Video "Buwog im Gespräch"
"Digitalisierung wird die Planung der Büro- und Wohngebäude der Zukunft mitgestalten"

Bei der dritten Ausgabe von "Buwog im Gespräch" diskutieren namhafte Expert:innen zum Thema "Die Immobilie der Zukunft: Smarte Gebäude". LEADERSNET.tv fragte bei den Verantwortlichen und Fachkenner:innen nach, was sie unter "smart" verstehen, wie sich diese intelligenten Heime auf das Leben der Menschen auswirken werden und inwieweit diese zur Energieeffizienz und Nachhaltigkeit beitragen.

Nach der ersten Ausgabe zum Thema "Wien muss doch Chicago werden" (LEADERSNET berichtete) und der erfolgreichen zweiten Runde zum Thema "Modulares Bauen – wie gut sind Wohnungen vom Fließband" (LEADERSNET berichtete), lud die Buwog zu einer neuen Ausgabe der Veranstaltungsreihe "Buwog im Gespräch" ein. Die zahlreichen Gäste kamen erneut in das Kunden- und Verwaltungszentrum in der Wiener Rathausstraße. Diesmal drehte sich alles um das Thema "Die Immobilie der Zukunft: Smarte Gebäude", denn die digitale Transformation hat längst auch im Immobilienbereich Einzug genommen und setzt somit Konnektivität in der Planung und Umsetzung von zukünftigen Gebäuden voraus.

"Smart heißt zum Beispiel Steuerung von Elementen wie Heizung, Klimaanlage bis zur Energieversorgung. Das heißt, alle Aspekte, die digital sind", sagte Andreas Holler, Geschäftsführer der Buwog, gegenüber LEADERSNET.tv.

Einleitende Keynote

Vor der hochkarätigen Podiumsdiskussion hatte Rüdiger Keinberger, CEO des österreichischen Technologieunternehmens Loxone, das Produkte zur Gebäudeautomation entwickelt und vertreibt, seinen großen Auftritt. Der Spezialist auf dem Gebiet "Smarte Gebäude" berichtete in seinem Vortrag von der Idee, dass Loxone Smart Home wie einen menschlichen Körper versteht, dessen Gehirn – als Steuerung – Entscheidungen trifft, die das Leben (bzw. den Wohnraum) bequemer, sicherer und energieeffizienter machen soll.

Auf die Nachfrage von LEADERSNET.tv, wie er die Angst vor Gebäudeautomatisierung nehmen will und ob und warum das notwendig ist, antwortete Keinberger: "Die Menschen machen sich Sorgen aufgrund schlechter Erfahrungen. Das ist vor allem die Sorge um die eigenen Daten und die Frage, was passiert mit meinen Daten. Bei uns sind alle Daten im Haus und bleiben im Haus. Das ist, glaube ich, die Sorge Nummer eins. Die Sorge Nummer zwei ist tatsächlich die Bedienung, weil frühere Automatisierungssysteme extrem aufwendig waren. Wir haben mittlerweile 120 Softwareentwickler:innen, die versuchen, das Thema und die komplexen Prozesse, die im Hintergrund laufen, zu vereinfachen."

Danach veranschaulichte er anhand von Beispielen, wie Gebäudeautomation die Art, wie wir arbeiten und leben, mit intelligenten Automatisierungslösungen verbessern kann und der Fantasie, was dabei alles möglich ist, theoretisch keine Grenzen gesetzt sind.

Namhafte Podiumsdiskussion

Bei der anschließenden Diskussionsrunde waren neben dem Buwog-Geschäftsführer Andreas Holler auch Azra Dudakovic (Head of DIM, Stadt Wien – Wiener Wohnen), Sonja Hammerschmid (Head of Research and Development, Gropyus) und Christian Heiss (Architekt, Atelier Heiss) dabei. Sie beleuchteten unter der Moderation von Rainer Nowak das Thema "Immobilie der Zukunft" sowie intelligente Vernetzung und Automation in Gebäuden aus gänzlich unterschiedlichen Perspektiven.

Klimafit und digital

Im städtebaulichen Diskurs sorgt man sich bereits seit Jahren um intelligente Nachverdichtung, Entsiegelung und mehr Begrünung. Was dabei außer Frage steht, ist die Tatsache, dass Städte in Österreich klimafit werden müssen. Neben den oben genannten Faktoren spielt auch hier Digitalisierung eine wichtige Rolle. Und das sowohl in der vorausschauenden Stadtplanung als auch in der smarten Nachrüstung bestehender Gebäude.

