Nicht jede teure Uhr eignet sich gleichermaßen als Wertanlage. Das Uhrenportal watchtime.net zeigt am Beispiel der Luxusmarke Rolex auf, welche Kriterien maßgeblich sind, um mit der Anschaffung einer Uhr auch eine Rendite zu erzielen.
Rolex Daytona, Referenz 6239 © Rolex
Es gibt einige Uhren, die heute sündteuer sind, obwohl deren Anschaffungspreis seinerzeit gar nicht so hoch war. Zum Beispiel handelt es sich bei der teuersten Armbanduhr der Welt um eine gebrauchte Rolex Daytona, Referenz 6239, die der Schauspieler Paul Newman 1972 von seiner Frau geschenkt bekam. Sie zahlte damals zirka 1.000 Euro, den Zuschlag erhielt ein Bieter bei der diesjährigen Versteigerung für 15 Millionen Euro. Dies ist wohl ein extremer Einzelfall, es wurden jedoch auch andere Exemplare dieser Referenz deutlich über 30.000 Euro gehandelt.
Um historische Uhren als Geldanlage zu erwerben, ist viel Kenntnis erforderlich, denn schon die kleinsten Zifferblattunterschiede können den Wert stark beeinflussen. Es ist generell sehr schwer, die Echtheit der Uhren zu beurteilen. Außerdem sind die Preise zurzeit bereits sehr hoch, es ist keineswegs sicher, dass die rasante Preisentwicklung der letzten Jahre weiter anhält. Für Einsteiger eignen sich neue Modelle besser, bei denen zwar keine Fantasierendite zu erwarten sind, die dafür aber viel mehr Sicherheit bieten.
Limitierte Modelle steigen hoch im Wert.
Bei Rolex sind interessanterweise nicht die Gold- bzw. Platinmodelle besonders wertstabil, sondern eher die Sportmodelle in Stahl. Als einzige Uhrenmarke bietet Rolex die Chance, eine neue Uhr zu kaufen und am nächsten Tag um 50 Prozent mehr wieder zu verkaufen. Allerdings ist es äußerst schwer, sie überhaupt zu erwerben. So ist zum Beispiel der Chronograph „Cosmograph Daytona“ in Stahl, mit einem Neupreis von 11.300 Euro, in den letzten Jahren nur schwer zu bekommen. Seit das Modell 2016 eine Keramiklünette erhielt, stieg die Begehrlichkeit noch weiter. Bei den meisten Juwelieren erhält man nicht einmal mehr einen Platz auf der Warteliste, die größte Chance hat man noch bei seinem Stammjuwelier oder bei einem der kleineren Konzessionäre.
Der beste und sicherste Kauf.
Am sichersten ist der Kauf bei einem Konzessionär. Hier sind Echtheit mit Seriennummer und Garantiekarte, sowie einer vollständigen Box und einer Rechnung gewährleistet. Auch beim Kauf über renommierte Auktionshäuser kann man ebenfalls von der Echtheit der Uhren ausgehen. Ansonsten ist auch bei anderen Händlern und vor allem bei Privatpersonen Vorsicht geboten. Diebesgut, Fälschungen, zum Beispiel auch gefälschte Zifferblätter in echten Uhren, sind keine Seltenheit. Den Wert einer Uhr steigern Echtheitszertifikate, der Zustand des Modells und eine vollständige Box. Dabei müssen die Uhren nicht einmal die meiste Zeit in einem Safe verbracht haben, wenn man pfleglich mit ihr umgeht, ist trotzdem ein Wertzuwachs zu erreichen, auch wenn Gebrauchsspuren beim Verkauf gegebenenfalls für einen Abschlag sorgen. Eine Garantiekarte mit Ländercode erleichtert einen späteren Verkauf grundlegend. Wichtig bei einem Auslandskauf ist es, sich über eventuelle Zollgebühren und die Mehrwertsteuer zu erkundigen. Denn so manches Schnäppchen hat sich später als völlig unrentabel entpuppt.
Wie Rolex den Wert steigert.
Die Wertsteigerung neuer Modelle kommt bei Rolex vor allem durch drei Phänomene zustande: Erstens bekommt man beim Kauf einer Sportuhr in Stahl – anders als bei Modellen der meisten anderen Marken – extrem wenig bis gar keinen Rabatt. Zweitens erhöht Rolex die Preise regelmäßig, und drittens gelten fast alle Sportmodelle von Rolex als Klassiker, die optisch teilweise seit über 60 Jahren nur leicht angepasst wurden.
Kauft man eine neue Uhr, so steigt sie über die Jahre mit den Preiserhöhungen im Wert. Im Vergleich mit den Minimalzinsen, die es zurzeit auf Festgeld gibt, ist die Investition in eine Uhr eine gute Alternative. Anders als bei Gold und Aktien kennt der Rolex-Preis nur eine Richtung, nämlich die nach oben. Wer also eine Rolex beim Konzessionär zum regulären Preis kauft, sie zehn Jahre trägt und dann wieder verkauft, ohne einen Service zu machen, erreicht etwa fünf Prozent Wertzuwachs pro Jahr und hat auch noch etwas von seinem Geld. Hätte man 2007 die Submariner Date für 4.400 Euro erworben, würde man heute etwa 15 Prozent weniger als den derzeitigen Neuwert von 7.750 Euro bekommen. Sie ist also um 50 Prozent im Wert gestiegen. Eine ähnliche Wertentwicklung lässt sich durchaus auch für die nächsten zehn Jahre prognostizieren. (red)