MySpace steht knapp vor dem Aus

| 04.11.2010

Finanzlage der Website für Konzernmutter News Corp untragbar


Das einst weltgrößte Social Network MySpace hat die Nerven ihrer Eigentümerin News Corp um Medienmogul Rupert Murdoch lange genug strapaziert. Mittlerweile neigt sich die Geduld der Konzernmutter dem Ende zu. Die Verluste der schwer angeschlagenen Web-Plattform sind "weder akzeptabel noch tragbar", heißt es aus dem Unternehmen. "MySpace ist ein Problem", das einer Lösung bedarf, ist sich das Management bewusst. Ob der erst kürzlich angekündigte Neuanstrich, den das Portal erhält, die erhoffte Wende bringt, bleibt aber vorerst fraglich.

Schrumpfender Traffic, steigende Verluste

MySpace hat einen umfassenden Relaunch angekündigt, um das Geschäft der Plattform wieder lukrativ zu machen. Statt der Übermacht Facebook weiterhin den direkten Kampf anzusagen, verabschieden sich die Betreiber vom klassischen Social-Network-Modell und setzen in Zukunft auf "Social Entertainment" mit einem starken Fokus auf Medien, Musik und Videos. "Die Besucherzahlen gehen noch immer nicht in die richtige Richtung", wird jedoch News-Corp-President Chase Carey in Vertretung für Rupert Murdoch von britischen und US-Medien zitiert.

News Corp fordert eine Verbesserung der aktuellen Situation innerhalb weniger Quartale. Mögliche Konsequenzen, sollte diese nicht eintreten, hat das Unternehmen nicht näher erläutert. In der Branche wird aber bereits über ein baldiges Aus der Plattform spekuliert. Zwar hat die News-Corp-Gruppe den Konzerngewinn im ersten Berichtsquartal per 30. September um über 200 Mio. auf 775 Mio. Dollar ausgebaut. Die Digital-Sparte, der MySpace mit anderen Aktivitäten zuzurechnen ist, zeigte sich jedoch erneut verlustreich. Mit einem Minus von 156 Mio. Dollar rutschte der Bereich um weitere 30 Mio. Dollar noch tiefer in die roten Zahlen als im Vorjahr.

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