Eine intime Szene zwischen zwei Männern nachts in Sankt Petersburg

| 12.02.2015

World Press Photo 2014 setzt Statement gegen Schwulenhass. 

Zum 58. Mal kürte die Jury des World Press Photo aus 95.000 Bildern die besten Presseaufnahmen des Jahres. Die Veranstalter des Wettbewerbs kritisierten, dass viele der eingereichten Bilder zu stark bearbeitet worden seien. Zwanzig Prozent der Fotos, die die vorletzte Bewertungsrunde erreicht hatten, wurden abgelehnt. Insgesamt wurden in acht Kategorien 42 Preisträger aus 17 Ländern geehrt.

Das Bild des Jahres mit dem Namen "Jon und Alex" stammt vom Dänen Mads Nissen. Sein Foto zeigt das schwule Paar Jon und Alex und ist Teil eines größeren Projekts des Fotografen zum Thema "Homophobie in Russland". Die abgebildeten Männer seien für ihn eine Art moderne Geschichte von Romeo und Julia - zwei Menschen, die sich lieben und Kräfte von außen, die ihnen ihre Gefühle verwehren wollen. "Dieses Foto hat eine große ästhetische Kraft und zeigt Menschlichkeit", sagte die Vorsitzende der Jury Michele McNally, Direktorin für Fotografie bei der New York Times.

Der zweite Rang in der Kategorie "General News Stories" ging an Glenna Gordon aus den USA. Zu sehen sind die Schuluniformen von drei der rund 300 Mädchen, die im April 2014 von der islamistischen Terrorgruppe Boko Haram entführt worden waren. In der Kategorie Nachrichtenfotos zeichnete die Jury ein Foto des türkischen Fotografen Bulent Kilic aus, das ein verwundetes Mädchen zeigt, wie es von der Polizei nach Anti-Regierungsprotesten in Istanbul abgeführt wird.

Siegerbilder auch in Österreich ausgestellt

Die Siegerfotos werden in einer Ausstellung ab April in Amsterdam und anschließend in über 40 Ländern gezeigt. In Österreich sind sie im Herbst in der Wiener Galerie Westlicht zu sehen. (jw)

www.worldpressphoto.org

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