Der 1. Oktober 1924 markiert einen Meilenstein in der österreichischen Mediengeschichte: Damals nahm das erste reguläre Radioprogramm seinen Betrieb auf. Obwohl das damals noch unter der Führung des Kriegsministeriums geschah, gilt das Datum gleichermaßen als Start des Österreichischen Rundfunks bzw. in weiterer Folge des ORF. Innerhalb nur weniger Monate begeisterte das erste elektronische Massenmedium Scharen an Bürger:innen im ganzen Land.
Und das bis heute: Laut einer Erhebung der Statista von 2023 nutzen immer noch zwei Drittel der Bevölkerung regelmäßig traditionelles Radio. Besonders die 35- bis 44-Jährigen verwenden es vermehrt als Hauptnachrichtenquelle, wie 17 Prozent angeben. Im Durchschnitt lag die tägliche Radiohördauer im vergangenen Jahr bei 202 Minuten, was den höchsten Wert seit 2008 darstellt und zeigt, dass der Hörfunk längst nicht ausgestorben ist.
Sonderausstellung in Kooperation mit ORF
Um das Jubiläum des Radios gebührend zu feiern und gleichzeitig an die technischen und inhaltlichen Entwicklungen des letzten Jahrhunderts zu erinnern, bietet das Technische Museum Wien Interessierten eine Sonderausstellung unter dem Titel "100 Jahre Radio". Ab kommendem Samstagabend, dem 5. Oktober – im Zuge der Langen Nacht der Museen – können Besucher:innen bis zum 2. September 2025 auf insgesamt 800 Quadratmetern den Weg von den ersten Sendeversuchen bis zu den neusten Radiotechnologien bestaunen.
Die Sonderausstellung kann aber nicht nur gesehen, sondern auch gehört werden: Neben über 500 Exponaten können sich die Museumsbesucher:innen anhand von rund 100 Hörbeispielen einen Einblick in das Radio als Bildungs- und Propagandainstrument sowie als Begleiter durch Alltag und Freizeit machen. Das Technische Museum Wien kooperiert für die Ausstellung mit dem ORF, der auch einige Exponate gestiftet hat, darunter Großobjekte, wie einen historischen Reportagewagen sowie einen originalen Regieplatz aus dem Funkhaus.
"Niemand wäre bei dieser Jubiläumsausstellung des Technischen Museums Wien wohl besser als Kooperationspartner geeignet als der ORF", so ORF-Radiodirektorin Ingrid Thurnher. "Denn die Geschichte des Radios in Österreich ist seit Langem eng mit jener des ORF verknüpft. Mit legendären Sendungen, historischen Momenten und unvergesslichen 'Sagern' haben sich die ORF-Radios in das kollektive Gedächtnis Österreichs eingebrannt."
Erweitert wird die Zeitreise durch die Geschichte des Radios zudem von einer Online-Ausstellung der Österreichischen Mediathek des Technischen Museums Wien, die neben zusätzlichen Informationen zur Vertiefung auch Hörbeispiele aus Alltag, Politik und Kultur bietet.
Pressekonferenz
Zum Auftakt der Ausstellung lud das Technische Museum am Mittwoch zur Pressekonferenz mit Peter Aufreiter (Generaldirektor Technisches Museum Wien), Ingrid Thurnher (ORF-Radiodirektorin) und Wolfgang Pensold (Leitender Kurator "100 Jahre Radio") mit anschließender Führung durch die Ausstellung. In deren Rahmen wurde auch der Begleitband zur Ausstellung vorgestellt, der unter dem Titel "Österreichs Radiogeschichte. Vom Detektorempfang zum Streamingprogramm" im Kral Verlag erscheint.
"Das Technische Museum Wien zeigt mit der Jubiläumsausstellung '100 Jahre Radio' die facettenreiche Hörfunkgeschichte Österreichs von dessen Anfängen bis in die Gegenwart", erklärt Peter Aufreiter. "Die Vielzahl an Exponaten vermittelt gemeinsam mit Hörbeispielen aus verschiedensten Epochen ein lebendiges Bild des Massenmediums und erlauben ein Eintauchen in die großen Radiomomente der vergangenen Jahrzehnte."
LEADERSNET war bei der Pressekonferenz dabei. Eindrücke davon sowie erste Einblicke in die Ausstellung finden Sie in unserer Galerie.
www.technischesmuseum.at
www.orf.at
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