Wien verschärft Regeln für AirBnB

Wirtschaftskammer begrüßt „Ende der Ungleichbehandlung“.

Die Stadt Wien hat angekündigt, die Regeln für private Zimmervermietung über Plattformen wie AirBnB zu verschärfen. Diese müssen künftig melden, wer bei ihnen Unterkünfte vermietet. Die Privatvermieter werden dann darauf aufmerksam gemacht, was sie an Steuern zahlen müssen. Auch soll es höhere Strafen und mehr Kontrollen geben. „Internationale Plattformen können sich diesen Verpflichtungen nicht entziehen und dürfen nicht glauben, dass Regelungen, die für österreichische Hotels gelten, für sie nicht gelten“, so Vizebürgermeisterin Renate Brauner gegenüber orf.at. Die Erfahrung zeige, dass viele Privatvermieter gar nicht wüssten, welche Bestimmungen gelten.

Ein Beispiel dafür sei die Ortstaxe, die für jede Nächtigung anfällt. Bei einem durchschnittlichen Preis von 70 Euro (ohne Frühstück) betrage diese 1,94 Euro. Die Stadt geht davon aus, dass ihr durch nicht entrichtete Ortstaxen mehrere hunderttausend Euro an Einnahmen entgehen. Die Strafen für diejenigen, die nicht zahlen wollen, werden von 420 auf bis zu 2.100 Euro im Wiederholungsfall erhöht.

„Gute Nachricht für Wiener Hotellerie“

Bei der Fachgruppe Hotellerie der Wirtschaftskammer Wien zeigt man sich über die Ankündigung erfreut. „Das ist endlich einmal eine gute Nachricht für die Wiener Hotellerie“, so Fachgruppen-Obfrau Andrea Steinleitner. „Dieser erste Erfolg ist das Ergebnis intensiver Interventionen der Vertreter der Wiener Fachgruppe Hotellerie im Rahmen des Arbeitskreises 'Shared Economy in Wien'. Mit dieser Ankündigung wird eine unserer wichtigsten Forderungen endlich umgesetzt.“

Durch Anbieter wie AirBnB habe sich in der Branche Hotellerie ein großer Graubereich gebildet. „Auf der einen Seite stehen die kontrollierten gewerblichen Anbieter und ehrlichen Privatzimmervermieter, die die Vorschriften einhalten sowie Steuern und Ortstaxe abführen. Auf der anderen Seite stehen Anbieter, die laut Stadträtin Brauner, jährlich hunderttausende Euro allein an Ortstaxe hinterziehen“, so die Fachgruppe Hotellerie in einer Aussendung. „Nun wird abzuwarten sein, wie die angedachten Maßnahmen in der Praxis umgesetzt werden und ob diese ausreichen, um die entstandenen Wettbewerbsverzerrungen zu beseitigen. Gegebenenfalls werden wir weitere Gespräche mit der Stadt führen und uns für die Interessen unserer Mitglieder intensiv einsetzen“, erklärt Steinleitner. (as)

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