DS X E-Tense: Die automobile Vision des französischen Luxus

| 20.08.2018

Die Premium-Marke DS des französischen PSA-Konzerns gibt einen Ausblick, wie Mobilität im Jahr 2035 aussehen könnte.

DS steht für eine sehr junge Marke des PSA-Konzerns, die erst 2014 gegründet wurde. Sie möchte am liebsten mit dem Wort „Avantgarde“ in Verbindung gebracht werden und anders sein als die anderen, was den Designern mit der Konzept-Studie „DS X E-Tense“ mit Sicherheit gelungen ist. Als Zielhorizont für das futuristische Elektrogefährt nennt Chefdesigner Frederic Soubirou das Jahr 2035. Angelehnt ist das Concept-Car an die legendäre „Göttin“ DS, jene Citroën-Limousine, die 1955 mit ihrem revolutionären Design die gesamte Branche und ebenso die Öffentlichkeit in Staunen versetzte.


© DS Automobiles

Das Zukunftsmodell bricht ganz offen mit einigen Traditionen. In erster Linie ist dies die Asymmetrie. Eine gewagte Sache, gilt doch in der Natur gerade die Symmetrie als schön, ganz gleich, ob beim Schmetterling oder einem menschlichen Gesicht. „Unsere Ursprungsidee kommt vom Motorrad mit Beiwagen“, erklärt der Exterieur-Designchef seinen Entwurf.

Deshalb sitzen Fahrer und Beifahrer im Wagen separiert. Während der Passagier rechts unter einer großen Glaskuppel Platz nimmt, hinter ihm hätte auch noch ein zweiter Platz, weht dem Fahrer kräftig der Wind ins offene Cockpit, das nur von einer kleinen Speedster-Scheibe geschützt ist. Beide Abteile sind über verschieden Schwingtüren zugänglich. Unter seinen Füßen blickt der Beifahrer auf die Straße, der Boden ist aus Glas, ähnlich wie bei einem Touristen-Boot.

Die in der Motorsportabteilung DS Performance entwickelte Karosserie des X E-Tense besteht komplett aus Karbon und lagert auf innovativen Federn und Torsionsstäben. Der Grill liegt auch nicht mittig, sondern ist nach links zur Fahrerseite hin versetzt und geht fließend in die Motorhaube über. Ein Novum, denn bislang hat die Autowelt diese beiden Teile stets bewusst voneinander getrennt. Dazu kommt eine Software, die Traktion, Haftung und Verzögerung steuert, um unabhängig von der Straßenbeschaffenheit die besten Fahrleistungen zu erzielen. Die vier übereinander platzierten Mini-LED-Scheinwerfer sind kaum größer als ein Cent-Stück.


© DS Automobiles

Das Fahrer-Interieur zeigt sich ebenfalls revolutionär. Versetzt übereinander liegende Karbonblätter an den Seitenwänden werden wie Spielkarten aufgefächert, so geht der Sitz fließend in Seitenwände über und umgibt den Fahrer wie eine große, offene Muschel. Knöpfe gibt es keine, die Infos erhält der Lenker über einen transparenten Bildschirm bzw. über Hologramme. Eine computergenerierte Assistentin mit Namen IRIS steuert die Fahrzeugfunktionen.

1.360 PS für den X E-Tense

Die Technik für das Konzeptfahrzeug entliehen die Ingenieure aus der Formel E. Zwei Motoren treiben den X E-Tense an und können bei Bedarf, zum Beispiel auf abgesperrten Rennstrecken, bis zu 1.000 Kilowatt mobilisieren. Das ergibt stolze 1.360 PS. Für den Straßenbetrieb ist die Leistung auf 400 kW bzw. 540 PS reduziert.

Dass DS dieses Konzept umsetzt, scheint eher unwahrscheinlich, allerdings erhalten wir eine vage Vorstellung, wie wir übermorgen automobil unterwegs sein könnten. Die französische Marke liefert andererseits mit dem X E-Tense bereits jetzt ein Statement für morgen ab. Denn ab 2025 sollen nur noch elektrifizierte und vollelektrische Fahrzeuge vom Band rollen. Nächstes Jahr will DS sein erstes E-Mobil auf die Straße bringen, in Form des DS3 Crossback. Gezeigt werden soll das City-SUV im Oktober auf dem Pariser Salon.

www.dsautomobiles.at