Lange Zeit führte Jeff Bezos die Liste der reichsten Personen der Welt an. Ein Franzose zog nun an ihm vorbei und ist die Nummer 1: Bernard Arnault.
Mit diesem Machtwechsel wird Experten zufolge verdeutlicht, dass Luxus immer einen beständigen Wert hat – auch in Zeiten der Pandemie. Der Franzose ist nämlich Chef des Luxusimperiums LVMH (Moët Hennessy – Louis Vuitton SE), das nicht nur die im Firmentitel vereinten Marken, sondern auch Christian Dior, Givenchy, Marc Jacobs, Stella McCartney, Loro Piana, Kenzo, Celine, Fenty und Bulgari umfasst, und im ersten Halbjahr kräftig zulegen konnte.
Der Nettogewinn war sogar um 62 Prozent höher als im ersten Halbjahr 2019, also vor Corona. Im fortgeführten Geschäft sprang der Überschuss in den ersten sechs Monaten 2021 im Vergleich zum Jahr davor von 1,7 auf 7,6 Milliarden Euro nach oben. Das sind 44 Prozent mehr als 2019 und eine Milliarde mehr als von Analysten erwartet.
Die LVMH Aktien konnten rund 70 Prozent zulegen. In der Fünf-Jahres-Perspektive haben sie sich sogar mehr als vervierfacht. Aktuell gibt es mit 644 Euro ein neues Rekordhoch, die Marktkapitalisierung stieg auf 323 Milliarden Dollar. Arnault hält 47 Prozent der Aktien des Konzerns, an dem er seit den 80er Jahren beteiligt ist. Laut Forbes ist er 198 Milliarden Dollar schwer. Jeff Bezos, Gründer des Onlineversandhändlers Amazon darf sich über 193,3 Milliarden Dollar freuen.
Mode und Lederwaren
Die Konzernsparte mit Louis Vuitton, Christian Dior und Celine setzte 13,9 Milliarden Euro um und ist somit um 38 Prozent im Vergleich zu 2019 gewachsen. Besonders Lederwaren und Mode seien sehr gefragt. "Alle Konzernsparten haben die Erwartungen übertroffen", so Arnault.
Er startete seine Karriere in der Produktionsfirma seines Vaters und überredete ihn, in den Immobilienmarkt einzusteigen. Unter dem Namen Férinel war das Unternehmen anfangs für Veranstaltungsräume zuständig, das Geschäft florierte und 1984 kaufte Arnault mit Hilfe von Antoine Bernheim, einem Seniorpartner des Finanzhauses Lazard Frères et Cie, die Financière Agache und übernahm das marode Textilunternehmen Boussac. Zu diesem gehörten beispielsweise Christian Dior und das Kaufhaus Le Bon Marché. Der LVMH-Kosmos war geboren. (jw)
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