Die OÖ Verkehrsholding GmbH stellt die Weichen in Richtung Zukunft und vertraut künftig auf ein Geschäftsführer-Duo, bestehend aus Sonja Wiesholzer und Klaus Wimmer. Es ist das erste Mal, dass das Unternehmen von einer Doppelspitze geleitet wird.
Während Sonja Wiesholzer die Position der neuen technischen Geschäftsführerin übernimmt, verantwortet Klaus Wimmer die kaufmännische Geschäftsführung der OÖ Verkehrsholding. Damit folgen sie auf Herbert Kubasta, der nach mehr als 34 Jahren im Öffentlichen Dienst das Pensionsalter erreicht und aus dem Unternehmen ausscheidet. Er war fast 20 Jahre als Geschäftsführer der OÖ Verkehrsholding tätig.
Wiesholzer ist bereits seit dem 1. November 2023 technische Geschäftsführerin in der Tochtergesellschaft Schiene OÖ. Nach mehr als 25 Jahren Berufserfahrung im In- und Ausland ist die diplomierte Bauingenieurin als Bestgereihte aus dem Auswahlverfahren hervorgegangen. Wimmer hingegen hat sich mit seiner umfangreichen und breiten Management-Ausbildung im Auswahlverfahren durchsetzen können.
"Während meiner knapp 20-jährigen Tätigkeit als Geschäftsführer der OÖ Verkehrsholding und der beiden Landesgesellschaften, der OÖ Verkehrsverbund Gesellschaft und später auch der Schiene OÖ, konnten wir gemeinsam viele wegweisende Entwicklungen und Projekte für die Menschen in Oberösterreich vorantreiben und umsetzen. Durch zahlreiche technologische Entwicklungen und Innovationen im Bereich der Mobilität und des Öffentlichen Verkehrs und den damit einhergehenden Transformationsprozessen, mussten wir uns innerhalb der Organisationen immer wieder neu erfinden und neue Angebote schaffen, um möglichst nah an den Bedürfnissen unserer Fahrgäste zu sein. Dieser Anspruch treibt uns seit jeher an und liegt in unserer DNA. Ich bin überzeugt, dass meine Nachfolger diesen Weg konsequent weitergehen werden", so Herbert Kubasta, Geschäftsführer a.D. der OÖ Verkehrsholding.
Große Pläne
Damit die Menschen in Oberösterreich mit noch besseren Verkehrsdiensten und -service zu versorgen, werden die OÖ Verkehrsbund Gesellschaft und die Schiene OÖ nun unter der OÖ Verkehrsholding noch enger miteinander verbunden. Gemeinsam soll so eine bessere Mobilität für die Menschen erreicht werden. Neben dem laufenden Ausbau des öffentlichen Verkehrs werden E-Mobilität, Sharing-Angebote, Digitalisierung, Micro ÖV-Systeme, autonomes Fahren und viele weitere Trends die Mobilität in Oberösterreich zukünftig noch weiter transformieren und grundlegend verändern.
Hinzu kommen neue Infrastrukturprojekte: Zum einen das Jahrhundertprojekt der Regional-Stadtbahn-Linz, zum anderen Verbesserungen der bestehenden Infrastruktur – beispielsweise die Modernisierung des Busterminals am Linzer Hauptbahnhof. Eine bedarfsorientierte Mobilität der Zukunft umfasst zahlreiche Bereiche wie Tarif, Vertrieb, Angebot, Infrastruktur und Innovationen, die ganzheitlich betrachtet und aufeinander abgestimmt weiterentwickelt werden müssen. Ziel ist es daher, all diese Komponenten noch zielgerichteter und smarter miteinander zu verknüpfen. Dieser Entscheidung ging ein umfassender Organisationsentwicklungs- und Strategieprozess voraus.
