Forstinger, Österreichs führender Anbieter von Autozubehör, Ersatzteilen, Reifen und Zweirad-Sortimenten, musste im Jänner Insolvenz anmelden. Jetzt gab das Unternehmen bekannt, dass die Mehrheit der bei der Gläubigertagsatzung in St. Pölten anwesenden Gläubiger dem vom Forstinger-Management vorgelegten Sanierungsplan zugestimmt haben.
Den Gläubigern wurde eine Quote in Höhe von 20 Prozent, zahlbar in längstens zwei Jahren, angeboten. Der Sanierungsplan sieht vor, Forstinger weiterzuführen und so viele Mitarbeiter und Filialen wie möglich zu halten. Von den zuletzt 107 Filialen wurden bisher zwölf bereits geschlossen, zumindest fünf weitere folgen bis Ende des Monats. Forstinger weist somit künftig ein Netz von voraussichtlich 90 Standorten auf, allesamt mit Werkstätten ausgerüstet.
Hoher Preisdruck aus Osteuropa
Bei der Vorarlberger Zech-Gruppe ist hingegen Bangen angesagt. Der Fenster- und Türenhersteller hat am Dienstag für vier seiner Gesellschaften Insolvenzanträge mit dem Ansuchen auf Sanierung in Fremdverwaltung beim Landesgericht Feldkirch eingereicht. Über die Höhe der Passiva ist derzeit noch nichts bekannt.
Die vier von der Pleite betroffenen Gesellschaften sind die Zech Holztechnik GmbH, die Zech Kunststofffenster GmbH, die Zech Fenstertechnik GmbH sowie die Zech GmbH. Die beiden Vertriebsstandorte in Deutschland und der Schweiz sowie die Zech Immobilien- und Service GmbH blieben hingegen ausgenommen. Von den 145 Mitarbeitern sollen nach der geplanten Restrukturierung 95 weiterbeschäftigt, 50 hingegen gekündigt werden.
Weiterführung geplant
Als Gründe für die Zahlungsunfähigkeit wurden von Seiten des Unternehmens hoher Preisdruck durch Konkurrenz aus Osteuropa, Ausfälle im Projektgeschäft und zu komplexe Strukturen genannt. Die Liquiditätsreserven hätten unter "überraschenden Zahlungsausfällen" von Kunden gelitten. So sei etwa bei einem Großprojekt in Deutschland mit einem Auftragsvolumen von 3,5 Millionen Euro "eine Million uneinbringlich. Ein schwaches erstes Quartal 2018 habe die Situation noch verschärft.
Vorbehaltlich der Zustimmung des Insolvenzgerichts will die Zech-Gruppe ihren Betrieb sanieren und weiterführen. Vorgesehen sei eine Verkleinerung der Produktion von Fenstern und Türen. Eine Produktionsstätte in Ludesch, die vorhandenen Liegenschaften und die Zech World sollen verkauft werden. Auch den Geschäftsbereich Sonnenschutz wolle man abstoßen. Der Fokus soll in Zukunft auf Entwicklung, Beratung, Vertrieb, Montage und Service liegen. (as)
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