Supercars aus dem Selbstbedienungs-Automaten

| 07.06.2017


Aus Platzmangel baute „Autobahn-Motors“ in Singapur einen riesigen Autoturm.

Automaten, die gebrauchte Autos verkaufen gibt es zwar schon länger in den USA, aber nun steht einer mit den teuersten Supercars der Welt mitten in Singapur. „Autobahn-Motors“-Chef Gary Hong baute um drei Millionen Singapur-Dollars (etwa 1,9 Millionen Euro) ein Autohaus zur Selbstbedienung mit 15 Stockwerken und jeweils vier Stellplätzen für 60 Luxusautos. Darunter befinden sich Traumautos von Aston Martin, Ferrari, Lamborghini bis zu Maserati. Auch deutsche Luxusschlitten von Mercedes, BMW und Porsche sind vertreten.

Im Automotive Management System wählt der Kunde auf einem Touchscreen sein Wunschfahrzeug aus. Danach nimmt er am Ledersofa Platz und Autobahn Motors zeigt ihm zuerst einen Werbefilm des ausgesuchten Fahrzeugs und in weniger als zwei Minuten fährt das Auto dann auf einer Plattform in die Empfangshalle. Laut Angaben seines Besitzers hat die Firma in den ersten Monaten bereits 30 Luxusautos aus dem Autoturm verkauft.



Akuter Platzmangel und hohe Mieten in Singapur brachten Gary Hong auf diese zukunftsweisende Idee. Abgesehen vom hohen Werbewert, den der riesige „Süßigkeiten-Automat für große Jungs“ zweifellos mit sich bringt – vor allem in der Dunkelheit ist der Anblick spektakulär – weckt der Unternehmer mit diesem raum- und platzsparenden Konzept bereits das Interesse anderer Betreiber, zum Beispiel jener von Parkhäusern.

Hongs Selbstbedienungs-Autohaus ist allerdings nicht der einzige kreative Vertriebsweg für Autos. Der Handel versucht schon seit Jahren, alternative Verkaufsmöglichkeiten zu finden. Denn in Zeiten des Online-Shoppings wollen sich immer weniger Kunden in ein Autohaus begeben, um mit einem nervigen Verkäufer stundenlang über Preislisten zu brüten und um Ausstattung und Kosten zu feilschen. Der US-Gebrauchtwagenhändler „Carvana“ aus Atlanta, Georgia etwa bietet seit 2012 alle seine Autos in einer 360-Grad-Ansicht im Internet an. Kunden können die Fahrzeuge direkt bestellen und nach Hause liefern lassen. Sind sie unzufrieden, geben Sie das Auto zurück. 2015 eröffnete „Carvana“ ebenfalls ein automatisiertes Autohaus mit einer „Vending Machine“, von der der Kunde nach Bezahlung einen überdimensionierten Chip erhält und nach dessen Einwurf sein ausgewählter Gebrauchtwagen vorfährt. (et)

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