt haben. Diese Werberestposten laufen üblicherweise auf dem unterem Ende der Seite oder auf Unterseiten und würden zu einem verringerten Preis verkauft.
Mit dem Schulterschluss könne man auch in diesem Bereich attraktivere Angebote machen und mehr Kontrolle über die Inhalte bewahren. David Hallerman, Analyst des Marktforschers eMarketer, bemerkt, dass die Zusammenarbeit "ein für Einkäufer passendes Targeting bieten könnte sowie Markensicherheit und einen guten Preis für eine gute Reichweite".

Hindernisse auf dem Weg

Allerdings erwarten die drei Unternehmen auf dem Weg zur Kooperation noch einige Hindernisse: Einerseits muss dazu die Technologie zur Inseratschaltung vereinheitlicht werden. Zusätzlich kommt noch die Frage nach der Koordination. Kann man sich einigen, wird ein Beginn dieses partnerschaftlichen Projekts bereits in diesem Jahr kolportiert. Es ist jedoch nicht verwunderlich, dass es schnell gehen soll: Hält Google doch derzeit laut eMarketer rund 76 Prozent des Marktes. (pte)

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