Fotos der Veranstaltung
Japanische Burg Himeji und Schloss Schönbrunn werden Partner

155 Jahre nachdem der österreichisch-japanische Freundschafts-, Handels- und Schifffahrtsvertrag unterschrieben wurde, haben sich die beiden UNESCO-Welterbestätten auf enge Zusammenarbeit und einen intensiven, kulturellen Austausch geeinigt. 

Die Burg Himeji ist eines der ältesten erhaltenen Bauwerke aus dem Japan des 17. Jahrhunderts. Sie gehört zu den nationalen Kulturschätzen des Landes und wurde 1993 von der UNESCO als Weltkulturerbe anerkannt. Nicht ganz so alt, aber doch auf eine lange Historie zurückblickend, ist auch das österreichische Schloss Schönbrunn, das in seiner heutigen Form auf eine von und für Kaiser Joseph I. geplante Residenz zurückzuführen ist und das im späten 18. Jahrhundert unter Erzherzogin Maria Theresia für ihre Familie zur gemütlichen Sommerresidenz umgebaut wurde. 1996 wurde es in die UNESCO-Welterbeliste aufgenommen.

Beide Welterbestätten haben sich nun darauf verständigt, eine Partnerschaft einzugehen – und das 155 Jahre nach der Unterzeichnung des österreichisch-japanischen Freundschafts-, Handels- und Schifffahrtsvertrags. "Mit dieser Übereinkunft bekräftigen die Vertreter:innen von Schloss Schönbrunn und der Burg Himeji ihr Engagement für den Erhalt der unersetzlichen Schätze, die ihrer Obhut anvertraut wurden. Zugleich gehen wir in eine Zukunft mit einer gemeinsamen Vision, geprägt von kultureller Diplomatie, Bildungsarbeit und einem nachhaltigen Tourismus. Diese Partnerschaft ist ein Zeugnis der Kraft internationaler Zusammenarbeit, und ich habe keinen Zweifel daran, dass die Früchte unserer Zusammenarbeit unzähligen Gästen zugutekommen werden", so Klaus Panholzer, CEO der Schönbrunn Group. Und ergänzte: "Beide Nationen verbinden auch die Liebe zu den schönen Dingen des Lebens, 'Kunst, Kultur und Literatur'."

Die erste von zwei zeremoniellen Unterzeichnungen

Unterzeichnet wurde die Vereinbarung in den Weißgoldzimmern von Schloss Schönbrunn. Der feierlichen Zeremonie wohnten der Bürgermeister der Stadt Himeji, Hideyasu Kiyomoto, der japanische Botschafter in Österreich, Ryuta Mizuuchi, sowie weitere hochrangige Vertreter:innen der Stadt Himeji und des Büros für Tourismus und Wirtschaft sowie des Bundesministeriums für Arbeit und Wirtschaft als Eigentümervertreter der Schönbrunn Group und Vertreter:innen der Wirtschaftskammer Österreich bei. Eine zweite zeremonielle Unterzeichnung ist rund um den Österreich-Tag auf der Expo 2025 Osaka für den 24. Mai 2025 in Himeji geplant. 

"In meiner Funktion als Eigentümervertreter der Schloss Schönbrunn Kultur- und Betriebsges.m.b.H. (SKB) begrüße ich das Partnerschaftsabkommen zwischen der Stadt Himeji und Schönbrunn Group als einen bedeutenden Schritt zur Stärkung der internationalen Beziehungen sowie des interkulturellen Austauschs. Die zukünftige Intensivierung der Zusammenarbeit mit der Stadt Himeji wird nicht nur dazu beitragen, unsere beiden UNESCO-Welterbestätten näher zusammenzuführen, sondern auch die freundschaftlichen Verbindungen weiter zu vertiefen", fügt Alexander Palma, Leiter der Sektion Kulturelles Erbe im Bundesministerium für Arbeit und Wirtschaft, an.

