Nach wie vor höre ich meine Mutter sprechen "was in der Zeitung steht ist wahr" und für meine Mutter ist es auch heute noch so. Nur ist sie bald 80 Jahre alt und lebt ihren wohlverdienten Altersruhestand.Sie informiert sich ausschließlich über Printmedien und wird von jeglichen digitalen Informationstools nicht belästigt. Mit Veröffentlichung der Österreichischen Auflagenkontrolle (ÖAK) hat der Grand Prix rund um die höchsten Druckauflagen der nationalen Printmedien begonnen.
Wer druckt wann und wieviel? Wie lange und wie oft wird ein und dieselbe Zeitung von verschiedenen Personen gelesen? Das sind einige Kategorien, um der Werbewirtschaft seine Relevanz und Stärke als Medium zu zeigen.
Genau hier liegt jedoch auch das Problem, dass die Währung für die Werbewirtschaft heute nicht mehr die Printleserate der 80-Jährigen ist, sondern wie komme ich mit meiner Werbebotschaft hin zu meinen Kunden?
Durch die unendlichen Möglichkeiten der Digitalisierung ist das Werben rund um die Kunden längst nicht mehr durch Auflagenzahlen zu argumentieren, sondern ausschließlich durch welche Aktivität bekomme ich Neukunden? Wer es schafft durch digitale Zielgruppeninformationen kleinste Zielgruppen anzusprechen und diese für sich zu begeistern, wird den Grand Prix rund um die höchsten Erlöse der Werbewirtschaft gewinnen.
Die Österreichische Auflagenkontrolle ist ein gutes Instrumentarium als Richtwert, wo denn die Reise von Printmedien hingehen kann. Eines steht jedoch fest – der mündige Konsument kommuniziert vielfältig und digital und orientiert sein Kaufverhalten sicher nicht an technischen Reichweiten oder Auflagenzahlen. Er kauft dort, wo man ihn zeitgemäß abholt. Fast könnte man sagen – die Digitalisierung hat der Österreichischen Auflagenkontrolle einen Strich durch die Rechnung gemacht.
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