Nachdem es in den ersten sechs Monaten des Jahres bei Elektroautos zu stark rückläufigen Verkaufszahlen gekommen war, zeichnete sich zuletzt eine Trendwende ab. Im September 2024 wurden wieder mehr reine Stromer verkauft als im Vorjahresmonat (LEADERSNET berichtete). Und obwohl es aktuell in mehreren europäischen Ländern Absatzprobleme bei Elektroautos gibt, gehört ihnen laut führenden Branchenexpert:innen die Zukunft. Die Transformation braucht jedoch mehr Zeit, als zunächst gedacht. Auch weil bei vielen Interessent:innen aktuell Verunsicherung herrscht (LEADERSNET berichtete). Um dieser entgegenzuwirken, lud Stellantis &You Österreich gemeinsam mit Peugeot zu einem Info-Event zum Thema E-Mobility in die Niederlassung in der Wiener Triester Straße.
Unter dem Motto "Elektro-Mobilität erFAHREN" wurden dabei Fragen wie "Ist Elektro-Mobilität wirklich die Zukunft?", "Welche Förderungen des Staates Österreich gibt es?" oder "Worauf sollte man bei der Anschaffung eines E-Autos achten?" geklärt. In der Praxis erweist sich nämlich die Recherche, um diese Fragen zu beantworten, als ziemlich komplex. Denn vor allem im Internet schwirren viele falsche Gerüchte rund um das Thema E-Mobilität umher, die förmlich nach Aufklärung und Faktenchecks schreien. Da ist es natürlich praktisch, wenn man die richtigen Informationen von Profis aus erster Hand erfährt. Beim Event von Peugeot Stellantis &You Wien war genau das möglich. Dementsprechend groß war das Interesse der zahlreichen Teilnehmer:innen.
Expert:innen vor der Kamera
LEADERSNET.tv nutzte die Gelegenheit, um die anwesenden Expert:innen Marcella Kral, Senior Sales Manager beim ÖAMTC, Thomas Dietrich, Team Lead Sales AT bei Smatrics GmbH& Co KG, Gerhard Wimmer, KEBA Sales Director, Fahrschulunternehmer Karl Karner und Martin Steinbauer, Verkaufsleiter Stellantis &You, vor die Kamera zu holen.
Marcella Kral beantwortete die Frage, wie die Zukunft der Automobilbranche nun wirklich aussieht, so: "Die Branche ist derzeit in einer Transformation. Es ist gerade eine disruptive Entwicklung - das heißt, weg von den klassischen fossilen Antrieben, hin zur E-Mobilität. Das birgt natürlich große Chancen, aber auch große Herausforderungen." Man müsse das Fahrzeug anders sehen. Es ist zwar nur ein anderer Antrieb, aber das Elektroauto könne deutlich mehr, als nur von A nach B zu fahren, so die ÖAMTC-Expertin. Dank dem integrierten Akku könne es Kral zufolge einen wichtigen Beitrag zur Energiewende leisten. Ein Beispiel dafür wäre, dass das E-Auto als Stromspeicher dient und so, während es an der Ladestation oder Wallbox hängt, die Netze stabilisieren kann, in dem es beispielsweise in Stoßzeiten Strom abgibt. Private Haushalte mit PV-Anlage am Dach müssen sich keine separaten Speicher mehr kaufen, wenn sie einen Stromer besitzen und dieser über Nacht am Netz hängt.
Thomas Dietrich verweist gegenüber LEADERSNET.tv auf das in den letzten Jahren enorm gestiegene Angebot von Elektro-Fahrzeugen für Privat- und Firmenkund:innen: "Im Jahr 2013 gab es genau 13 verschiedene Elektro- und Plug-in-Hybrid-Pkw-Modelle am Markt. Heute haben wir über 100 verschiedene Modelle im PKW-Segment und mittlerweile haben wir auch das 'Heavy Duty'-Segment erreicht. Also sprich die E-Trucks, bei denen wir als Smatrics mittlerweile mit allen führenden Herstellern Kooperationen haben. Hierbei sprechen wir vom Aufladen von 40 Tonnern."
Gerhard Wimmer ist fest davon überzeugt, dass künftig kein Weg an Elektroautos vorbeiführen werde. Er verweist dabei auf die Wissenschaft und angesehene Branchenexperten wie etwa den deutschen "Autopapst" Ferdinand Dudenhöffer. "Die Zukunft ist elektrisch. Darin sind wir mittlerweile auch von verschiedener wissenschaftlicher Seite bestätigt. So hat etwa Herr Dudenhöffer bereits mehrmals ganz klar gesagt, dass die Zukunft elektrisch ist. Man wird elektrisch fahren, es ist nur eine Frage der Zeit", so Wimmer.
Karl Karner zeigt auf, wie es mit Elektroautos im Fahrschuleinsatz derzeit aussieht: "Bei der Fahrschule haben wir ein großes Problem. Denn durch europäische Normen ist festgelegt, dass der Führerschein nur dann vollständig ausgestellt werden darf, wenn man die Fahrprüfung mit einem Fahrzeug mit herkömmlichen Schaltgetriebe und Kupplung macht. Da Elektrofahrzeuge diese veraltete Technologie nicht brauchen, ist es schwierig, Fahrzeuglenker:innen, die auch solche Fahrzeuge fahren wollen, auf Elektroautos auszubilden. Hier wird es aber hoffentlich in absehbarer Zeit eine Veränderung ergeben, sodass dann auch die Ausbildung auf Elektrofahrzeugen für alle Fahrzeugkategorien gelten wird."
Martin Steinbauer gab u.a. einen Überblick über Förderungen, die es aktuell für Elektro-Mobilität gibt: "Bei Privatkund:innen beträgt die Kaufprämie derzeit rund 5.000 Euro. Ich glaube, dass sich da die Hersteller noch einmal mehr beteiligen werden müssen. Zudem bin ich überzeugt, dass die Fahrzeuge auch wieder günstiger werden, was in Wahrheit einer Förderung entspricht. Für Dienstwagennutzer:innen ist die Elektro-Mobilität ideal, weil man hier keinen Sachbezug hat. Das ist bereits eine gewisse Förderung. Wenn man zum Beispiel ein Taxiunternehmen in Wien nimmt, reden wir von 14.000 Euro Förderung. Und das ist beispielsweise beim neuen Peugeot E-3008, den wir hier im Showroom stehen haben, eine ganz tolle Sache".
Fazit
Insgesamt war die Info-Veranstaltung erfolgreich und gelungen. Das Feedback der Teilnehmer:innen fiel durchwegs positiv aus und die Expert:innen konnten dank kompetenten Fakten zahlreiche Mythen und Gerüchte rund um die E-Mobilität aus der Welt schaffen. Da in den kommenden Jahren trotz klarer Tendenz hin zu Elektro auch noch mehrere Jahre (elektrifizierte) Verbrenner verkauft werden, setzt Stellantis (inklusive Peugeot) auf ein breites Angebotsportfolio, mit dem alle Zielgruppen abgedeckt werden.
Die Interviews mit Marcella Kral, Karl Karner, Gerhard Wimmer und Martin Steinbauer sehen Sie im LEADERSNET.tv Video.
Weitere Eindrücke von der Info-Veranstaltung gibt es in unserer Galerie.
www.stellantisandyou-wien.at
www.peugeot.at
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