Aufregung um Kampagne mit David Beckham

Schlechte Vorbildwirkung? Ex-Fußball-Star trinkt genüsslich ein Glas Scotch.  

Der ehemalige englische Fußball-Superstar David Beckham muss sich derzeit in Großbritannien einige Kritik vonseiten von Jugendschützern und Aufsichtsbehörden gefallen lassen. Hintergrund ist ein neuer TV-Werbespot für die Whiskey-Marke "Haig Club", in dem das sportliche Idol in gemütlicher Runde mit Freunden genüsslich mit einem Glas Scotch anstößt. Die nationale Organisation gegen Alkoholmissbrauch Alcohol Concern hatte zuvor bereits bei der Advertising Standards Authority (ASA) das Verbot des Spots gefordert, war aber abgeblitzt.

Streit um Zielgruppe

"Als ein weltweites Idol für viele Jugendliche, das den Großteil seiner Karriere ohne Alkohol zugebracht hat, ist der Auftritt von David Beckham in diesem Werbespot kritisch zu sehen", zitiert der "Guardian" aus der Beschwerde von Alcohol Concern, die bei der ASA eingebracht worden ist. Die Kampagne sende deshalb eine "verwirrende Botschaft" in Bezug auf den Konsum von Alkohol an Kinder und Jugendliche aus. "Der Spot muss verboten werden, weil er auf die Zielgruppe der Unter-18-Jährigen abzielt und impliziert, dass Alkoholkonsum mit sozialem Erfolg verknüpft ist", so die Kritik.

Bei Diageo, dem Mutterkonzern des Haig-Club-Whiskeys, sieht man das naturgemäß etwas anders. "David Beckham spricht vor allem die gewünschte Hauptzielgruppe an, also primär Männer zwischen 25 und 40 Jahren", so die Einschätzung des Getränkeherstellers. Scotch Whiskey sei als Produkt überhaupt erst für Erwachsene ab 25 interessant. "Beckham spricht Kinder nicht sehr stark an und er ist auch keine Person, deren Beispiel Kinder nacheifern", ist man bei Diageo überzeugt.

Mit 39 zu alt

Die ASA widerspricht in ihrem Urteil zu dem betreffenden TV-Spot zwar Diageo und stellt klar, dass Beckham als erst kürzlich aus dem aktiven Einsatz zurückgetretener Fußball-Star sehr wohl eine "generelle Anziehungskraft" auf einige Jugendliche ausübe. Trotz dieses Umstands räumt die Behörde ein, dass der Ex-Sportler mit 39 Jahren einfach zu alt sei, um bei Kindern so gut anzukommen, dass es ein Verbot der Whiskey-Werbung rechtfertigen würde. "Wir haben beschlossen, dass Beckham vor allem in seiner früheren Karriere eine starke Vorbildwirkung auf die Jugend ausgeübt hat. Der Wechsel vom Fußball zu kommerziellen Projekten, seine Aktivitäten in ausländischen Ligen und sein darauffolgender Rückzug aus dem Sport bedeuten aber, dass er im Jahr 2014 keine derartige Wirkung mehr ausübt", heißt es im endgültigen ASA-Urteil. (jw/pte)

www.alcoholconcern.org.uk

www.diageo.com

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