Die Hoteliers Barbara und Christoph Fahrner aus St. Anton am Arlberg haben im vergangenen Jahr, ihr aus dem Familienbesitz übernommenes Hotel erweitert und im Dezember 2023 als "Arpuria Hidden Luxury Mountain Home" neu eröffnet. Angeboten wird ein "lässiger Luxusurlaub, ohne Einschränkungen, ohne Zeitpläne, ohne Vorgaben".
Obwohl das Hotel nahe am Ortskern und nur zirka 350 Meter entfernt von den Liften und der Seilbahn liegt, ist es hier aufgrund der höheren Lage sehr ruhig. Worin der Hotelier Christoph Fahrner auch den großen Vorteil seines Hauses sieht. Luxury News sprach mit ihm über sein Konzept, die geänderten klimatischen Bedingungen und das Konsumverhalten der Touristen.
Casual Fine Dining © Hotel Arpuria
Der Umbau des Hotels hat etwas länger gedauert als vorgesehen, beginnt Christoph Fahrner unser Gespräch. Das hatte damit zu tun, dass er das von seinen Eltern übernommene Vier-Sterne-Hotel, das rein auf vier Monate Wintertourismus ausgerichtet war, nun als Ganzjahreshotel führt und somit eine komplett neue Infrastruktur schaffen musste.
Luxusurlaube das ganz Jahr über
Christoph Fahrner: "Meine Frau, Barbara, und ich haben uns entschlossen, ein Hotel für Urlaube das ganze Jahr über zu eröffnen. Auch im Sinne unserer Mitarbeiter, denen wir nun einen ständigen Arbeitsplatz bieten können. Unser Hauptaugenmerk legen wir auf außergewöhnlichen Luxus. Wir investierten eine hohe Summe in schöne Zimmer, modernes Design, teure Ausstattung, Wohlfühleinrichtungen und eine sehr gute Küche.
600 Quadratmeter Wellnessbereich © Hotel Arpuria
Mit 37 Zimmern und Wohfühlbereich, wie eine 600 Quadratmeter große Wellnessoase, Sonnenterrassen, Outdoor-Pool, drei Restaurants etc., sprechen wir nun Urlauber an, die gerne auch abseits der Skisaison in den Bergen sind, beim Wandern und Radfahren Erholung suchen und auch im Haus angenehme Zeit verbringen können. Dazu bieten wir unter anderem Wellness-Treatments, Yoga-Kurse, Pilates, Meditation, nach Möglichkeit auch Outdoor, sowie hauseigene E-Bikes und im Winter ein umfangreiches Ski-Service."
Luxus ist im Arpuria-Hotel anders definiert, mit Fokus auf alles, was dem Körper guttut. "Luxus ist Zeit. Luxus ist Genuss. Luxus ist Raum. Luxus ist einfach auch ein Gefühl, was man hat", so Fahrner, "das ist genau das, was wir gern vermitteln möchten. Wohlfühlen gepaart mit hochwertigen Materialien und einer tollen Küche. Der Genuss steht bei uns an oberster Stelle. Das ist sicherlich auch für den Körper eines der wichtigsten Dinge, das man tut, was für ihm gut ist."
Panorama-Sauna mit Blick auf St. Anton © Hotel Arpuria
Casual Fine Dining
Im "Casual Fine Dining Restaurant" wird Natural Cuisine serviert. Es kommen nur ausgewählte Produkte für die Speisen, zubereitet von der ungarischen Küchenchefin und in optischer Raffinesse serviert, auf den Tisch. "Auf eine gute, gesunde, kreative Küche und eine dazugehörende, überdurchschnittliche Weinauswahl legen wir besonders großen Wert. Im Winter bieten wir in einem eigenen Restaurant, dem urigen Dinner Club, das für St. Anton traditionelle Käse- aber auch Fleisch-Fondue. Ebenfalls nur im Winter betreiben wir im Ort zusätzlich ein asiatisches Fusions-Restaurant, asiatische Küche, gepaart mit mediterranen und südamerikanischen Speisen", erläutert Chrsitoph Fahrner.
Gäste aus 43 Nationen
Der Gästemix im Haus erstreckte sich im letzten Winter über 43 Nationen. Das führt Christoph Fahrner auf den hohen internationalen Bekanntheitsgrad von St. Anton generell zurück. Die Wintergäste kommen zu einem Drittel aus DACH-Raum, im Sommer dagegen sind 70 Prozent der Gäste internationaler Herkunft bzw. englischsprachig.
"In den USA und Kanada liegt Skifahren in den Alpen geradezu im Trend", bemerkt Christoph Fahrner, „dafür passt unser Konzept recht gut, Amerikaner sind ja sehr affin für Design, für solche Konzepte wie das unsere. Wir haben natürlich ein tolles Skigebiet und St. Anton bietet schon einiges an Aktivitäten, die wir natürlich auch unterstützen und mittragen. Das Skifahren ist und bleibt hier in allen Varianten Nummer eins."
