Für die Rewe-Gruppe insgesamt zieht Alain Caparros eine positive Bilanz des vergangenen Jahres. „Wir konnten 2013 mit Rewe in Deutschland stärker als der Markt wachsen und sind zufrieden mit all unseren Sparten.“ Deutschlands viertgrößter Discounter Penny schreibt aber weiter rote Zahlen. Besserung sei, laut Rewe-Chef Caparros, erst 2016 in Sicht. Penny spürt die starke Konkurrenz von Aldi und Lidl auf dem heiß umkämpften Discounter-markt.
"Der Tagesbedarf wird schon bald online eingekauft werden", ist sich Caparros sicher.Bei ihrer Elektronikkette ProMarkt hat die Rewe-Gruppe den Einstieg in den Online-Handel verpasst. Mit verheerenden Folgen. Damit dies nicht noch einmal passiert, will der Konzernchef im Lebensmittelhandel die Weichen für die Online-Zukunft stellen. Rewe hat ein eigenes Internet-Team rund um den "Chief Digital Officer" Jean-Jacques van Oosten aufgebaut, das den Online-Handel vorantreiben soll.
Supermarkt als "Ort der Begegnung"
Die ersten Symptome spüre man kaum, warnt der Rewe-Chef. Doch schon jetzt werde das Sortiment der Einzelhändler "scheibchenweise von den Onlinern attackiert". So würden rund 20 Prozent des Tierfutters online gekauft. Die Kunst wird sein, die beiden Kulturen zu verbinden, der Supermarkt soll mittels Gastro-Bereich in Zukunft ein "Ort der Begegnung werden". "Wir wollen auch noch stärker in den Markt für das schnelle Essen zwischendurch vordringen. Es gibt langfristig in Deutschland ein Potenzial von 400 bis 500 Rewe-to-Go-Läden für junge Leute in Innenstadt-Toplagen", so Caparros weiter.
"Wir müssen den Kunden zum Genuss verführen", lautet das Rezept des Rewe-Chefs. Das könnte mittels erstklassiger Produkte, "am liebsten regional oder bio, rund um die Uhr verfügbar, präsentiert in nettem Ambiente von freundlichem Personal und dazu noch günstig" erfolgen. "Ich kann mir künftig auch ein Reisebüro-Konzept im Supermarkt vorstellen. Also einen Mitarbeiter, der im Markt vor Ort ist und berät. Sie können dann quasi ihre Reise zwischen Brot und Marmelade buchen." (red)
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