Hitlers Führerbunker wird wieder aufgebaut

Neue Touristenattraktion oder geschmackloser Werbegag?

In Hitlers Arbeitszimmer im Führerbunker, wurde einst über Leben und Tod gerichtet. Der Hauptbunker unter der Berliner Reichskanzlei entstand nach dem Vorbild des älteren Vorbunkers - aber mit anderer innerer Struktur durch die abgetrennte Führerwohnung. Seine letzten Minuten verbrachte Hitler zusammen mit Ehefrau Eva Braun mit Blick auf ein Gemälde des Alten Fritz, knapp neun Meter unter der Erde im Führerbunker. Das Büro wurde nun originalgetreu nachgebaut – als Attraktion des neuen Berlin Story Museum. "Wir wollen keine Hitler-Show machen", sagt Wieland Giebel vom Verein Historiale, der in einem ehemaligen Luftschutzbunker am Anhalter Bahnhof das Berlin Story Museum betreibt, zur Berliner Morgenpost. Das Hitler-Zimmer sei nur im Rahmen einer Führung zu sehen. "Die Führung beginnt in dem Bunker, der für 3500 Menschen vorgesehen war und in dem am Ende des Krieges 12.000 Schutzsuchende waren. Die Parallel-Ebene ist das, was im Führerbunker passierte. Das eine wollen wir nicht von dem anderen trennen."

"Die Befürchtung war immer, dass es ein Wallfahrtsort für Neonazis wird - aber das ist nicht der Fall", so Kerpel-Fronius. "Alle, die nach Berlin kommen und sich für Geschichte interessieren, wissen, dass es den Führerbunker gab - und sie würden sich umso mehr wundern, wenn sie an dem Ort nur einen Parkplatz vorfinden würden", sagt der Wissenschaftler  Adam Kerpel-Fronius von der Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas.

Die Kritik dazu reicht im Web von "Effekthascherei" bis "Disney-Variante". Der Verein Topographie des Terrors beispielsweise prangert die Schau als  den "Versuch, Effekte zu erzielen" an. (jw)

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