Porsche-Importeur muss Wein liefern

Kurioses Gegengeschäft mit argentinischer Regierung.


Um seine Handelsbilanz aufzupolieren, greift die argentinische Regierung zu ungewöhnlichen Mitteln. So muss der nationale Porsche-Importeur Pulenta seine Geschäftsaktivitäten erweitern und im Gegenzug für jeden Rennflitzer "Made in Germany" hunderte Weinflaschen ausführen. 2011 will die Firma rund hundert Autos in Argentinien verkaufen.

Vereinbarung nicht freiwillig

Die Vereinbarung von Pulenta mit der Regierung ging jedoch nicht freiwillig über die Bühne. Denn die Regierung hatte tausende der begehrten Porsche-Sport- und Geländewagen, sowie Oberklasse-Fahrzeuge anderer Hersteller zu Jahresbeginn vom Zoll festsetzen lassen. Dabei folgten die Behörden ihrer Linie, die Autos erst dann freizugeben, wenn die Importeure verbindlich zusagten, Waren im gleichen Wert der eingelieferten Autos auch wieder auszuführen.

Importsperre

Doch längst nicht nur Pulenta ist von der Regelung betroffen. Auch VW Argentina S.A., die in Argentinien unter anderem das neue Pickup-Modell "Amarok" sowie Getriebe produziert, konnte die Importsperre als erstes deutsches Unternehmen überwinden. Denn der Konzern hatte für das aktuelle Geschäftsjahr einen Exportüberschuss von umgerechnet 384 Mio. Euro zugesagt.

Wer lässt sich noch aufs Gegengeschäft ein?

Vor allem all jene Unternehmen, die ausschließlich nach Argentinien importieren, dort jedoch nicht wie VW auch in großem Umfang produzieren, trifft die Vorschrift mit voller Wucht. Es bleibt jedoch offen, ob sich deutsche Hersteller wie Mercedes-Benz Argentina S.A. oder die BMW Group Argentina ähnlich skurrile Gegengeschäfte wie Pulenta einfallen lassen.(pte)

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