Kaum ein anderer Name wie derjenige der Rockefellers ist enger verwoben mit dem Mythos der amerikanischen Erfolgsgeschichte. David, der letzte Enkel des Ölmagnaten John D. Rockefeller und seine Frau Peggy galten seit vielen Jahren als leidenschaftliche Kunstsammler. Lange vor seinem Tod im vergangenen Jahr, Peggy verstarb bereits 1996, verfügte der Bankier bereits die Versteigerung seiner enormen Sammlung. Trotz seines prominenten Namens und seiner Stellung galt er im lauten New York als vornehm zurückhaltend, sein Engagement für Kunst und Kultur war geradezu vorbildlich.
Die Versteigerung der Kunstsammlung des US-Milliardärs war die erfolgreichste Auktion einer Privatsammlung in der Geschichte. Insgesamt 1.500 Kunstwerke, Gemälde, darunter Werke von Picasso, Monet und Matisse, Asiatika, Möbel, aber auch umfangreiche Porzellanbestände kamen vergangene Woche im New Yorker Rockefeller-Center, dem Hauptsitz des Auktionshauses Christies, zur Versteigerung. Mit einem Gesamtergebnis von 648 Millionen Dollar übertraf die Kunstauktion auch die erfolgreiche Auktion der Sammlung von Yves Saint Laurent 2009 in Paris.
Allein die beiden Auktions-Abende mit europäischer bzw. amerikanischer Kunst spielten den Großteil des Gesamterlöses, der gemeinnützigen Zwecken zugutekommen soll, ein. Als Herzstück der Auktion kamen Bilder des 19. und 20. Jahrhunderts, vor Ort, aber auch online zur Versteigerung. So ersteigerte ein Sammler am Telefon Pablo Picassos „Fillette à la corbeille fleurie“, aus der späten blauen Periode um beachtliche 115 Millionen Dollar. Ein Seerosen-Bild von Claude Monet erzielte 84,68 Millionen Dollar und das gerade einmal 80 mal 60 Zentimeter große und dennoch bedeutendste Werk von Henri Matisse „Odalisque couchée aux magnolias“ wechselte für 80,7 Millionen Dollar den Besitzer. (red)