Relax Guide 2025
Diese heimischen Wellnesshotels erreichten heuer Höchstbewertung

| Janet Teplik 
| 21.10.2024

Seit 1999 werden alljährlich die heimischen Wellness- und Gesundheitshotels untersucht und mit Punkten bewertet. Die Besten unter ihnen werden mit dem Gütesiegel ausgezeichnet, das von einer bis vier Lilien reicht.

Der Relax Guide ist ein Wellnesshotelführer und ein Portal, das mehr als 2.300 Hotels aus Österreich, Deutschland und Südtirol in den Sparten Wellness, Gesundheit und Kur alljährlich testet und anschließend bewertet. Nur die besten Häuser werden mit ein bis vier Lilien, dem Gütesiegel der Wellnessbranche, ausgezeichnet. Heuer konnten 32 Hotels besser bewertet werden als im Vorjahr und 62 schlechter. Und nicht weniger als 24 haben ihren Lilien-Status verloren. 

Wendezeit: Rekord Schließungen und Verkäufe

Düstere Zeiten für die Wellnessbranche, denn laut Markanalyse des Relax Guides ist der Boom der Wellness- und Gesundheitshotellerie gebrochen. So würden die holprige Wirtschaftslage, der Fachkräftemangel, die steigenden Preise und Lohnkosten massive Stressfaktoren darstellen, die insbesondere kleinen Familienbetrieben zu schaffen machen. Demnach werden Insolvenzen und Verkäufe an Investor:innen immer häufiger, und die Zahl der Schließungen bleibt seit dem Vorjahr weiterhin auf Rekordniveau – ebenso wie die Zimmerpreise.

Die höchsten Zimmerpreise finden sich in Vorarlberg mit durchschnittlich 494,84 Euro (DZ mit Halbpension). Deutlich moderater sind die Raten in Tirol, Salzburg und Oberösterreich (rund 370 Euro). Die günstigste Übernachtung ist in Niederösterreich möglich und kostet etwa 282,66 Euro. 

Christian Werner, Herausgeber des Wellnesshotelführers, betont, dass im vergangenen Jahr die Preise im Schnitt um 7,6 Prozent gestiegen sind. So müsse man im Durchschnitt mit 361,68 Euro für ein Doppelzimmer mit Halbpension rechnen. Das sind rund 100 Euro mehr als vor Corona. "Für viele kratzt das bereits empfindlich an der Schmerzgrenze", so Werner, der in den Pandemie-Jahren einen Wendepunkt der Wellnessbranche sieht. "Die Hotellerie nach Corona ist nicht mehr wie jene davor, und sie wird es auch nicht mehr."

Umdenken und Sparmaßnahmen

Die holprige Wirtschaftslage führe mitunter auch zu unerfreulichen und sogar skurrilen Sparmaßnahmen – wie Roboter in Restaurants oder Speisekarten und Hausinformationen per App oder Tablet. "Eigentlich möchte man doch in der Auszeit endlich gerne einmal Abstand von der Reizüberflutung des Alltags. Also auch von Bildschirmen, Handys und elektronischen Gadgets. Augen und Nerven dürfen nicht auch noch im Spa-Urlaub leiden!", so Werner.

Auch die sogenannte "Green Option", also der Verzicht auf die tägliche Zimmerreinigung, die immer häufiger gar keine "Option" mehr, sondern Zwang ist, stößt dem Hausgeber sauer auf. Werner: "Das ist Einsparung an Personalkosten, wird aber unter dem Deckmäntelchen des Klimaschutzes angepriesen." Das tägliche Staubwischen und Reinigen von Bad und WC gehöre einfach dazu. Natürlich auch zum Urlaubsfeeling schlechthin. "Es geht ums Wohlfühlen. Wohin geht die Reise, wenn man das dem Gast verwehren will?"

Allerdings sei auch ein Umdenken im Gange – sowohl bei den Gästen als auch bei den Hoteliers und Hôtelières. Vor allem Letztere hätten in der Vergangenheit auf ein wahres Wettrüsten bei der Hardware gesetzt. In Sachen Poollänge sei ein Konkurrenzkampf ausgebrochen, bei dem sich die Betreiber:innen immer wieder überbieten wollten. Das hätte unter anderem zu weitläufigen Wasserlandschaften und riesigen "Eventsaunen" mit Lasershows und Disco-Sound geführt, wobei manch gastgeberische Qualität auf der Strecke blieb. Daher spricht Werner von einem gegenläufigen Trend, der sich deutlich abzeichnen würde. Und zwar jenen hin zum Kleinen, zum zwischenmenschlich Erfüllenden. Hin zur Natur und Authentizität. "Achtsamkeit, Gefühlsbewusstheit und Authentizität werden in Zukunft mehr gefragt sein als Bespaßung und künstlich inszenierte Zerstreuung. Und täglich wächst die Zahl der Hoteliers, die das bereits verstanden haben", so der Herausgeber, für den das Motto "Back to the roots" lautet.

Österreich als Vorreiter

Christian Werner findet allerdings lobende Worte für Österreich. Denn hierzulande sei man in der Wellnesshotellerie internationaler Vorreiter. "Das verdient Respekt. Trotz widrigster Umstände – es sind sicherlich die herausforderndsten seit Jahrzehnten – sind zahlreiche Betriebe auf einem guten Weg, ihr Angebot weiter zu verbessern. In Richtung Schaffung von Rückzugsorten für quality time. In Richtung weniger ist mehr. Das zu sehen macht mir nach 26 Jahren als Branchenbeobachter Freude."

Insgesamt sind mehr als 1.100 Häuser in Österreich notiert, wovon die 229 Besten, sprich 21 Prozent, mit dem Gütesiegel zertifiziert wurden. Insgesamt wurden neun Hotels mit vier Lilien ausgezeichnet, drei Lilien gingen an 40 Häuser, zwei Lilien an 67 Hotels und eine Lilie erhielten 113 Häuser.  Das sind die bestbewerteten Wellnesshotels des Landes:

18 Punkte und drei Lilien

  • Der Daberer – das Biohotel****s
  • Eggerwirt****s
  • Forsthofgut Naturhotel *****
  • Geinberg5 Private Spa Villas 
  • Juffing****s
  • Nesslerhof*****
  • Reiters Finest Family****s
  • Sacher Alpin Resort*****s
  • Schalber Wellness-Residenz*****s
  • Wasnerin G'sund & Natur****s

19 Punkte und vier Lilien

  • Fasching Dorfhotel****s
  • Gmachl Genussdorf****s
  • Kaiserhof Ellmau*****s
  • Posthotel Achenkirch *****
  • Wiesergut

20 Punkte und vier Lilien

  • Der Steirerhof****
  • Feuerberg Mountain Resort*****s
  • Lanserhof Lans 
  • Reiters Supreme ****

Aufsteiger des Jahres 2025

  • Der Böglerhof
  • Panorama Royal
  • Molzbachhof
  • Rieser Achensee Resort
  • Dilly Nationalpark Resort

www.relax-guide.com

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