Private greifen ORF Sport Plus an

| 18.04.2011

Offener Brief an ORF-Stiftungsräte.

Der Verband Österreichischer Privatsender (VÖP) hat sich schriftlich an den Stiftungsrat gewandt und den Sport-Spartenkanal ORF Sport Plus kritisiert. Grund dafür ist die ORF-Ankündigung, dass die Rennen der Formel 1, für die der öffentlich-rechtliche Sender gerade wieder die Senderechte erworben hat, regelmäßig auch auf ORF Sport Plus wiederholt werden sollen. Die Privat-TV-Veranstalter sehen darin einen Rechtsbruch und kündigten gleich an, dass man die Ausstrahlung von Premium-Inhalten auf Sport Plus "nicht hinnehmen" und "notfalls rechtliche Schritte" setzen werde.

"Missverständnis über Sinn des Gesetzes"

Die Formel 1-Bewerbe sind nach Ansicht der Privaten eindeutig Premium-Sport und haben zudem so gut wie keinen Österreich-Bezug. "Hier tritt ein klares Missverständnis über den Sinn des Gesetzes zu Tage", schreiben Klaus Schweighofer, Markus Breitenecker und Corinna Drumm vom VÖP an die Mitglieder des obersten ORF-Gremiums. Im ORF-Gesetz sei demnach ein klares inhaltliches Profil vorgegeben: Sportarten, die nicht im Zentrum der Berichterstattung stehen, und deutlicher Österreich-Bezug. Wiederholungen von Premium-Sportarten gehörten in der Regel jedenfalls nicht dazu.

Finanzierung und Zuschüsse

Auch über die Finanzierung von ORF Sport Plus wird heftig diskutiert. Dabei geht es vor allem um Zuschüsse von diversen Sportverbänden in Höhe von kolportierten sechs Millionen Euro, die der ORF seiner Sendetochter als Budget aus den allgemeinen Mitteln des öffentlich-rechtlichen Konzerns zur Verfügung stellt. "Die weitere Kommerzialisierung von Angeboten des ORF kann und wird niemals eine zukunftsträchtige Strategie für die öffentlich-rechtliche Institution ORF sein", so die Privat-TV-Vertreter. (red./APA)

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