Expo in Japan

In Japan wird die nächste Expo vom 13. April bis 13. Oktober 2025 veranstaltet. Mehr als 160 Länder nehmen an der Weltausstellung teil. Erwartet werden etwa 28 Millionen Besucher:innen. Auch Österreich wird der Expo beiwohnen, und zwar mit einem Pavillon, der unter dem Motto "Composing the Future" läuft. Dabei baut der österreichische Auftritt auf ein Element auf, das Österreich und Japan verbindet, nämlich die Musik. 

Neben Österreichs bekannten Stärken in Musik und Kultur wird auf der Expo auch ein innovativer und nachhaltiger Beitrag zur Gestaltung der Zukunft und zur Lösung globaler Herausforderungen gezeigt. Der Pavillon wird so zur Bühne für die Leistungen österreichischer Unternehmen, Forschungs- und Bildungseinrichtungen. "Die Schlosspartnerschaft zwischen Himeji und Schönbrunn ist ein Symbol für die tief verwurzelte Freundschaft unserer beiden Länder und die gegenseitige Wertschätzung unseres kulturellen Erbes. Sie steht aber auch dafür, was Österreich mit der Expo-Teilnahme erreichen möchte: Die bereits jetzt ausgezeichneten Beziehungen zu Japan auf allen Ebenen – in Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Forschung, Kunst und Kultur langfristig und nachhaltig zu vertiefen", so die ehrenamtliche Regierungskommissärin für die österreichische Expo-Beteiligung, Bundesministerin a.D. Ursula Plassnik

Wirtschaftliche Relevanz der Beziehung Japan und Österreich

Japan hatte ein Handelsvolumen von rund 4,6 Milliarden Euro im Jahr 2023 und ist einer der wichtigsten Handelspartner Österreichs in Übersee. Nach China ist Japan der zweitwichtigste Markt in Asien, der gemessen am gesamten österreichischen Exportvolumen acht Prozent ausmacht. Zudem zählt Österreich zu den zehn größten Exportländern aus der EU nach Japan. Damit ist Japan als Austragungsort der Expo 2025 auch für Österreichs Wirtschaft von großer Relevanz. Dabei sind 80 Prozent der heimischen Japanexporteure KMU. Die wichtigsten Exportgüter sind Maschinenbau, die Automobilbranche und die Halbleiterindustrie. Etwa 80 österreichische Firmen sind in Japan durch Repräsentanzen oder Niederlassungen tätig, und hierzulande sind circa 100 japanische Unternehmen präsent. 

"Mit Blick auf die Markt- und Innovationschancen im wirtschaftlich dynamisch wachsenden ostasiatischen Raum ist die Expo ein wichtiger Türöffner, der weit über die für Österreich großen Chancen in japanischen Wachstumsmärkten hinausweist. Die Expo bietet österreichischen Unternehmen eine einzigartige Gelegenheit, sich mit innovativen Produkten und Dienstleistungen auf einer globalen Bühne zu präsentieren und nachhaltige, zukunftsweisende Partnerschaften zu etablieren. Auch Kulturpartnerschaften eröffnen unseren Unternehmen dabei neue Möglichkeiten für internationale Zusammenarbeit", erklärt Michael Otter, Leiter der Aussenwirtschaft Austria. 

Aufkommender Tourismus

Mit Blick auf den Tourismus vermeldet Japan freudige Daten: im ersten Halbjahr 2024 haben 17,8 Millionen Tourist:innen Japan besucht. Das sind 8,9 Prozent mehr als zur selben Zeit im bisherigen Rekordjahr 2019. Im gleichen Zeitraum zählte man hierzulande 75,7 Millionen Nächtigungen. Damit lag die Zahl der Nächtigungen nur knapp unter dem Niveau von 2019, wo in den ersten sechs Monaten 76,35 Millionen Gäste das Alpenland besuchten.

Fotos von der Unterzeichnung der Vereinbarung finden Sie in unserer Galerie.

www.schoenbrunn.at

www.himejicastle.jp

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