Entspannung vor der herrlichen Bergkulisse © Hotel Arpuria
Der Großvater ging als Ski-Pionier nach Amerika
Mit den USA und Japan pflegt die Familie Fahrner schon länger ein gutes Verhältnis. "Mein Großvater, Karl Fahrner, stammt aus St. Anton, er ist in seinen jungen Jahren auch Rennen gefahren und hat sogari gute Platzierungen erzielt. Danach suchte er allerdings eine Karriere abseits des aktiven Sports. Er zog als Pionier mit anderen Skilehrern und Skisportlern in die USA, um den Skisport dort bekannt zu machen. Mein Großvater erkannte schon damals, dass die USA aufgrund ihrer vielen Skigebiete ein guter Markt sind. Später hatte er offizielle Positionen inne, zum Beispiel übernahm er Verantwortung bei den Olympischen Winterspielen in Lake Placid. Er trainierte die japanische alpine Ski-Nationalmannschaft und war auch der private Skilehrer von John F. Kennedy und Jackie Kennedy. Aus dieser Zeit stammen noch immer gute Connections nach Übersee."
Hohes Qualitätsbewusstsein
Das Urlaubsverhalten hat sich in den letzten Jahren nach Fahrners Ansicht merklich verändert. Die klassischen An- und Abreisetage gibt es nicht mehr, die Aufenthalte werden kürzer, der Durchschnittsaufenthalt beträgt dreieinhalb bis vier Tage. "Selbstverständlich wollen die meisten Gäste übers Wochenende bei uns wohnen, deswegen bieten wir auch tolle Angebote, speziell für den Wochenbeginn", so Fahrner. Auch die gute Erreichbarkeit von St. Anton per Bahn habe ein Umdenken bewirkt.
"Generell ist eine höhere Anforderung an Qualität bemerkbar. Zum Beispiel beim Thema Essen. Weg von dieser sieben Gang Abendmenü Schlemmerei, zurück zu drei Gängen, aber mit hoher Qualität. Es wird weniger gegessen, dafür gesünder. Der Weg führt auch mehr in die vegane, vegetarische Richtung. Nicht ausschließlich, sondern einfach als Alternative, lieber ein kleines Stück gutes Fleisch und der Rest kann gerne vegetarisch sein. Oder beim Wein. Lieber zwei Gläser guten Weines statt einer Flasche Wein, die dürfen dann auch ein bisschen mehr kosten."
Kostbarkeiten aus dem Kaiserstein-Weinkeller © Hotel Arpuria
Auf Nachhaltigkeit angesprochen, merkt Christoph Fahrner an, er selbst verwendet dafür lieber das Wort Achtsamkeit. "Unsere Philophie ist es, achtsam mit unseren Mitarbeitern und selbstverständlich mit unseren Gästen umzugehen, uns gegenüber aber auch gegenüber der Natur achtsam zu sein. Das heißt, wir versuchen alles auf das Nötige zu reduzieren und auf unnötige Sachen zu verzichten.“
Klimaveränderung
Eine Veränderung am Wetter ist bemerkbar, erklärt Fahrner, der Winter zeigt sich jetzt kompakter. Der Schnee kommt ein bisschen später als früher, es gibt keine anhaltenden Kälteperioden mit minus 15 bis 20 Grad, außer an einzelnen Tagen. Für ihn wäre es dennoch Jammern auf hohem Niveau, so Fahrner: "Der Arlberg ist für seine Schneesicherheit bekannt, wir können diese von Anfang Dezember bis Ende April garantieren. Es gibt nach wie vor meterweise Schnee, vielleicht sind es jetzt statt sechs nur mehr vier Meter." Im Sommer ist mehr Veränderung zu bemerken, "die uns aber im Hochgebirge eher entgegenkommt", so Christoph Fahrner.
Meetings kombiniert mit Freizeitvergnügen
Nicht zuletzt aufgrund der hohen internationalen Bekanntheit, eignet sich St. Anton hervorragend als Kongress- und Incentive-Destination. Christoph Fahrner dazu: "Wir haben im Winter, speziell im Jänner, zum Teil hochkarätige Veranstaltungen im Ort. Im 2001, im Zuge der Skiweltmeisterschaften, erbauten 'Arlberg Wellcom'-Gebäude finden permanent Kongresse, Tagungen, Messen, Musik-Events usw. nationaler und internationaler Veranstalter statt. Davon profitieren wir selbstverständlich auch. Bei uns im Haus haben wir auch einen kleinen Seminarraum für 14 bis maximal 20 Personen. Für größere derartige Anforderungen, die wir auch mitbetreuen, bieten sich, wie erwähnt, das Arlberg WellCome-Center bzw. auch kleinere Seminarräume im Tourismusverband an. Skifahren, Wandern, und Hüttenbesuche machen nicht nur Spaß, sie fördern auch das Teambuilding ungemein."
www.arpuria.com