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Apothekerkammer-Chef Wellan legt in der Diskussion um Medikamentenverkauf in Drogerien nach.
In der Diskussion um den Verkauf von rezeptfreien Medikamenten in Drogerien (leadersnet.at berichtete) legt Max Wellan, Präsident der Österreichischen Apothekerkammer, nach. „Die negativen Erfahrungen im Versandhandel sollten uns allen eine Lehre sein: Unkontrollierte Vertriebswege, Preis-Lockangebote und 'Guter Glaube' bei Konsumenten führen zu einem massiven Anstieg bei Arzneimittelfälschungen“, ist Wellan überzeugt. „Medikamente gehören in die Apotheke! Jedes einzelne Medikament kann bei falscher Anwendung, bei falscher Dosierung oder falscher Kombination zu gesundheitlichen Problemen führen.“
Beratung und Versorgung statt schnellem Umsatz
Der Präsident der Apothekerkammer kritisiert weiter, dass dm Medikamente verkaufen wolle, um seinen Umsatz anzukurbeln. Je mehr Medikamente die Österreicher schlucken, umso lieber sei dm dies, mutmaßt Wellan im Hinblick auf die erhoffte Umsatzsteigerung von bis zu 80 Millionen Euro pro Jahr: „Das Ziel der Arzneimittelversorgung ist jedoch eine Optimierung in der Arzneimitteleinnahme und keine Maximierung. Kranke Menschen sollen so viele Arzneimittel wie notwendig, aber so wenige wie möglich einnehmen.“ Dies gelinge den Apothekerinnen und Apothekern in Österreich vorbildhaft. Die Österreicherinnen und Österreicher liegen unter dem europäischen Schnitt im Arzneimittelkonsum, was von Gesundheitsexperten äußerst positiv gewertet werde.
Dieser vernünftige Umgang mit Arzneimitteln erkläre sich auch daraus, dass Medikamente nicht im Supermarkt einfach aus dem Regal genommen, sondern in Apotheken mit Beratung abgegeben werden. Versuchsballons in Ländern, wo Medikamente über Supermärkte angeboten werden, würden ein verheerendes gesundheitliches Bild zeigen. In den USA beispielsweise würden aufgrund dieser unkontrollierten Abgabe bereits 28 Prozent aller Spitalsaufenthalte auf falsch eingenommene Arzneimittel zurückgehen. Allein in Kalifornien gebe es pro Jahr 60 Lebertransplantationen bei Kindern wegen des fiebersenkenden Medikaments Paracetamol auf Grund von Überdosierung durch die Eltern.
Beratungskompetenz durch Apotheker
„In den 1.360 Apotheken in Österreich beraten knapp 6.000 akademisch ausgebildete Apothekerinnen und Apotheker die Bevölkerung in Gesundheitsfragen. Die Beratungskompetenz ist eine der zentralen Leistungen der Apotheker. Im Rahmen des Medikationsmanagements werden sämtliche Medikamente der Patienten gemeinsam besprochen und die korrekte Einnahme erklärt“, so Wellan abschließend. (as)