16. Compliance Praxis Netzwerktreffen bei Austrian Standards

| 05.02.2015

Experten diskutierten über die internationale Norm ISO 19600.

Austrian Standards war Gastgeber des 16. Compliance Praxis Netzwerktreffens. Diese Veranstaltungsreihe findet einmal im Quartal bei Netzwerkpartnern des Fachverlags LexisNexis statt. Sie bietet Expertinnen und Experten Möglichkeit zum Erfahrungs- und Informationsaustausch über aktuelle Entwicklungen im Bereich Compliance. Rund 80 Personen fanden sich im Austrian Standards Standort im 2. Wiener Gemeindebezirk ein. Unter ihnen auch Alexander Petsche, Barbara Neiger und Sabine Fritz – sie waren die österreichischen Vertreter, die im zuständigen Komitee bei ISO an der im Dezember 2014 veröffentlichten Internationalen Norm ISO 19600 ´„Compliance Management Systems – Guidelines“ mitgearbeitet haben. Elisabeth Stampfl-Blaha, Direktorin von Austrian Standards, eröffnete gemeinsam mit Sonja Thomschitz von LexisNexis den Abend, ging auf die Rolle von Austrian Standards ein.

In der anschließenden Gesprächsrunde mit Stampfl-Blaha und Walter Barfuß, Präsident von Austrian Standards Institute und Generaldirektor a.D. der Bundeswettbewerbsbehörde, ging Peter Jonas, Director Certification von Austrian Standards, unter anderem auf den New Approach im Rahmen der europäischen Gesetzgebung ein. Die EU verfolge dabei den Ansatz, auf Gesetzesebene nur grundlegende Anforderungen festzulegen. In Europäischen Normen können diese dann von Praktikern konkretisiert werden.

Mediales Interesse steigt

Barfuß dazu: „Früher haben Richter Sachverständige zu den Details befragt, wenn sie etwas nicht beurteilen konnten. Unsere Gesellschaft ist komplizierter geworden, daher wurden in verschiedenen Gebieten des Lebens Regeln aufgestellt. Diese sind im juristischen Sinn zwar nicht verbindlich – dennoch muss sich der fachliche Laie auf dieses Fachwissen verlassen können. Und er ist gut beraten, wenn er sich auf Standards verlässt.“ Die Bedeutung von Compliance und Compliance-Management-Systemen (CMS) hat in den vergangenen Jahren stark zugenommen, da die Anzahl der strafbewehrten Rechtsvorschriften ansteigt und die Strafverfolgung verstärkt wird. Auch das mediale Interesse wird größer, wodurch auch Reputationsrisiken an Bedeutung gewinnen.

Die im Dezember 2014 erschienene Internationale Norm ISO 19600 „Compliance Management Systems – Guidelines“ regelt die Entwicklung, Einführung und Aufrechterhaltung eines Compliance-Management-Systems als Mindeststandard. Sie beschreibt u. a. Aspekte, wie „Unternehmenskultur und Vorbild der Führung“, „Bewusstsein und Schulung“, „interne Regeln und Kontrollen“ und hält damit den State of the Art von Compliance-Management-Systemen fest. In einem Kurzvortrag ging Jonas auf die wichtigsten Inhalte der ISO 19600 ein.

Compliance Netzwerktreffen Austrian Standard - Fotos G.Langegger

Compliance Netzwerktreffen Austrian Standard - Fotos G.Langegger
2015-01-29
(34 Fotos)

Die wichtigsten Inhalte der ISO 19600

  1. Compliance-Verpflichtungen: „Kenne dein rechtliches Umfeld“. Die Fülle an Informationen ist groß, ein IT-Management-System ist daher unerlässlich, um auf dem aktuellen Stand zu bleiben.

  2. Risikoanalyse: „Wo bin ich gefährdet, wo bin ich exponiert?“ Dort liegt der Fokus für ein Compliance-Management-System.

  3. Compliance-Funktion: Dies kann entweder ein Compliance Officer oder auch eine Gruppe von Personen sein. Diese Compliance-Funktion muss Zugang zu Vorstand und Aufsichts-Gremium haben.

  4. Schulung: Nicht hinter jeder Regelverletzung steckt eine kriminelle Absicht. Eine Schulung schafft das erforderliche Wissen über die einzuhaltenden Regeln.

  5. Kontrollmaßnahmen: Sie umfassen sowohl Regelungen als auch vorgangsbezogene Compliance-Kontrollen und System-Audits.

Die wichtigsten Inhalte der ISO 19600

  1. Compliance-Verpflichtungen: „Kenne dein rechtliches Umfeld“. Die Fülle an Informationen ist groß, ein IT-Management-System ist daher unerlässlich, um auf dem aktuellen Stand zu bleiben.

  2. Risikoanalyse: „Wo bin ich gefährdet, wo bin ich exponiert?“ Dort liegt der Fokus für ein Compliance-Management-System.

  3. Compliance-Funktion: Dies kann entweder ein Compliance Officer oder auch eine Gruppe von Personen sein. Diese Compliance-Funktion muss Zugang zu Vorstand und Aufsichts-Gremium haben.

  4. Schulung: Nicht hinter jeder Regelverletzung steckt eine kriminelle Absicht. Eine Schulung schafft das erforderliche Wissen über die einzuhaltenden Regeln.

  5. Kontrollmaßnahmen: Sie umfassen sowohl Regelungen als auch vorgangsbezogene Compliance-Kontrollen und System-Audits.

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