ORF will "transparente Fehlerkultur" etablieren

| 12.02.2018

Redakteursrat spricht sich für Leitlinien im Umgang mit journalistischen Fehlleistungen aus. 

Der ORF-Redakteursrat will  eine Verbesserung des internen Systems von Qualitätskontrolle und Qualitätsmanagement herbeiführen. "Zwar sind Fehler in der redaktionellen Berichterstattung die Ausnahme und nicht die Regel - aber sie können passieren. Trotz aller Sorgfalt werden Fehler – gerade in Redaktionen, die jeden Tag unter höchstem Zeitdruck produzieren müssen - niemals vollkommen auszuschließen sein. Die Frage ist allerdings: Wie gehen wir als größtes Medienunternehmen des Landes damit um?", lautet es in einer Aussendung.

Bereits jetzt bestünden zahlreiche Möglichkeiten, sich als Betroffener gegen mögliche Fehler in der Berichterstattung zur Wehr zu setzen, etwa über den Beschwerdeausschuss des Publikumsrates oder die unabhängige Medienbehörde KommAustria.

Schnelle Korrektur, transparenter Umgang

Im eigenen Interesse seien aber die schnelle Korrektur, ein transparenter Umgang und der Ausdruck des Bedauerns und falls notwendig eine Entschuldigung für die Glaubwürdigkeit des öffentlich-rechtlichen Rundfunks unumgänglich und Selbstkritik notwendig.

Beim nächsten Redakteursausschuss soll eine Arbeitsgruppe installiert werden, die Leitlinien für den Umgang mit journalistischen Fehlleistungen erarbeitet. "Wir müssen offen und transparent mit unseren eigenen Fehlern umgehen. Das Publikum muss sich weiter darauf verlassen können, wenn im ORF ein Fehler passiert, wird dieser rasch richtig gestellt. Nur so verdienen wir das Vertrauen des Publikums", so der Vorsitzende des Redakteursrates, Dieter Bornemann. Eine transparente Fehlerkultur sieht der Redakteursrat als Verpflichtung gegenüber Publikum und Berufsstand.  Hintergrund sei Medienberichten zufolge der TV-Beitrag des ORF über den Tiroler FPÖ-Spitzenkandidaten Markus Abwerzger. (jw)

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