Negativpreis „Schandfleck des Jahres" für Henry am Zug Ungarn

| 22.02.2015

Jurypreis ging an Jean-Claude Juncker.

Das Netzwerk Soziale Verantwortung (NeSoVe) hat den "Schandfleck", den Schmähpreis zum Welttag der Sozialen Gerechtigkeit, zum dritten Mal verliehen. Über einen Monat lang wurde per Internet abstimmt, wer dieses Jahr den „Schandfleck des Jahres“-Publikumspreis erhält. Sechs Nominierte standen zur Auswahl: IKEA, Samsung, Plachutta, Eterna, Jean-Claude Juncker und Henry am Zug (leadersnet.at berichtete).

Der Cateringservice Henry am Zug Ungarn ist mit 34% der 6093 abgegebenen Stimmen Sieger der Abstimmung. "Wer dachte, dass Sozialdumping im Verborgenen passiert, wird bei der ungarischen "Henry am Zug" eines Besseren belehrt: Hier findet Diskriminierung in aller Öffentlichkeit vor den Augen der Fahrgäste statt. Do & Co sollte die "Schandfleck"-Auszeichnung zum Anlass nehmen, allen Bediensteten bei "Henry am Zug"  gleiche und faire Gehälter zu zahlen", so Heinz Högelsberger von der Gewerkschaft vida. Den „Schandfleck des Jahres“-Jurypreis  erhielt Jean-Claude Juncker. „Der "Parade-Europäer" Jean-Claude Juncker hat in seiner Amtszeit als luxemburgischer Regierungschef das Land zur wichtigsten Steueroase der EU ausgebaut. Ob transnationale Konzerne, vermögende Einzelpersonen oder Investmentfonds - Luxemburg bietet für sie alle Lösungen zur Steuervermeidung oder Steuerhinterziehung an und ist somit der Prototyp einer Steueroase.“, erklärt David Walch von Attac Österreich.

Handlungsbedarf auf EU Ebene

„Sowohl der Fall Henry am Zug, als auch der Fall Juncker machen deutlich, dass nicht nur auf österreichischer, sondern auch auf EU-Ebene Veränderungen im Verhältnis von Wirtschaft und Gesellschaft notwendig sind", sagt Marieta Kaufmann, Geschäftsführerin von NeSoVe und Koordinatorin der Initiative. (jw)

www.schandfleck.or.at



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