Hacking-Attacke ersetzt das Wort „Russland“ durch „Nazi“

Politische Krise entfacht Cyber-Krieg.

Die aktuelle politische Krise in der Ukraine hat sich nun auch auf das Internet ausgeweitet. Laut einem Bericht von Sicherheitsexperten des kalifornischen Online-Dienstleisters CloudFlare  haben Hacker beider Seiten bereits großangelegte Cyber-Übergriffe gegen die jeweilige gegnerische Fraktion gestartet. Der Großteil davon sind DDos-Attacken. In einem beobachteten Fall soll es den Russland-feindlichen Angreifern sogar gelungen sein, die Seite des Kreml-finanzierten Nachrichtennetzwerks "Russia Today" zu manipulieren. Dort wurde das Wort "Russland" in Überschriften und Texten von Artikeln durch "Nazi" ersetzt.

"Wir registrieren gegenwärtig eine ungewöhnlich hohe Anzahl von Denial-of-Service-Attacken, die darauf abzielen, einzelne Webseiten durch die Bombardierung mit Traffic zum Absturz zu bringen", zitiert die New York Times Matthew Price, CEO und Mitgründer von CloudFlare. Die Art der Vorgehensweise erinnere dabei stark an jene, die schon seit Längerem bei tschetschenischen Nachrichtenportalen zu beobachten sei. Diese würden mittlerweile quasi "konstant von Angreifern belagert". Wer hinter den Angriffen steckt, lasse sich im Moment noch nicht klar sagen. "Ich glaube nicht, dass man sagen kann, dass es sich hier um staatlich gesponserte Übergriffe handelt", so Price.

Geringer Schaden

Was das Ausmaß der bisherigen Gefahrensituation betrifft, hält sich der angerichtete Schaden bislang allerdings noch recht in Grenzen. CloudFlare zufolge hat die Aktivität der Cyber-Kriminellen jedenfalls noch nicht das Niveau von Attacken erreicht, wie sie etwa im Frühjahr 2007 auf Estland hereingeprasselt sind. Damals wurde die IT-Infrastruktur des baltischen Landes sogar vom weltweiten Internet abgeschnitten. Auch der Cyber-Krieg zwischen Russland und Georgien im darauf folgenden Jahr sei im Vergleich wesentlich schlimmer gewesen, heißt es vom US-Unternehmen. "Zurzeit gibt es  keine Anzeichen dafür, dass der Traffic aus der Ukraine einbricht", schildern die Security-Experten die Lage. (pte/red)

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