Übereinstimmenden Medienberichten zufolge könnte den Fiakern in der Wiener Innenstadt das Aus drohen. Der Bezirk habe ein entsprechendes Schreiben an den Petitionsausschuss im Rathaus geschickt, der sich mit einer Forderung nach einem Fiakerverbot auseinandersetzen muss. In dem Schriftstück wird vor allem die finanzielle Belastung durch Pferde und Fuhrwerke beklagt. Die Hufe würden jährlich rund 750.000 Euro Schaden anrichten.
Gummihufe und Pferdeäpfel
Für 300.000 Euro davon müsse der Bezirk selbst aufkommen, während ein Teil von der Stadt übernommen wird. Der Bezirk will jetzt die Fiaker in die Pflicht nehmen. Einerseits soll geprüft werden, ob Gummihufe Abhilfe schaffen würden und andererseits sollen auch die Fiakerunternehmer für die Schäden aufkommen. Auch die Säuberung der Hinterlassenschaften der Pferde sollen die Fiakerunternehmer zukünftig selbst finanzieren.
Derzeit gibt es in der Innenstadt 116 Platzkarten für Fiaker. Diese Zahl möchte die Bezirksvorstehtung reduzieren. Auch das sukzessive Auslaufen der Konzessionsvergaben "vorstellbar", was über kurz oder lang ein endgültiges Aus für die Fiaker bedeuten würde. "Sollten die oben erhobenen Forderungen nicht erfüllt werden, wird dies jedenfalls unterstützt", so der Bezirk.
Wie Schnitzel oder Stephansdom
Wenig Freude hat man mit dem Vorstoß der Bezirksvorstehung naturgemäß bei der Wirtschaftskammer. "Fiaker gehören zu Wien wie Schnitzel oder der Stephansdom", sagt Gökhan Keskin, zuständiger Fachgruppen-Obmann. "Die Fiaker prägen seit mehr als 300 Jahren das Wiener Stadtbild und sind eine touristische Attraktion. Die meisten Sehenswürdigkeiten, die von Wien-Besuchern von der Kutsche aus bewundert werden, sind nun mal innerhalb des Rings zu finden – eine Verbannung aus der Innenstadt ist darum abzulehnen." (as)
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