Euroraum: Insolvenzquote doppelt so hoch

| 20.01.2015

Atradius rechnet 2015 mit einem weiterhin hohen Insolvenzniveau. 

Im aktuellen Economic Outlook geht die Atradius Kreditversicherung davon aus, dass die Zahl der Unternehmensinsolvenzen in vielen Ländern auch 2015 weit über dem Niveau von 2007 – vor der Kreditkrise – liegen wird. Franz Maier, Generaldirektor Atradius Österreich, Ungarn & Südosteuropa, erläutert: „Die Weltwirtschaft hat 2014 mit einem unerwartet niedrigen Wachstum enttäuscht. Obwohl die Anzahl der Unternehmensinsolvenzen in den meisten Ländern leicht zurückgegangen ist, bleibt die Quote hoch und liegt immer noch weit über dem Niveau von 2007. Der weltweite Wachstumsrückgang sorgt generell für schwierigere wirtschaftliche Rahmenbedingungen und treibt die Zahl der Unternehmensinsolvenzen in die Höhe. Daher rechnen wir für 2015 mit einem gleichbleibend hohen Insolvenzniveau in den meisten Ländern."

Enttäuschende Wirtschaftsentwicklung

Die positiveren Wirtschaftsaussichten vom Frühjahr 2014 wurden in erster Linie durch die enttäuschende Wirtschaftsentwicklung im Euroraum getrübt. Anhaltende strukturelle Ungleichgewichte und die niedrige Inflation dämpften das Wachstum und unterstreichen die Fragilität der Konjunkturerholung im Euroraum. So stieg die Zahl der Unternehmensinsolvenzen in Frankreich, Italien und Griechenland in diesem Jahr weiter an. Die Insolvenzquote im Euroraum liegt weiterhin doppelt so hoch wie 2007. In den Randstaaten der Eurozone ist die Quote im Vergleich zu 2007 nach wie vor mehr als 3,5-mal so hoch.

Auch in den Schwellenländern wird die Zahl der Unternehmenszusammenbrüche voraussichtlich weiter steigen. Dagegen stützt die Konjunkturentwicklung in den USA, in Großbritannien und in Asien zurzeit die globale Wirtschaft. (jw)

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