Google plant neues Tracking-Tool

| 19.09.2013

"AdID" verfolgt Browsing-Verhalten ohne Cookies.

Google arbeitet offenbar hinter verschlossener Tür an einem neuen Tracking-System, das die 120 Mrd. schwere Online-Werbebranche vollkommen über den Haufen werfen könnte. Das zentrale Schlagwort in diesem Zusammenhang lautet "AdID", ein neuartiges Identifizierungs-Tool, das es Werbetreibenden künftig ermöglichen soll, das Browsing-Verhalten potenzieller Kunden ganz ohne die Verwendung von Drittanbieter-Cookies verfolgen und auswerten zu können. Konkrete Informationen gibt es bisher nur sehr wenige. Bekannt geworden sind die entsprechenden Pläne über eine unternehmensnahe Insiderquelle, derzufolge das neue System auch aus Sicht des durchschnittlichen Web-Users einige Vorteile mit sich bringen soll.

Mehr Sicherheit für User

"Google, das aktuell gut ein Drittel des weltweiten Online-Werbekuchens erwirtschaftet, entwickelt ein Identifizierungs-Tool, das Cookies von Drittanbietern als die Art und Weise, wie die Browsing-Aktivitäten der Menschen für Marketingzwecke verfolgt werden, gänzlich ablösen soll", zitiert die US-Zeitung USA TODAY eine anonyme Quelle aus dem Umfeld des Internetriesen. Diese sogenannte "AdID" lasse sich einfach an werbetreibende Unternehmen und Partner weiterleiten, sobald diese einem grundlegenden Nutzungsregelwerk zugestimmt hätten. "Dadurch kann auch der normale User profitieren, indem er mehr Sicherheit hat", so der Insider.

Bei Google selbst gibt man sich angesichts der durchgesickerten Pläne allerdings noch sehr zugeknöpft. "Technologische Weiterentwicklungen können gleichzeitig sowohl die Sicherheit der Nutzer verbessern als auch gewährleisten, dass das Web wirtschaftlich rentabel bleibt. Wir und andere befassen uns mit einer Reihe unterschiedlicher Ideen und Konzepte in diesem Bereich, die aber allesamt noch in einem sehr frühen Entwicklungsstadium stecken", stellt Google-Sprecher Rob Shilkin klar.

Weitreichende Konsequenzen

Wie auch immer das AdID-System konkret aussehen wird - Experten sind sich jetzt schon darüber einig, dass eine entsprechende Neuerung im Hause Google auch weitreichende Konsequenzen auf die restliche Internet-Werbeindustrie haben dürfte. Diese hat sich im Laufe der vergangenen paar Jahre zu einem wichtigen Wirtschaftsfaktor entwickelt, der alleine in den USA Milliarden von Dollar in die angeschlagene Staatskasse spült. (pte)

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