Bei der fünften Ausgabe der "The Digital Distillery" verwandelte sich die Ottakringer Brauerei zum Hotspot für digitale Vordenker:innen.
"Mit dem Thema Disruption treffen wir den Nerv der Zeit, denn es bewegt aktuell die Medienwelt. Die 'The Digital Distillery' lebt durch den intensiven Wissensaustausch, die Interaktion mit dem Publikum und dem Networking", begrüßte Roland Divos von ShowHeroes Österreich die Gäste.
Datenschutz im Mittelpunkt
Den Tag eröffnete Max Schrems mit seiner Keynote "Disruption and Data: Legal and Ethical Frontiers of Privacy in a Digital World". Datenschutz ist ebenso grundlegend wie das Recht auf Meinungsfreiheit. Laut dem Experten kommt es in fast jedem Unternehmen zu Datenschutzverletzungen. Nachdem sie zahlreiche Websites gescannt hatten, hat sein Unternehmen NOYB europaweit über 500 Beschwerden eingereicht.
"Das Modell 'Pay or Okay', erstmals auf Standard.at in Österreich eingeführt, ist interessant, aber die freiwillige Zustimmung der User:innen bleibt rechtlich fraglich. Während es für klassische Medien akzeptiert wird, sollte es für Social Media-Plattformen wie Meta nicht erlaubt sein", sagte Schrems.
Außerdem kritisierte er bei seinem Vortrag die politische Werbung, die gezielt mit sensiblen Nutzerdaten arbeitet und so demokratische Prozesse beeinflusst. Auch hierzu hat NOYB Beschwerden eingereicht. Zudem sei der Datentransfer in die USA ein Problem, da es dort keine ausreichenden Schutzrechte für Europäer:innen gebe.
Die Zukunft der Qualitätsmedien
Im Anschluss diskutierte Max Schrems bei einem Panel mit Christian Kneil (APA), Remo Baumeler (audienzz), Barbara Klinser-Kammerzelt (Magenta), Stefan Huber (Content Garden) und Sebastian Krause (Kleine Zeitung) über die Rückgewinnung des Interesses von Leser:innen und Werbekund:innen durch qualitativ hochwertige Inhalte. Die Moderation übernahm iab-Präsidentin Rut Morawetz.
"Consume me - How FMCG's are Brandforming"
Bei der zweiten Diskussionsrunde unter dem Thema "Consume me – How FMCG's are Brandforming" sprachen Doris-Christina Steiner (neongreen), Nicola Dietrich (COPE), Martin Eicher (Ottakringer), Benedikt Streb (Brand Trust) und Bernhard Brückl (Laola1) mit Moderator Joachim Krügel über "Brandformance".
"Bei Ottakringer steht Branding im Mittelpunkt, da der Biermarkt in Österreich hart umkämpft ist. Wir messen Erfolg anhand von Marktanteilen, Umsatz und Absatz, und tracken unsere KPIs. Starke Marken leben von ihren Fans", erklärte Eicher.
Steiner betonte die Notwendigkeit, Performance und Branding auszubalancieren: "Marken müssen für Werte stehen. Nicht jede Idee muss neu sein, aber sie muss konsistent sein." Streb sieht vor allem die Marke als Wachstumstreiber und betonte die Komplementarität von Mensch und Technologie: "Technologie schafft Zeit für kreative Arbeit, den Transfer leistet aber nur der Mensch", so der Experte.
Session am Nachmittag
Auch am Nachmittag ging es mit hochkarätigen Panels weiter. Beim dritten Panel unter dem Titel "CR-AI-TIVITY - How far can it be pushed?" diskutierten Sabrina Oswald (Futura), Patrik Partl (Brokkoli Advertising), Rita-Maria Spielvogel (BBDO Wien), Marco Harfmann (A1) und AI-Artist Oliver Gast über die Zukunft der Künstlichen Intelligenz. Die Moderation übernahm Reinhard Schwarzinger (CCA).
Bei der Diskussionsrunde "Cookie Kollaps – Marketing im Zeitalter neuer Targeting-Lösungen" philosophierten Maresa Wolkenstein (COPE), Carina Kaiser (Slopelift), Milan Vidovic (GroupM), Andreas Grasel (Adform) und Christoph Gabriel (MediaMarkt) unter der Moderation von Jürgen Hofer (Horizont) über Cookies.
Im fünften Panel - Playground Screens: "Screens, Data & Glory" - moderiert von Fritz Strobl (ShowHeroes), diskutierten Aylin Demiral (VistarMedia), Viktoria Zischka (Rewe), Florian Wagner (Gewista), Marc-Oliver Michel (adform) und Franz Schopf (Österreichische Post) über die Rolle von DOOH und Retail Media.
"Back to the Future" zum Abschluss
Zum Abschluss unterhielten sich Marketing-Expertin Barbara Bleier-Serentschy, Thomas Koch (TK-ONE, Deutschland) und Jürgen Schmidt (STRG.AT) über die Top-Marketingthemen 2024: kreativer Content, Markenbildung, Authentizität, datengetriebenes Marketing und Gen AI.
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