Adserving als zentraler Baustein der digitalen Werbung

OLN: Mit 2011 gibt es adverServe seit 10 Jahren. Wie sehen Sie im Rückblick die Entwicklung des Unternehmens?

Schärf: Sehr intensiv, für mich jedenfalls. Ich hatte am Anfang einige Hürden zu nehmen und es war eine große Challenge, sich mit 23 Jahren gegen einen gut entwickelten Markt, der rein aus Vermarktern bestand, durchzusetzen. Mein Team und ich können sehr stolz darauf sein, perfekte Arbeit und perfekten Service geleistet zu haben, um uns dort hinzubringen, wo wir heute sind. 2006 hatte ich meine Anteile an der Gesellschaft zur Gänze an Investoren verkauft. Danach ging es mit adverServe bergab und so sah ich mich gezwungen, das Unternehmen wieder komplett zurückzukaufen, was mir nach harten Verhandlungen im letzten Jahr zum Glück gelungen ist. Fakt ist, die Firma hat ein riesen Potenzial und das will ich selbst entwickeln.

OLN: Welche neuen Features für Markenartikler kann man sich in Zukunft erwarten?

Schärf: Es wird immer wieder viele neue Werkzeuge geben, die aber auch großer Erfahrung bedürfen. Wichtig wäre, dass der Markt anstatt auf „Unternehmens-hopping“ mehr auf Firmen und Produkte setzt, die sich mit der Materie vertiefen und die Produkte langfristig entwickeln. Es gibt zu jedem Werbekunden eine bestimmte Strategie, diese muss man individuell in Kombination mit Mediaagenturen und einer fähigen Kreativagentur lösen.

OLN: Wird adverServe neue Produkte anbieten?

Schärf: Kurz- und mittelfristig werden wir viele neue Produkte anbieten, darüber möchte ich aber noch nicht allzu viele Infos preisgeben. So viel sei gesagt: Es geht wie immer um „tracking services, targetings und retargetings“.

OLN: Welche Qualitätsstandards gelten für ein „gutes Reporting“?

Schärf: Hier muss man eher schauen, welche Kanäle des digitalen Geschäfts abgedeckt werden sollen. Video braucht andere Auswertungen als interactive banners. Weitere Reportingmöglichkeiten beschäftigen sich dann mit „post click“ und „view“ und wo der User davor mit der Werbung kontaktiert wurde. View time Auswertungen helfen sehr um Websites auf die Verweildauer zu kontrollieren.

OLN: Wie sehen Sie die generelle Entwicklung am Online-Werbemarkt?

Schärf: Der Markt steckt noch immer in den Kinderschuhen. Wir hoffen, dass Österreichs Geschäftsführer und Marketingleute endlich aufwachen und verstehen, dass das Internet die höchste Nutzungsrate bei jungen Leuten hat. Wenn man dann immer noch 85% in offline Werbecontent reinsteckt, muss man sich schon fragen, ob die Verantwortlichen entweder zu alt für 2010 sind, oder Internet überhaupt nutzen und verstehen. Ich sehe eine Steigerung von jetzt bis 2015 um das knapp 5-8fache mit sehr viel Potenzial nach oben.

OLN: „alles aus einer Hand“ – Eine Entwicklung die derzeit sehr beliebt ist. Wie stehen Sie zu Multi-Dienstleistungs-Unternehmen? Welche Vorteile bringt es dem Kunden?

Schärf: Diese Entwicklung ist meistens falsch, denn Spezialisierungen sind wichtig. Man kann nicht gut in allen Bereichen sein. Diese „all in one“ Firmen schaffen es meistens alles anzubieten, leider aber in schlechter Qualität.

OLN: Wie oben schon erwähnt, feiert adverServe 2011 seinen 10. Geburtstag. Beschreiben Sie kurz Ihre nächsten Vorhaben bzw. Ziele die Sie in den weiteren 10 Jahren umsetzen wollen.

Schärf: Wir werden die Firma endlich so strukturieren wie es notwendig ist, um sich in den nächsten 10 Jahren richtig weiterentwickeln zu können. Hier sind wir schon relativ weit und werden mit ein paar Kooperationen und Zukäufen die Kernbereiche des Trackings verstärken. Ziel ist es auch internationale Kunden zu betreuen und weitere Dienstleistungen aufzunehmen. Alles Weitere werden wird sich zeigen und ohnehin von alleine auf uns zukommen. 

10 Jahre Onlinebusiness bedeutet so viel wie 100 Jahre Entwicklung einer traditionellen Firma. Wir werden uns weiterhin bemühen, allen Bedürfnisse gerecht zu werden und Innovationen mitzutragen. Der Fokus wird  sich noch mehr in Richtung Deutschland, Schweiz, CEE und USA drehen.

OLN:  Vielen Dank fürs Gespräch.