Früher war die HR-Welt noch in Ordnung: Wurde ein Mitarbeiter benötigt, schrieb man die Stelle aus – meist in der Zeitung – und jede Menge Bewerber kamen zum „Vorstellen“. War ein passender Kandidat dabei, galt es nur noch, die Eckpfeiler des Dienstverhältnisses auszuhandeln und los ging's.
Dass die Recruiting-Welt heute anders läuft, ist mittlerweile fast allen klar. Bewerber mit Bittstellergehabe mutierten in Zeiten des Fachkräftemangels zu selbstbewussten Kandidaten – nicht nur was das Thema Gehalt betrifft. Arbeitnehmer setzen heute meist voraus, dass finanzielle und praktische Rahmenbedingungen eines qualifizierten Jobs passen. Sie erwarten heute zunehmend, dass auch auf der Image- und Wohlfühl-Ebene der Funke überspringt. Und das ist weniger romantisch als es sich anhört: Denn dass letztlich die erbrachte Leistung zählt, ist auch jungen Arbeitnehmern bewusst – und sie wollen auch performen.
Der Unterschied zu früher ist für Unternehmen, dass Bewerber und bestehende Arbeitnehmer heute wissen wollen, wofür sie ihre Zeit und Leistungsbereitschaft in die Waagschale werfen. Immer mehr Arbeitgeber erkennen das und handeln auch, um den neuen Anforderungen gerecht zu werden. Das zeigt auch die HR-Trendstudie der Managementberatung Kienbaum, die eine Prioritätenreihung von Personalmanagern identifiziert: Ganz vorne steht das Ziel, das Unternehmen als Arbeitgeber attraktiver zu machen, gefolgt von der Verbesserung der Managementqualität. Platz drei belegt das Schlagwort Change Management. Also alles Themen, die unmittelbar auf die Arbeitsplatzqualität abzielen.
Christoph Weissenböck ist beim österreichischen Jobportal karriere.at für Kommunikation und Redaktion zuständig. Im karriere.blog schreibt er über alles, was die Job-, Karriere- und HR-Welt zu bieten hat.
Christoph Weissenböck ist beim österreichischen Jobportal karriere.at für Kommunikation und Redaktion zuständig. Im karriere.blog schreibt er über alles, was die Job-, Karriere- und HR-Welt zu bieten hat.