Die Österreicher:innen navigieren durch die Welt der Angebote und Aktionen mit klarem Blick auf ihre Kaufkraft. Das zeigt eine neue Studie der Offerista Group Austria und Reppublika Research & Analytics, die das Konsumverhalten hierzulande aus neuen Perspektiven beleuchtet und zeigt, welche Kanäle und Strategien den österreichischen Einkauf prägen. Befragt wurden 993 Personen im Alter zwischen 15 und 69 Jahren im Erhebungszeitraum von 24. Juni bis 9. Juli 2024 via Internet.
Stationärer Handel versus Online-Shopping
Obwohl gerade die Pandemie den Online-Handel stark befeuert hat, setzten die Österreicher:innen bei gewissen Produktgruppen nach wie vor auf den stationären Handel. Darunter fallen vor allem Lebensmittel und Getränke, die 91 Prozent vor Ort kaufen. Aber auch Drogeriewaren mit 84 Prozent und Produkte aus dem Gesundheits- und Pharmabereich mit 72 Prozent werden am liebsten im Geschäft gekauft.
Zudem ließen die Forscher:innen die Befragten eine Einschätzung abgeben, wie sich ihr stationäres Einkaufsverhalten in den nächsten zwei bis drei Jahren wohl verändern wird. Hier zeigt sich, dass Österreicher:innen ihre Lebensmittel und Getränke (88 Prozent), Drogerieprodukte (79 Prozent) sowie Gesundheits- und Pharma-Artikel (70 Prozent) künftig etwas stärker online kaufen wollen. Zudem schätzen die Umfragenteilnehmer:innen, dass ihre Käufe von Waren aus den Kategorien Elektronik, Möbeln, Heimwerkerbedarf, Gartenartikel, Mode und Schuhe sowie Spielwaren ansteigen werden, und zwar unabhängig davon, ob dies online oder offline passiert.
Äußerst beliebt sind zudem hybride Einkaufsprozesse, sprich der Mix aus online und offline, wobei rund die Hälfte angibt, dies zumindest gelegentlich zu tun. Dies wird vor allem bei Elektronik (mindestens manchmal 61 Prozent) sowie Mode (mindestens manchmal 59 Prozent) gemacht. Besonders gerne nutzt die junge Gruppe der 15- bis 29-Jährigen hybride oder Online-Einkaufsprozesse, wobei beispielsweise 23 Prozent dieser Generation angeben, Getränke und Lebensmittel immer hybrid zu erwerben.
Information via Print versus online
Neben dem Trend hin zum hybriden Einkaufen suchen die Konsument:innen verstärkt Informationen über Angebote und Aktionen digital. "Daher braucht es mittlerweile eine immer stärkere Einbindung der digitalen Kommunikation, um Konsument:innen flächendeckend zu erreichen", meint Oliver Olschewski, Geschäftsführer der Offerista Group Austria.
Das Printprospekt bleibt allerdings weiterhin stark im Bereich Lebensmittel und Getränke, wobei die Altersgruppe der 15- bis 29-Jährigen eine wachsende Präferenz für die digitale Version zeigt. Fast die Hälfte (47 Prozent) könnten problemlos auf das gedruckte Prospekt verzichten und sich stattdessen online oder per Smartphone informieren. Insbesondere in den Kategorien Elektronik, Mode, Bekleidung, Schuhe und Möbel sowie Heimwerker- und Gartenbedarf ist ein deutlicher Trend von Papier hin zu digitalen Formaten erkennbar. Bei Elektronik bevorzugen viele die Online-Suche, nur 28 Prozent nutzen hierfür noch gedruckte Prospekte.
Rund 23 Prozent der Konsument:innen greifen überdies auf Vergleichswebsites oder -apps zurück, um sich über Marken oder Händler zu informieren. Google-Suchen sind dabei am beliebtesten (56 Prozent), gefolgt von Unternehmenswebsites (43 Prozent) und klassischen Vergleichsseiten (28 Prozent). Aber auch soziale Medien sind ein nicht zu vernachlässigender Kanal, so suchen etwa 26 Prozent der 15- bis 29-Jährigen direkt über Instagram.
Wenn es darum geht, sich über Angebote lokaler Geschäfte zu informieren, sind Google-Suchen (53 Prozent), Unternehmens-Websites (50 Prozent) und Online-Kataloge (37 Prozent) die bedeutendsten digitalen Informationsquellen. Die 15- bis 29-Jährigen nutzen allerdings auch hier verstärkt soziale Medien.
Dementsprechend ist ein gelungener Online-Auftritt heutzutage entscheidend, denn – Marken mit einer Online-Präsenz bleiben häufiger im Gedächtnis und werden im Geschäft schneller wahrgenommen. 32 Prozent der Konsument:innen erkennen sie wieder. Bei den 15- bis 29-Jährigen liegt dieser Wert sogar bei 40 Prozent. Sowohl eine starke Online-Präsenz als auch die Sichtbarkeit in stationären Läden fördern insgesamt das Markenbewusstsein und steigern die Bekanntheit.
Land der Schnäppchenjäger
Vor allem spielt bei der Entscheidung für ein Produkt aber der Preis eine zentrale Rolle, sowohl im Online-Shopping (74 Prozent) als auch im Ladengeschäft (76 Prozent). Beim stationären Einkauf sind zudem Nähe und Verfügbarkeit wichtige Kriterien (74 Prozent), wohingegen beim Online-Kauf die Vielfalt des Angebots (66 Prozent) einen wesentlichen Einfluss auf die Auswahl hat.
Rabatte und Werbeaktionen sind für die meisten Produktbereiche von Bedeutung, wobei die Kategorien Spielzeug (32 Prozent) und Tiernahrung (40 Prozent) weniger im Fokus stehen. Mit Ausnahme des Elektroniksektors legen vor allem Frauen größeren Wert auf Promotionen und Sonderangebote. In ländlichen Regionen gewinnen Aktionen für Möbel, Heimwerkerbedarf und Gartenprodukte an Relevanz.
Die Mehrheit der Österreicher:innen informiert sich über Sonderangebote durch Werbeflyer im Briefkasten (59 Prozent) oder direkt im Geschäft (45 Prozent). Stadtbewohner:innen nutzen deutlich häufiger die Websites der Händler (34 Prozent) zur Informationssuche, während auf dem Land vor allem die klassische Briefkastenwerbung (64 Prozent) bevorzugt wird.
In dieser Hinsicht ebenfalls interessant ist, dass 41 Prozent der Österreicher:innen davon ausgehen, dass sich ihre Kaufkraft in den kommenden zwölf Monaten nicht verändern wird. Rund ein Drittel (35 Prozent) blickt jedoch optimistisch in die Zukunft und rechnet mit einem Anstieg. Besonders unter den 15- bis 29-Jährigen ist diese Erwartung ausgeprägt – hier glauben 58 Prozent an eine positive Entwicklung ihrer finanziellen Möglichkeiten.
www.offerista.com
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