Microsoft schluckt Schweizer IT-Schmiede

| 20.03.2013

Konzern sieht großes Potenzial im Online-Monitoring. 

Der US-Softwareriese übernimmt das Online-Start-up Netbreeze. Die Schweizer IT-Experten aus dem Kanton Zürich haben sich auf Monitoring-Lösungen in sozialen Netzwerken spezialisiert, so erfolgreich, dass Microsoft auf sie aufmerksam geworden ist. Die Übernahme erfolgt zur Gänze. "Das Unternehmen hat sich in den vergangenen Jahren in eine äußerst positive Richtung entwickelt. Wir sind uns sicher, dass wir damit unser Innovationspotenzial noch besser ausschöpfen werden können als bisher", erklärt Netbreeze-Sprecher Michael Hartmann. Über den Kaufpreis gibt es keine Informationen.

Schwergewichte als Kunden

Mittlerweile greifen Großkaliber wie Novartis, Swiss Re, Zurich Versicherung oder UBS auf die Dienste von Netbreeze zurück. Mithilfe von Natural Language Processing, Data Mining und semantischer Textanalyse sammeln die Schweizer für ihre Kunden relevante Daten und werten diese aus. Soziale Medien, Video-Plattformen, Blogs und unzählige andere Webseiten werden dabei in bis zu 28 Sprachen genau unter die Lupe genommen.
Mitausschlaggebend für das große Interesse des Weltkonzerns aus Redmond war auch, dass Netbreeze als erste eine integrierte Lösung für Microsofts Customer-Relationship-Management-Software (CRM) "Dynamics" auf den Markt gebracht hat. Gegründet wurde Netbreeze im Jahr 1998 als Spin-off der ETH Zürich von den Physikern François Rüf und Ales Prochazka.

Innovationsfähigkeit entscheidend

"Wenn Microsoft über einen Zukauf nachdenkt, dann halten wir immer nach Tech-Firmen Ausschau, deren Innovation mit unserer Technologie abgestimmt ist und einen Mehrwert schafft. Mit Netbreeze haben wir so eine gefunden", sagt Bob Stutz, Vizepräsident von Microsoft Dynamics CRM, über den Deal mit den Schweizern. Microsoft räumt bei seiner Einkaufspolitik sozialen Medien und Monitoring zunehmend mehr Bedeutung ein. Für die Amerikaner ist dies nicht die erste Übernahme auf Schweizer Terrain. Bereits 2005 und 2007 haben sie zwei Online-Firmen geschluckt.  Die zunehmende Bedeutung von sozialen Medien hat das Verhalten von Konsumenten in den vergangenen Jahren entscheidend mitgeprägt. Immer mehr Unternehmer erkennen die Wichtigkeit der Überwachung von sozialen Medien und Nachrichtenkanälen, um Stimmungslagen und Trends auszumachen. Man erhofft sich dadurch die Kommunikation mit den Kunden zu verbessern und die Verkaufszahlen anzutreiben. (pte)

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