"Aufgrund der deutlich gestiegenen Anforderungen an die beiden Landesgesellschaften sowie der sehr eng miteinander verwobenen Geschäftsfelder vieler unternehmensübergreifender Projekte, wie das Regional-Stadtbahn-Linz-Projekt oder die Modernisierung des Busterminals Linz, ist es notwendig und auch strategisch sinnvoll und effizient, die Ressourcen der OÖ Verkehrsverbund Gesellschaft und der Schiene OÖ zu bündeln, um vorhandene Synergien besser nutzbar zu machen – im Sinne der Menschen in Oberösterreich. Durch die enge Verbindung der beiden Unternehmen unter dem Dach der OÖ Verkehrsholding wird die Zusammenarbeit der drei Organisationen künftig deutlich intensiver aufeinander abgestimmt und die Projekte unternehmensübergreifend und gesamtheitlich gedacht werden. Damit schaffen wir die optimalen Voraussetzungen, um die zahlreichen großen und spannenden Aufgaben und Herausforderungen der kommenden Monate und Jahre noch besser voranzutreiben, indem wir die OÖ Verkehrsholding, die OÖ Verkehrsverbund Gesellschaft sowie die Schiene OÖ strategisch kontinuierlich weiterentwickeln", so die beiden Geschäftsführer der OÖ Verkehrsholding Sonja Wiesholzer und Klaus Wimmer.
Synergien nutzen
Durch die neu geschaffene Struktur in der OÖ Verkehrsholding werden nicht nur sowohl für die OÖ Verkehrsverbund Gesellschaft als auch für die Schiene OÖ relevante Abteilungen und Funktionen künftig auf die Ebene der Holding gehoben, sondern gleichzeitig auch die internen Abläufe mit den vielen Überschneidungspunkten optimiert. Aufgrund der rasanten Weiterentwickelung sei es daher notwendig, Synergien zu nutzen, um künftigen Herausforderungen gewachsen zu sein. Hinzu kommen bedeutende Infrastrukturprojekte.
OÖ Verkehrsverbund Gesellschaft
Auch entscheiden sich immer mehr Menschen in Oberösterreich dazu, regionale Bus- und Bahnangebote zu nutzen. Insgesamt wurden letztes Jahr 44,5 Mio. Fahrgäste mit dem regionalen Bus- und Bahnverkehr befördert – dies entspricht einer Steigerung von rund 14 Prozent gegenüber 2022.
"Unser Fokus wird auch zukünftig darauf liegen, möglichst vielen Menschen in Oberösterreich das umfangreiche Angebot im Öffentlichen Verkehrs zugänglich zu machen und laufend mehr Menschen von den Vorzügen klimaschonender Mobilität zu überzeugen. Insofern verstehen wir die zuletzt erzielten Rekordauslastungen im regionalen Bus- und Bahnverkehr als Auftrag, weiterhin an unserer Strategie des konsequenten und bedarfsorientierten Ausbaus des Angebots festzuhalten", erklärt Wimmer und ergänzt: "Die Betätigungsfelder und Aufgaben der OÖ Verkehrsverbund Gesellschaft haben sich in den letzten Jahren massiv erweitert. Ursprünglich war es die Aufgabe der OÖ Verkehrsverbund Gesellschaft die Tarife landesweit zu harmonisieren. Seitdem sind viele neue Aufgaben hinzugekommen, die weit über tarifliche Themen hinausgehen. Neben der allgemeinen Planung, Gestaltung, Beauftragung und Bestellung von Verkehrsdiensten im regionalen Bus- und Schienenverkehr oder der Entwicklung einer landesweiten Strategie für multimodale Mobilität, beschäftigen wir uns auch intensiv mit Themen wie der weiteren Digitalisierung im Vertrieb und der Fahrgastinformation, dem Innovationsmanagement in unterschiedlichen Bereichen, der Weiterentwicklung unserer Tarifprodukte und sehr vielen anderen Themen. In den letzten beiden Jahren haben wir im Bereich Kommunikation und Marketing neben zahlreichen anderen Themen wie dem Freizeit-Ticket OÖ oder dem KlimaTicket OÖ außerdem einen starken Fokus auf das Thema Personalmangel bei den Verkehrsunternehmen gelegt und konnten mit einer gezielten Employer-Branding-Kampagne diesen bei der Suche nach Lenkpersonal im Regionalbusverkehr spürbar unter die Arme greifen."
