Am Wochenende gingen die Bilder des legendären Hahnenkammrennens wieder um die ganze Welt – ein Event, das den heimischen Wintersport prägt wie kein anderes. Doch damit das auch noch lange so bleibt, ist es essenziell, sich über die Zukunft des österreichischen Skisports Gedanken zu machen, hat dieser doch mit großen Herausforderungen zu kämpfen: So beeinflussen steigende Kosten und sich verändernde Freizeittrends nicht nur den Breitensport, sondern auch die Nachwuchsförderung.
Eben dieses Thema griff man im Zuge des Streif-Wochenendes auf, als die Österreichische Sporthilfe gemeinsam mit dem Hahnenkamm-Sponsor Mastercard zu einem hochkarätig besetzten Hintergrundgespräch lud. Vor zahlreichen Pressevertreter:innen im Publikum diskutieren der ehemaligen Skirennläufer Felix Neureuther, Martha Schultz (Vizepräsidentin der Wirtschaftskammer Österreich & Geschäftsführerin Schultz Gruppe), Nachwuchsathletin Nicole Eibl, Josef Eberl (K.S.C.-Vorstandsmitglied und Sportwart), Gernot Uhlir (Geschäftsführer der Österreichischen Sporthilfe) und Michael Brönner (Mastercard Österreich County Manager) unter anderem darüber, wie man den Skisport für kommende Generationen attraktiv und zugänglich halten kann.
Zugänglichkeit zum Skisport sinkt - gerade für Kinder
Im Mittelpunkt des Pressegesprächs stand eine im Auftrag von Mastercard durchgeführte Studie, die aufzeigt, dass bereits 64 Prozent der Österreicher:innen dem Ski- oder Snowboarden den Rücken gekehrt haben. Vor allem aufgrund der steigenden Kosten, die damit in Verbindung stehen: Satte 93 Prozent empfinden die Preise für den Skisport, und allen voran die Liftkarten, zu teuer. Wenig verwunderlich also, dass mehr als zwei Drittel (68 Prozent) der Meinung sind, dass Skisport inzwischen ein exklusiver Sport und somit nicht mehr für die breite Masse zugänglich ist.
Das zeigt sich aber nicht nur beim Hobby-Skifahren zum Freizeitvergnügen. Auch die traditionellen, von Schulen organisierten Wintersportwochen sind von der Entwicklung betroffen: Während 1979 noch rund 252.000 Schüler:innen an der Wintersportwoche teilnahmen, ist die Zahl bis 2018 auf nur noch 158.471 Schüler:innen geschrumpft. Und das, obwohl der Wunsch nach Nachwuchsförderung im Skisport bei vielen Eltern weiterhin vorhanden ist. So möchte jede:r zweite Österreicher:in (51 Prozent), dass die eigenen Kinder das Skifahren erlernen. Dabei könnten laut den Befragten zahlreiche Maßnahmen helfen, allen voran günstigere Liftkarten (46 Prozent), ermäßigte Familienangebote (27 Prozent) oder kostenfreie bzw. vergünstigte Skikurse für Kinder (20 Prozent).
Kinder vom Skisport faszinieren
Wichtig sei vor allem aber auch, die Kinder für den Skisport zu inspirieren, betonte der deutsche Ex-Ski-Profi Felix Neureuther im Zuge des Pressegesprächs: "Wir müssen uns gemeinsam stärker dafür einsetzen, dass Kinder mehr Zugang zum Skisport bekommen und unseren Nachwuchs fördern. Denn nur wer die Faszination des Skisports selbst erlebt hat, wird sie auch weitertragen. Und wer einmal die Atmosphäre in Kitzbühel erlebt hat, vergisst sie garantiert nie wieder."
Dem stimmte auch Martha Schultz, Vizepräsidentin der Wirtschaftskammer Österreich und Geschäftsführerin der Schultz Gruppe, zu und wies weiters darauf hin, dass der Skisport "nicht nur Teil unserer Identität, sondern auch ein wichtiger Wirtschaftsfaktor" sei. Wenn man den Nachwuchs verliere, gefährde man langfristig den gesamten Wintertourismus, warnt Schultz. "Wir müssen jetzt handeln und den Skisport wieder für alle Familien attraktiv machen."
Eine große Verantwortung hierfür sieht Junioren-WM-Bronzemedaillengewinnerin Nicole Eibl im Elternhaus: "Es ist die Initiative der Eltern gefragt, die Kinder an Sport heranzuführen und Sport ins Leben zu integrieren. Oft sind die Eltern zu wenig dahinter oder haben einfach nicht die Zeit dazu. Nicht alle haben das Glück, von zu Hause so unterstützt zu werden wie ich."
Dass das nicht immer so leicht ist, weiß auch KSC-Sportwart Josef Eberl. Er meint, die veränderten Familienstrukturen hätten es schwerer gemacht, die Kinder zum Sport zu bringen. Und auch in den Schulen anzusetzen, sei über die Jahre komplizierter geworden: "Es ist mittlerweile schwer, ein Ehrenamt auszuführen, mit all den rechtlichen und bürokratischen Dingen. Wir wollten mit unseren Trainer:innen in die Schulen gehen, um die Lehrer:innen zu unterstützen – dürfen aber nicht."
Mastercard setzt in Kitzbühel an
"Die Zahlen sind besorgniserregend, aber sie spornen uns an, gegenzusteuern", resümiert Gernot Uhlir, Geschäftsführer der Österreichischen Sporthilfe. "Die Erfolge unserer Athlet:innen auf den Skipisten dieser Welt begeistern seit Generationen und motivieren den Nachwuchs, selbst in den Skisport einzusteigen." Unser aller Aufgabe sei es demnach, die Faszination Skisport für Kinder und Jugendliche spürbar zu machen.
Dieses Ziel verfolgt Mastercard schon seit vielen Jahren und engagiert sich etwa seit 2016 erfolgreich in Kitzbühel für mehr Familienfreundlichkeit im Skisport. Eine der großen Initiativen dabei ist die Mastercard Familientribüne am Zielhang der Streif, die es Klein und Groß ermöglicht, gemeinsam das Rennen aus nächster Nähe zu beobachten. "Unser Ziel ist es, das einzigartige Erlebnis der Hahnenkamm-Rennen für Familien zugänglicher zu machen und die Faszination für den Skisport in die nächste Generation zu tragen", erklärt Michael Brönner, Country Manager von Mastercard Österreich.
www.sporthilfe.at
www.mastercard.at
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