Zum bereits 96. Mal ehrte der Österreichische Gewerbeverein die herausragenden Leistungen internationaler Forscher mit der Wilhelm-Exner-Medaille: Heuer ging der begehrte Preis an die Mitentdeckerin des Higgs-Boson, Fabiola Gianotti, und den Nano-Papst Chad Mirkin.
Schon im Vorfeld der feierlichen Ehrung standen die Exner Lectures 2017 ganz im Zeichen der beiden Ausnahme-Forscher.
Zur offiziellen Verleihungszeremonie in den Festsälen des ÖGV begrüßten Hans Sünkel, Geschäftsführer der Wilhelm Exner Medaillen Stiftung und ÖGV-Vizepräsident Stefan Radel hochkarätige Gäste aus Wirtschaft, Wissenschaft und Forschung.
Unternehmerisches und wissenschaftliches Engagement
Die Generaldirektorin des CERN, Fabiola Gianotti, zählt zu den international anerkanntesten Physikern. Sie hatte unter anderem in den bedeutenden CERN Experimenten WA70 at the SPS, UA2’ at the CERN SppbarS, ALEPH at LEP und ATLAS at the LHC die leitende Funktion inne und ist laufend an technischen Entwicklungsprojekten wie dem RD3: Liquid-argon calorimetry for LHC und dem LHC Computing Grid (wLCG) beteiligt. Zu den Höhepunkten ihrer Karriere zählten vorallem die Erforschung eines bisher unbekannten neuen Energiebereiches und die Entdeckung des Higgs-Boson, ein für die Erklärung der Masse wichtiger Bestandteil, im Jahre 2012.
Der an der North-West University in Südafrika tätige Chad A. Mirkin gilt als Entdecker der kugelförmigen Nukleinsäuren.In über zwei Jahrzehnten erforschte er die architektonischen Besonderheiten und Struktur-Funktions-Beziehungen dieser Materialien zugunsten der Materialtechnik, der extra- und intrazellulären Molekulardiagnostik, der Genregulation und der Immunmodulation. Die sogenannten SNAs konnten bisher erfolgreich als kommerzielle Produkte in den Biowissenschaften, der Biomedizin, Biotechnologie und Pharmakologie eingesetzt werden. Dank seiner Arbeit ist unter anderem eines der ersten FDA-aprobierten, menügesteuerten, Point-of-Care medizinischen Diagnosesysteme am Markt: Diese sind nicht nur in der Lage genetische Inhalte zu analysieren, sondern eignen sich auch zur Manipulation der Strukturen einzelner lebender Zellen und haben maßgebliche Bedeutung für die Behandlung von Haut- und Krebserkrankungen.
Der 1931 verstorbene Wilhelm Exner ist als Ehrenpräsident des ÖGV bekannt und betrachtete sowohl wirtschaftliche als auch gesellschaftliche Umwälzungen stets als Herausforderung zur konstruktiven und innovativen Problemlösung.
Der Österreichische Gewerbeverein vergibt die Wilhelm-Exner-Medaille seit 1921 an Entrepreneure deren Leistungen direkten oder indirekten Einfluss auf die Wirtschaft genommen haben. Bisher wurde die Auszeichnung an 233 Erfinder, unter ihnen befinden sich 21 Nobelpreisträger, verliehen.
Wer sich die glanzvolle Verleihungszeremonie nicht entgehen ließ, sehen Sie in unserer Galerie.
www.gewerbeverein.at
www.wilhelmexner.org