Der Finanz-Marketing Verband Österreich (FMVÖ) hat die Studienergebnisse zur Internetnutzung bei Bank- und Versicherungsthemen im Rahmen eines Financial Breakfasts im Café Landtmann präsentiert. Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass sich bei Bank- und Versicherungsprodukten der konträre Trend bei Online-Käufen zu anderen Branchen auch weiterhin fortsetzt. Informieren sich die meisten Handelskunden in der Filiale, bevor sie das Produkt im Internet billiger erwerben, zeigt sich in der Finanzbranche das umgekehrte Bild.
Nur 9,7 Prozent der Österreicher würden derzeit online abschließen, aber bereits 57,1 Prozent informieren sich aber via Internet über diverse Bank- und Versicherungsprodukte. Dabei weisen die unter 30-jährigen Kunden mit 11 Prozent Online-Abschlüssen eine doppelt so hohe Bereitschaft auf als die restlichen Altersgruppen. Trotz Informationseinholung im Internet ist bei Bank- und Versicherungsprodukten der Wunsch nach persönlicher Beratung nach wie vor hoch. Die Verbundenheit zum Betreuer ist mit einem Anteil von 81,9 Prozent der Befragten dabei besonders ausgeprägt. Allerdings bevorzugen knapp 30 Prozent der Kunden den persönlichen Kontakt aufgrund von Sicherheitsbedenken bei der Übertragung von Daten.
„Unsere Studie zeigt, dass Konsumenten von Bank- und Versicherungsprodukten weiterhin den persönlichen Kontakt vorziehen“, so FMVÖ-Vizepräsident Werner Schediwy, der gemeinsam mit Robert Sobotka von Telemark Marketing für die Studie verantwortlich zeichnet. „Für Kunden, die sich offline informieren und dann offline abschließen, zählt beim persönlichen Kontakt vor allem die Möglichkeit Fragen zu stellen. Dies ist ein Punkt, der künftig aber auch von Chats oder Behavioural Content übernommen werden könnte“, erläutert Schediwy.
Sicherheitsbedenken, moderne Zahlungsmittel & Social Media
Obwohl fast 70 Prozent der Konsumenten eine Form des Internet-Bankings nützen, verwenden dafür nur 17,1 Prozent das mobile Endgerät. Dies liegt zum einen an der besseren Übersicht, die ein größerer Bildschirm bietet, aber vor allem am mangelnden Vertrauen in die Sicherheit des Mobile-Bankings, das von mehr als 50 Prozent der Befragten als unsicher empfunden wird.
Seit 2014 hat sich außerdem die Sofortüberweisung bei 53,7 Prozent der Befragten als Zahlungsmittel noch stärker durchgesetzt. Neue Bezahlmethoden, wie der Internet-Zahldienst "Klarna", verfügen hingegen noch über einen geringen Bekanntheitsgrad (unter 15 Prozent). Noch geringe Bedeutung bei der Informationseinholung zu Finanzthemen weisen soziale Netzwerke oder Online-Communities auf, nur neun Prozent der Befragten vertrauen dafür auf Social Media Kanäle, Blogs und Foren. (as)
www.fmv.or.at