Eine Entwicklung, die laut Landesrat für Mobilität und Infrastruktur Günther Steinkellner auch dem aktuellen Programm der Oberösterreichischen Landesregierung entspricht: "Der OÖ Verkehrsverbund entwickelt sich kontinuierlich zu einem Mobilitätsverbund, der alle Facetten nachhaltiger Mobilität berücksichtigt. Diese Transformration ist notwendig und entspricht auch jenen Maßnahmen, die wir im aktuellen Programm der oberösterreichischen Landesregierung festgelegt haben. Alternative Fortbewegungsmittel wie Fahrräder, E-Scooter oder Mikro ÖV-Angebote werden vermehrt an Bedeutung gewinnen. Insbesondere das autonome Fahren eröffnet uns neue Wege, Mobilität zu denken. Hier liegen noch große Aufgaben und Chancen vor uns, die wir in den nächsten Jahren gemeinsam mit dem OÖ Verkehrsverbund angehen werden."
"Mobility-as-a-Service"
Mobility-as-a-Service (MaaS) versteht Mobilität als eine Dienstleistung und stellt die Nutzer:innen und ihre Mobilitätsbedürfnisse in den Fokus. Ziel ist es, ein Netz aus verschiedenen, bedarfsorientierten, multimodalen Mobilitätsangeboten zu etablieren, die auf die jeweiligen Bedürfnisse der Menschen in der Region abgestimmt sind. Mit Blick in die Zukunft sollen nach erfolgter Potenzialanalyse in ganz Oberösterreich neue, alternative Mobilitätsangebote und in weiterer Folge auch sogenannte Mobilitätshubs entstehen. Diese Mobilitätshubs werden an intermodalen Knotenpunkten für den optimalen, auf die Anforderungen des Standorts ausgelegten Angebotsmix an Mobilitätsdiensten sorgen. Vor allem der ländliche Raum wird von der Schaffung dieser Mobilitätsknoten profitieren. Bis es zur tatsächlichen Umsetzung der derzeit in Ausarbeitung befindlichen Maßnahmen kommt, sollen zunächst lokal begrenzte Pilotprojekte realisiert werden.
Schiene OÖ
Schiene OÖ ist ein Tochterunternehmen der OÖ Verkehrsholding GmbH und für diverse Infrastrukturen im Öffentlichen Nah- und Regionalverkehr in Oberösterreich zuständig. Unter anderem plant und errichtet sie Infrastrukturen für den Öffentlichen Verkehr im Bundesland, betreibt sie und sorgt für deren Instandhaltung. Außerdem gehört zu den Aufgaben der Erwerb, die Errichtung und der Betrieb von Schieneninfrastrukturen für den Öffentlichen Verkehr in Oberösterreich.
"Ursprünglich wurde die Schiene OÖ 2013 im Zuge der geplanten Übernahme von ÖBB-Regionalbahnstrecken durch das Land Oberösterreich sowie aufgrund weiterer Infrastrukturprojekte im Öffentlichen Verkehr als Infrastrukturgesellschaft des Landes OÖ für den Öffentlichen Verkehr gegründet. Seitdem sind viele neue Projekte dazu gekommen, die von der Landesgesellschaft geplant, umgesetzt und abgewickelt werden. Mit der Regional-Stadtbahn Linz planen wir derzeit an einem Jahrhundertprojekt für Oberösterreich, welches das Leben vieler tausender Pendlerinnen und Pendler verbessern wird. Mit ihr entsteht nicht nur eine neue Hauptschlagader des Öffentlichen Verkehrs rund um den Ballungsraum Linz, sondern sie wird auch den Wirtschafts- und Bildungsstandort Linz stärken", erklärt Sonja Wiesholzer.
Zusätzlich zur Regional-Stadtbahn Linz befinden sich noch weitere bedeutende Infrastrukturprojekte aktuell in Planung: "2025 wollen wir mit der Sanierung und Modernisierung des Linzer Busterminals beginnen. Dieser ist mit rund 500 Regionalbus An- und Abfahrten pro Werktag eine der wichtigsten Mobilitätsdrehscheiben des Landes, welche die Region mit der Landeshauptstadt verbindet. Dank der geplanten Optimierungen und umfangreichen Sanierungsarbeiten soll das Busterminal zukünftig zu einem modernen, sauberen und den Bedürfnissen und Ansprüchen der Fahrgäste angepassten Verkehrsknotenpunkt werden", so Wiesholzer abschließend.
LEADERSNET war bei der Pressekonferenz anwesend. Eindrücke können Sie sich hier machen.
www.ooevv.at
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