Video "Peter & Paul"
"Es braucht eine verpflichtende Tracking-App im Verkehr, um Involvierte im Schadensfall zu ermitteln"

In der neuen "Peter & Paul"-Sendung sprechen Stephanie Ernst, Geschäftsführerin der Rainer Gruppe sowie Obfrau des Landesgremiums Fahrzeughandel WKW, und Helmut Mojescick, Fachgruppenobmann der Wiener Versicherungsmakler WKW, über die Initiative "Kennzeichnungspflicht im Individualverkehr" und beleuchten aus zwei unterschiedlichen Perspektiven, warum die Anonymität von Fahrrad- und E-Scooter-Fahrer:innen schwinden muss.

In der neuen Folge "Peter & Paul" dreht sich dieses Mal alles um das Thema "Kennzeichnungspflicht im Individualverkehr". Paul Leitenmüller, CEO Opinion Leaders Network, spricht darüber mit seinen beiden Gästen Stephanie Ernst, Geschäftsführerin der Rainer Gruppe sowie Obfrau des Landesgremiums Fahrzeughandel der Wirtschaftskammer Wien (WKW), und Helmut Mojescick, Fachgruppenobmann der Wiener Versicherungsmakler der WKW. Gedreht wurde dieses Mal in der Ariana in der Seestadt Aspern.

Anonymität im Individualverkehr beseitigen

Stephanie Ernst agiert in dritter Generation als Geschäftsführerin der Rainer Gruppe, die vielen in Zusammenhang mit der Marke Mazda ein Begriff ist. Neben dem Verkauf von Kraftfahrzeugen umfasst die Unternehmensgruppe aber auch noch Immobilien im In- und Ausland, Hausverwaltung, Projektentwicklung, Bauträger und Hotels. Anfang 2023 wurde sie zudem zur Obfrau des Landesgremiums Fahrzeughandel der WKW gewählt, wodurch sie für rund 2.000 Mitglieder-Unternehmen der Kfz-Branche – von kleinen bis zu den ganz großen Autohändlern – eintritt.

Aber auch der Individualverkehr sei ihr ein wichtiges Anliegen, weswegen sie mit ihrer Fachgruppe hierzu kürzlich eine Initiative gestartet hat, wie sie im Talk erklärt: "Wir haben uns überlegt, wie wir die Mobilität in Wien ein bisschen sicherer machen können. Man kann ja auch nicht einfach sagen: Das Fahrrad ist gut, das Auto ist schlecht. Mein Ansatz ist immer das Verbindende und das Gemeinsame, denn nicht jede:r Autofahrer:in fährt nur Auto. Er:sie geht auch zu Fuß. Er:sie fährt auch mit der U-Bahn. Trotzdem ist mir in den letzten Jahren aufgefallen, dass die Verkehrsteilnehmer:innen oft nicht mehr so genau wissen, wie sie sich verhalten sollen. Es gibt neue Verkehrsregeln, es gibt neue Mobilitätsformen. Da muss man ein wenig nachziehen, damit alle auch wieder wissen, wie es sicher geht." Dementsprechend hat man eine Initiative gestartet, die für mehr Sicherheit im Straßenverkehr sorgen soll, wobei vor allem auch die Anonymität, die aktuell bei Radfahrer:innen und E-Scooter-Fahrer:innen herrscht, verschwinden soll.

Im Schadensfall beteiligte ermitteln

Unterstützt wird diese auch von Helmut Mojescick, Fachgruppenobmann der Wiener Versicherungsmakler der WKW. Er vertritt mit seiner Fachgruppe die Interessen von knapp 1.000 Versicherungsmakler:innen in ganz Wien. Ihm zufolge sei es vor allem im Schadensfall essenziell, dass sich der potenzielle Unfallverursachende zweifelsfrei identifizieren lasse.
"Es kann nur ein Miteinander funktionieren. Und mir geht es als Versicherer immer um den:die geschädigte:n Dritte:n", so Mojescick. "Ein Unfall kann jedem Menschen passieren, egal, mit welchen Verkehrsmitteln er sich bewegt. Und dann gibt es in der Regel Verletzte oder Sachbeschädigungen. Und deswegen ist es wichtig, festzustellen: Wer waren die handelnden Personen bei diesem Unfall?"

Laut dem Fachgruppenobmann brauche es dafür nicht einmal unbedingt Nummerntafeln auf E-Scootern und Co. – eine Tracking-App, wie es sie etwa auch in Corona-Zeiten gab, würde seiner Ansicht nach reichen. "Wenn jede:r verpflichtend auf dem Handy eine bestimmte App drauf hätte und dann ein Unfall passiert, würden wir anhand der Auswertung dieser Daten ermitteln können, wer da beteiligt war."

Verpflichtende Schulungen und das "Pickerl" für Fahrräder und E-Scooter

Ernst wünscht sich außerdem für die Zukunft, dass jede:r, der:die regelmäßig im Straßenverkehr unterwegs ist, eine Schulung bekommt. Diese sollte etwa beinhalten, was ein Bremsweg ist, was welches Verkehrszeichen bedeutet, wie man sich verhalten und worauf man achten muss – sprich: Dinge, die man in der Fahrschule lernt. Aber nicht jeder Mensch hat eben einen Führerschein und schon mal eine Fahrschule besucht, und bei vielen ist es auch einfach sehr lange her, und Dinge verändern sich. "Und ich glaube, da ist die Fahrschule oder ein 'Mini-Führerschein' die beste Variante", meint die Obfrau und stellt sich zum Beispiel eine kleine Schulung im Umfang eines Radführerscheins, den man heutzutage schon in der Volksschule machen kann, vor.

Überdies appelliert sie, ihre Vehikel regelmäßig einer fachgerechten Kontrolle in einer Werkstatt unterziehen zu lassen. Lastenräder seien beispielsweise manchmal mit bis zu 500 Kilogramm Ladung unterwegs, und wenn da die Bremse nicht funktioniert, ist das äußerst gefährlich. Sprich – es brauche wie auch beim Auto ein "Pickerl" für E-Scooter und Fahrräder.

Was Stephanie Ernst und Helmut Mojescick zum Thema "Kennzeichnungspflicht im Individualverkehr" noch sagen, sehen Sie in unserem Video und hören Sie in unserem Podcast. Zwischen den Themenblöcken gibt es im Video wie gewohnt ein Business-Event, dieses Mal einen Nachbericht zur Sporthilfe-Gala 2024. 

 

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Fotos vom Dreh sehen Sie in der Galerie.

www.wko.at/wien

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