Unilever droht Facebook mit Werbeboykott

Konzern will auch Google wegen Hass-Postings in die Pflicht nehmen.

Der niederländisch-britische Verbrauchsgüterkonzern Unilever droht Facebook und Google damit, keine Werbung mehr auf den Online-Plattformen zu schalten, wenn diese weiterhin "Kinder nicht schützen, Hass fördern oder eine Spaltung in der Gesellschaft schaffen".

In seiner Rede, die für die jährliche Interactive Advertising Bureau Conference in Palm Desert angekündigt ist, soll Keith Weed, Chief-Marketing-Officer von Unilever, mitteilen, dass Unilever als markengeführtes Unternehmen das Vertrauen seiner Verbraucher in seine Marken brauche und sich deshalb gegen ein wenig transparentes Umfeld wehren werde.

"Nur geringfügig besser als ein Sumpf"

"Als einer der größten Werber der Welt können wir keine Umgebung gebrauchen, in der unsere Kunden nicht dem vertrauen, was sie online sehen. Und wir können nicht weiterhin eine digitale Lieferkette unterstützen – die immerhin mehr als ein Viertel unserer Werbung an unsere Kunden bringt – die in Bezug auf Transparenz manchmal nur geringfügig besser ist als ein Sumpf", so Weed. "Unilever wird nicht in Plattformen oder Umgebungen investieren, die unsere Kinder nicht ausreichend schützen oder eine Spaltung in der Gesellschaft verursachen sowie Wut und Hass fördern."

Es werde oberste Priorität haben, zukünftig ausschließlich in "verantwortungsbewusste Plattformen" zu investieren, die Gutes in der Gesellschaft bewirken möchten, so Weed weiter. Unilever ist derzeit nach Procter & Gamble der weltweit zweitgrößte Marketing-Investor und hat im vergangenen Jahr rund 7,7 Milliarden Euro für seine Marken ausgegeben – darunter PG Tips, Marmite, Dove und Persil. Das Unternehmen hat seine Anzeigenproduktion im Rahmen einer kostensparenden Kampagne bereits erheblich reduziert. Unilever hat zudem die Zahl seiner beauftragten Werbeagenturen auf 1.500 halbiert. (ptx/as)

www.unilever.com 

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