Denn vernetzungsfähige, intelligente Systeme und Geräte in Gebäuden tragen dazu bei, dass diese sowohl effizienter als auch ressourcenschonender genutzt werden können. Smarte Anwendungen werden immer öfter auch zum integralen Bestandteil der Architektur und bieten künftig wohl noch mehr Möglichkeiten zur Automatisierung von Prozessen in Wohn- und Büroimmobilien. Ziel sei es, Arbeiten und Wohnen komfortabler zu machen und gleichzeitig durch Energieeffizienz dem Klimawandel entgegenzuwirken. Kein Wunder also, dass der Markt für Smarte Gebäude rasant wächst.

Andreas Holler ist überzeugt, dass kein Weg um "Smarte Gebäude" herumführen wird. "Die Digitalisierung ist längst in unseren Arbeits- und Wohnräumen angekommen und gestaltet somit auch die Planung der Büro- sowie der Wohngebäude der Zukunft mit. Die Buwog plant etwa die digitale Infrastruktur in ihren Wohngebäuden von Anfang an mit und bedenkt hier auch den Aspekt der Multifunktionalität gleich mit. Für uns umfasst der Begriff 'Smart' in der Planung und Umsetzung von Wohnhäusern, dass Nutzungen stets veränderbar bleiben und je nach Bedarf angepasst werden können."

Für Rüdiger Keinberger stellt sich die Frage, ob man es sich heute noch leisten kann, nicht in intelligente Gebäudeautomatisierung zu investieren.

"Smart Living beginnt dort, wo das menschliche Wohlbefinden sowie der sorgsame Umgang mit natürlichen Ressourcen beim Einsatz von Bauweisen und Technologien vordergründig behandelt werden", so Azra Dudakovic.

"Auf einer immer geringer werdenden Quadratmeteranzahl intelligente, nachhaltige und smarte Wohnkonzepte zu entwerfen, die ein Höchstmaß an Wohnqualität bieten. Parallel dazu rücken gemeinschaftlich genutzte Bereiche wie multifunktionale Gemeinschaftsräume und Kinderspielzonen verstärkt in den Fokus und gewinnen zunehmend an Bedeutung für das soziale Miteinander", sagt Christian Heiss.

Sonja Hammerschmid sieht am Markt auch viel bisher ungenutztes Potenzial, Prozesse völlig neu zu denken und digital zu gestalten, um so kosteneffizienter und nachhaltiger zu bauen. Für sie umfasst der Begriff "Smart" daher auch: "Zukunftsfähige – sprich nachhaltige – Gebäudekonzepte, die auf Basis serieller Holzbauweise und digitaler Lösungen skalierbar und effizient gefertigt werden."

Rund 200 Gäste

Die Buwog durfte auch diesmal wieder rund 200 Teilnehmer:innen aus Wirtschaft, Bau- und Immobilienbranche im hauseigenen Veranstaltungssaal begrüßen. Mit dabei waren u. a. Daniela Witt-Dörring (Partnerin bei Weber & Co.), Jasmin Soravia (Geschäftsführende Gesellschafterin bei Kollitsch & Soravia Immobilien GmbH), Gerhard Haumer (Geschäftsführender Gesellschafter Alpha & Partner), Sne Veselinović (Architektin) und Rainer Altmann (Studienmanager Real Estate Universität für Weiterbildung Krems).

Interviewpartner:innen

LEADERSNET.tv holte neben Andreas Holler, Geschäftsführer, Buwog, Rüdiger Keinberger, CEO von Loxone, Sonja Hammerschmid, Head of Research and Development, Gropyus, Christian Heiss, Architekt, Atelier Heiss, und Azra Dudakovic, Head of DIM, Stadt Wien – Wiener Wohnen, auch noch Iris Podgorschek, CEO von lighting designer podpod Design, Rainer Altmann, Lehrgangsleiter Real Estate Management, Donau Universität Krems, Alexander Granat, Personalberater, Granat Executive Service und Petra Maier, Geschäftsführerin/Architektur, ATP architekten ingenieure Wien, vor die Kamera.

Die nächste "Buwog im Gespräch"-Veranstaltung ist für das Frühjahr 2025 geplant.

www.buwog.at

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