LEADERSNET: Stichwort ÖAK: Die Printbranche steht unter Druck, vor allem der Magazinmarkt steht vor Herausforderungen. Wo sehen Sie die stärksten Perspektiven und Entwicklungsmöglichkeiten?
Markus Fallenböck: Ganz aktuell freuen wir uns über einen Zuwachs bei den E-Paper-Abos in der aktuellen ÖAK. Wir konnten hier in den letzten drei Jahren kontinuierlich dazugewinnen und dabei ist das E-Paper-Abo natürlich die wichtigste Kategorie. Wie in Print wollen wir auch bei E-Paper unsere Leser kennen und eine Beziehung mit ihnen aufbauen. Das bedeutet, dass das Abo stark in Richtung eines "Membership" Modells geht. Für die Generation U-30 braucht es neue Zugänge: Hier setzen wir verstärkt auf rein digitale Kampagnen und Angebote. So haben wir für Profil und die Zielgruppe Studierende eine rein digitale E-Paper-Testkampagne mit Influencern gelauncht. Dazu haben wir ein Video mit "Emoji News Spots" mit profil-Herausgeber Christian Rainer und einem Influencer gedreht und sind damit viral gegangen. In einer mehrmonatigen Kampagne wurde das Video über die Kanäle digitaler Influencer wie auch der VGN verbreitet. Der Response ist dabei sehr erfreulich.
LEADERSNET: Wie könnte verlegerische Kompetenz einen höheren Stellenwert bekommen – einerseits bei Lesern beziehungsweise Usern, die Fake News von professionell und kompetent gestalteten Nachrichten unterscheiden sollten, andererseits beim Fluss der Werbegelder, die oftmals in "Dachportalen" wie Google und Facebook landen?
MF: Entscheidend ist, dass wir als Medien relevanten Content für die jeweilige Community anbieten. Bei der Relevanz geht es darum, den Nutzen unserer Medienprodukte für den Leser und User zu steigern und das unabhängig von der Plattform. Im Idealfall ist der Inhalt unverzichtbar. Die Fake-News-Debatte hilft uns hier, weil dadurch klar wird, dass gut recherchierte Information einen Wert hat und für den Leser auch einen Wert stiftet.
LEADERSNET: Was ist Ihr aktuelles Lieblingsprojekt?
MF: Sehr spannend ist unser Investment-Abo gemeinsam mit Own Austria. Own Austria ist ein innovatives österreichisches Start-up, das eine digitale Anlagedienstleistung für Privatanleger anbietet. Das Besondere dabei sind der Fokus auf 250 Top-Unternehmen mit Wertschöpfung in Österreich, ein geringes monatliches Mindestinvestment sowie die einfache Abwicklung und Flexibilität. Wir haben ein exklusives Abo-Angebot entwickelt, bei dem der Kunde als Abo-Prämie ein kostenloses Startguthaben für Own Austria von bis zu 60 Euro bekommt. Der Abonnent erhält dazu einen Gutschein, den er nach Registrierung bei Own Austria aktivieren kann. Die komplette Registrierung, Aktivierung und Verwaltung für das Depot erfolgt über die App von Own Austria.
LEADERSNET: Ihr Wunsch für die VGN Medien Holding bis 2020?
MF: Wir wollen am Lesermarkt weiter Innovationstreiber sein. Im Einzelhandel planen wir als erster Verlag, digitale POS-Gutscheine einzusetzen, die direkt über das Handy aktiviert werden können. Im Abo geht es darum, dieses Modell zu entstauben und in Richtung einer Mitgliedschaft zu entwickeln. Im Zentrum steht die Marke mit ihren Inhalten und Leistungen. Der Kunde erwirbt eine Mitgliedschaft, ein Teil davon ist dann das Magazin in gedruckter oder digitaler Form, aber auch etliche andere Leistungen wie Produktproben, Events, Vernetzung mit Redaktion und anderen Lesern …
LEADERSNET: Danke für das Gespräch!