Gudula Walterskirchen ist neue NÖN-Herausgeberin

Erstmals Frau an der Spitze des Pressvereins der Diözese St. Pölten.

Die Publizistin Gudula Walterskirchen ist die neue Obfrau des Pressvereins in der Diözese St. Pölten und damit Herausgeberin der Niederösterreichischen Nachrichten (NÖN) und der Burgenländischen Volkszeitung (BVZ). Die Wahl an die Spitze des Pressvereins erfolgte im Beisein von Diözesanbischof Klaus Küng. Mit Walterskirchen steht somit erstmals in seiner 143-jährigen Geschichte eine Frau an der Spitze des Katholischen Pressvereins. In den letzten Jahrzehnten hatten dieses Amt, das mit der Herausgeberschaft der NÖN/BVZ verknüpft ist, ausschließlich Priester inne. Die Position war vakant, da im Jänner Bischofsvikar Prälat Franz Schrittwieser verstorben war. Auf einstimmigen Vorschlag des Vorstandes wurde Walterskirchen von der Generalversammlung des Pressvereins zu seiner Nachfolgerin bestimmt.

Geboren und aufgewachsen ist Walterskirchen in St. Pölten. Nach der Matura übersiedelte sie zum Studium der Geschichte und Kunstgeschichte nach Graz. Nach dem Abschluss war sie in der Katholischen Aktion der Diözese Graz-Seckau und in der Folge beim NÖ Hilfswerk tätig. In dieser Zeit veröffentlichte die promovierte Historikerin ihr erstes Sachbuch. Im Jahr 2000 wechselte Gudula Walterskirchen zur Tageszeitung Die Presse mit dem Schwerpunkt Innenpolitik. Unter anderem war sie leitende Redakteurin für Niederösterreich und baute in St. Pölten ein Korrespondentenbüro auf. 2005 entschloss sie sich zu einer freiberuflichen Tätigkeit als Publizistin und Autorin zeitgeschichtlicher Bücher. Seit 2014 schreibt sie eine wöchentliche Kolumne in der Presse.

Neue Lesergruppen erschließen

„Wir erleben Zeiten, in denen Medien eine besondere Verantwortung für Qualität, Glaubwürdigkeit und Unabhängigkeit tragen, auch in demokratiepolitischer Hinsicht“, zitiert die NÖN/BVZ ihre neue Herausgeberin. Ihre Tätigkeit als Herausgeberin in den kommenden vier Jahren wolle sie „aktiv anlegen“ und ihre publizistische Erfahrung und Expertise einbringen. Unter anderem gelte es, Inhalt und Potentiale der NÖN/BVZ weiter zu entwickeln und neue Lesergruppen zu erschließen, so Walterskirchen.

Der St. Pöltner Pressverein ist 26-Prozent-Eigentümer des Niederösterreichischen Pressehauses, 54 Prozent gehören der Diözese St. Pölten, 20 Prozent der Raiffeisen-Holding NÖ-Wien. Als Obmann des Pressvereins fungiert Walterskirchen automatisch als Herausgeber aller Zeitungen, Zeitschriften und Bücher des Niederösterreichischen Pressehauses. Dazu zählt neben den in 28 Bezirksausgaben erscheinende Niederösterreichischen Nachrichten unter anderem auch die burgenländische BVZ. Das Pressehaus betreibt neben dem Zeitungsverlag auch eine Druckerei, wo rund 300 Zeitungen und Zeitschriften gedruckt werden. (as)

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